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Bevor die Fans jedoch den Auftritt von -Oz- genießen konnten, gab es eine Vorband, was sonst recht unüblich für J-Music Konzerte ist. Während nach deren Auftritt die letzten Vorbereitungen für -Oz- getroffen wurden, konnte das Publikum bereits einen Blick auf Zukki erhaschen, der an seinem Drumset rumschraubte und selbst die letzten Feineinstellungen vornahm.
Lange musste man nicht warten, bis endlich das Licht ausging und das Opening „Birthday“ eingespielt wurde. Bassist Nao und Drummer Zukki kamen heraus, präsentierten sich und ein Meer aus Lichtern von den Feuerzeugen der Fans begrüßte sie. Anschließend kamen die beiden Gitarristen Tama und Aki zum Vorschein, die ebenfalls mit der Feuerzeugflamme begrüßt wurden, bevor als letzter Sänger Natsuki die Bühne betrat - auf gleiche Art und Weise empfangen.
Es dauerte nicht lange, bis die sanften Klänge von Akis Gitarre ertönten und „LAST Shell“ angespielt wurde. Wenngleich in dem Song auch viel geshoutet wird, ist er doch eine Ballade und ein ungewöhnlicher sanfter Einstieg für ein Konzert, wenngleich kein schlechter. Anschließend versammelten sich die Member alle im hinteren Bühnebereich bei Zukki, bevor sie plötzlich auseinander stoben, sich am Bühnenrand widerfanden und bei „Shangrila“ das Shouten und Headbangen begann. Bereits von der ersten Sekunde des Songs an spürte man eine große Energie, die von den fünf Membern ausging, eine großartige Dynamik, die das Publikum sofort mitriss. Aki, der oftmals den Hintergrundgesang übernahm, sang seine Parts häufig recht lasziv ins Mikro – nahm generell eine oftmals aufreizende Pose beim Gitarrespielen an und spielte gern über Blicke und Gesten mit dem Publikum. Während er auch sehr oft am Bühnenrand zu finden war, was beim Fehlen einer Absperrung den Fans natürlich sehr gefiel, hielt sich Bassist Nao meist zurück und verschwand so manches Mal im Nebel, der im Hintergrund teilweise sehr stark eingesetzt wurde. Dennoch ließ auch er es sich nehmen, zumindest von Zeit zu Zeit mal im vorderen Bühnenbereich aufzutauchen und neben Aki oder auch Tama zu spielen.
Bei Natsukis ersten MCs stellte er zunächst kurz die Band vor, bevor er sich am Deutschen erprobte und dem Publikum einen „guten Abend“ wünschte. Vorrangig versuchte er sich allerdings auf Englisch zu verständigen, was durch Unverständnis von Seiten des Publikums jedoch zu amüsanter Ratlosigkeit Natsukis führte, der nicht wusste, wie er sich nun ausdrücken sollte.
Er betonte noch einmal, dass er Englisch nicht sehr gut spreche, gewann aber sofort die Herzen aller, als er schrie, dass er dafür „Music sprechen“ könne.
Danach ging es sofort weiter mit „Zenith“ und Shouten, die Fans wurden wieder angetrieben mit zu shouten, die Fäuste im Takt in die Luft zu schlagen oder zu headbangen. Generell findet sich in fast allen Songs von -Oz- das Shouten wieder, sodass Sänger Natsuki zum Mitsingen oftmals die Singparts sogar kurz mit „Singing“ ankündigt. Der häufig abrupte und schnelle Wechsel von Shout- und Singparts und Soli der Gitarristen, auch in Balladen, ist eine sehr interessante Komposition und sorgte auch auf dem Konzert musikalisch für reichlich Abwechslung. Aus diesem Grund gibt es auch nicht den „klassischen“ Aufbau eines Konzerts, in dem der Mittelteil vorrangig aus Balladen besteht, bevor es mit schnellen Songs weitergeht, sodass das ganze Konzert ein recht guter Mix war.
Die Fans wurden animiert mitzusingen, wie in „pressed flower“, was oftmals auch recht gut klappte - viele waren extrem textsicher - oder auch mit der Band mitzujumpen, zu klatschen oder im Wechsel mit der Band zu shouten.
Nachdem Natsuki in München zum ersten Mal Stagediving ausprobiert hatte, schien das in Berlin zu einer Obsession zu werden: Gut ein halbes Dutzend Mal sprang er von der Bühne in die Menge und ließ sich treiben, bis er wieder auf der Bühne auftauchte und weitermachte, als wäre nichts gewesen. Ohnehin war der sehr nahe Fankontakt für alle Member sehr wichtig. Sehr oft standen sie am Rand und hielten ihre Hände in die Menge, damit die Fans sie berühren oder abklatschen konnten. Wenn Natsuki gerade mal wieder nach einem Stagediving unten stand, wurden auch gleich mal die umstehenden Leute umarmt. Doch auch die beiden Gitarristen hielten den starken Kontakt, nur dass sie aufgrund ihrer Instrumente nicht in die Menge hüpfen konnten - dafür spielten sie ein ums andere Mal zusammen, oder im Falle von Nao und Aki gern auch Rücken an Rücken.
Nach „Filmy“ stellte Natsuki dann auch die Bandmitglieder vor bzw. ließ sie von den Fans vorstellen, in dem er auf einen Member zeigte und die Masse dessen Namen brüllen musste, bevor es mit „Protext:code“ weiterging. Mit „Lead“ endete der erste Teil des Abends, Hände wurden geschüttelt, einige Fans noch mal von oben umarmt, bevor die Band von der Bühne verschwand. Sofort setzten die Zugaberufe ein. Zehn Minuten ließ die Band die Fans warten, bevor sie abermals herauseilten und mit „Athena“ die Zugabe einleiteten. Zum Abschluss wurde schließlich das recht fröhliche „Detox“ gespielt, das das Letzte aus Band und Fans herauszuholen versuchte und in seiner dynamischen und gleichzeitig nach Spaß klingenden Komposition einen gut gewählten „Last Song“ bildete. Anschließend wurde sich noch von Natsuki für das großartige Konzert bedankt, die Fans am Bühnenrand noch einmal umarmt. Die Member ließen sich schon fast in die Menge ziehen und machten einen sehr glücklichen Eindruck.
Nach dem Konzert gab es noch eine Autogrammstunde, die zunächst zwar chaotisch wirkte, aber schnell in geordnete Bahnen gelenkt wurde. -Oz- ließen sich für jeden Fan Zeit, unterschrieben nicht nur, sondern plauderten auch oftmals kurz, wenn etwas zu ihnen gesagt wurde und waren (natürlich) auch bereit Fans zu umarmen, die schüchtern danach fragten.
Das Konzert war sehr dynamisch, die Fans verausgabten sich beim Headbangen, Springen und Shouten: Stillstehen war an dem Abend ein Fremdwort. Auch die Band hatte sichtlich Spaß und spielte gern mit dem Publikum. Dass der Kontakt zu den Fans ihnen sehr wichtig ist, wurde auf dem Konzert definitiv bestätigt. Das Shouten scheint zwar ein Lieblingspart von Natsuki zu sein, doch er bewies auch, wie melodisch seine Stimme klingt, wenn er normal singt. Die Gitarristen liebten natürlich ihre Soli, bei denen sie völlig im Rampenlicht standen und die Blicke zumindest für kurze Zeit allein ihnen galten. Auch blieben sie nicht völlig statisch an ihren Plätzen stehen, wechselten oft die Seiten und gerade Aki tanzte auch gern ab und an auf seiner Seite umher und trieb die Fans an, sich immer weiter zu verausgaben.
Ein Abend, der sehr großen Spaß brachte und leicht vom üblichen Muster von J-Rock Konzerten abwich, sodass man hofft, dass die Band wieder einmal ihren Weg nach Deutschland finden wird.
Das Bild vom 'körperkontaktscheuen' Japaner haben diese Fünf auf jeden Fall gehörig auf den Kopf gestellt.
Setlist:
Opening - Birthday
01. LAST Shell
02. Shangrila
03. Bitter&Sweet
04. BLAZE
05. Zenith
06. PLANT
07. Pressed flower
08. flood bead
09. Seventh Tier
10. FILMY
11. Protext:code
12. Blot
13. THRUST
14. Enmity
15. LEAD
Encore:
16. Athena
17. Butterfly
18. Detox
Fazit!
Lest auch: -Oz- im Interview!
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