Kagrra, live in Köln

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Bildcopyright: Kagrra, Cindy Deptalla

Die sanften Klänge einer Koto sind zu hören, Fächer schweben durch die Luft, Kimonos sind zu sehen – Kagrras erste Europatour entführt das Publikum in eine andere Welt.

Nachdem die Band bereits auf der J-Rock Invasion im vergangenen Dezember als Mainact die Zuschauer gefangen nahm, war die Freude groß als sie endlich ihre erste Europatour ankündigten. Auch Deutschland stand auf dem Tourplan: Der 23. August 2008 sollte Kagrras Tag werden, als sie ihren ersten Soloauftritt in Köln absolvierten.

Inhalt

Viele der wartenden Fans vor der Live Music Hall hatten sich trotz der recht kühlen Temperaturen in der Tradition der Band in leichte Kimonos gehüllt, zeigten Freunden, welche Fächer sie mitgebracht hatten und vollendeten noch ihre Geschenke an die Band. Als es jedoch zu regnen begann, wurden die Rufe nach dem Einlass immer lauter, der jedoch leicht verspätet einsetzte. Wer seine Karten auf der Homepage von Rock Identity gekauft hatte, hatte eine schöne Karte mit dem Motiv der Band bekommen – mit einem schwarzen Streifen, der bei der Kontrolle abgerissen wurde. Dies war eine überaus positive Neuerung, hatten sich doch viele Fans nach der J Rock Invasion beschwert, dass dort oft eine oder gar zwei Bands von der Karte abgerissen worden waren.

 

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Betrat man die Halle, hatte man auf der linken Seite die Möglichkeit seine Sachen abzugeben, oder erst einmal einkaufen zu gehen, wenn man gleich nach rechts stürmte. Der Merchandisingstand präsentierte wie gewohnt DVDs und CDs der Band sowie Poster und Tourshirts aber auch Fächer für diejenigen, die es versäumt hatten einen mitzubringen und noch über genügend Bargeld verfügten.

Die Zeit des Wartens in der Halle wurde durch die Musik versüßt, die über einen PC und Lautsprecher die Halle erfüllte – Kagrras Musik, um die Fans schon einmal auf das Konzert einzustimmen.

Als der Moderator die Bühne betrat war die Freude groß, schließlich war dies doch das Zeichen, dass es bald losgehen sollte. Wie immer folgte zunächst eine Belehrung darüber, dass das Filmen und Fotografieren während des Konzerts verboten sei, woran sich leider aber noch viel zu wenige halten.

Mit einem „Präsentiert eure Fächer!“ verabschiedete er sich auch von der Bühne und machte Platz für Izumi am Schlagzeug, Nao am Bass, Shin an der Gitarre und an der Koto, Akiya ebenfalls an der Gitarre und Isshi, der wie gewohnt elegant auf die Bühne stolzierte, einen Fächer in der Hand haltend. Mit diesem forderte er das Publikum auf, in die Welt Kagrras zu kommen, als die Band den Song „Kotodama“ anspielten. Begeistert verwandelten die Fans die Halle in ein Fächermeer, als sie sie mit Isshi zum Takt der Musik in der Luft schwangen. Anschließend präsentierten sie die Songs „Shigatsu Tsuitachi“ und „Guilty“ ihres neuesten Albums „Core“, das am Anfang des Jahres erschien war.

Sänger Isshi bewies wieder einmal, dass ihm keine Mühe für seine Fans zu groß ist: Wie auch schon zur J Rock Invasion hatte er kleine Reden auf einem Zettel vorbereitet, die er zwar teilweise ablas, aber auch oftmals unten hielt um zu zeigen, dass er sich Mühe mit der deutschen Sprache gibt. Das Publikum dankte es ihm mit lautem Beifall, doch als er ankündigte, dass sie ihre neue Ballade „Uzu“ spielen würden, die erst einen Monat später erscheinen sollte, war das Publikum kaum zu halten. Doch an diesem Abend bewies Kagrra einmal mehr, dass Isshis hohe und zarte Stimme nicht nur die Balladen gefühlsstark interpretieren kann, sondern auch wunderbar zu den rockigeren Songs wie „Sai“ oder auch „Kamikaze“ passt, mit denen sie das Publikum mehr als nur zum Schwitzen brachten.

Immer wieder fragte Isshi auf Deutsch "Habt ihr Spaß?", was das Publikum lautstark bejahte. Auch Bassist Nao zog grinsend einen Zettel hervor und redete etwas Deutsch, bevor er jedoch ins Englische wechselte und fragte, ob das Publikum ihn heiß finden würde. Lachen und lautstarke Bejahung war die Antwort, bevor er weiter rumalberte und sich so die Herzen des deutschen Publikums sicherte.

Einer der Höhepunkte des Abends war jedoch ohne Zweifel das Lied „Utakata“, bei dem es tosenden Beifall in Form vom lauten Jubel gab. Als die ersten Worte erklangen, stimmte das Publikum sofort mit ein und sang den gesamten Song lautstark mit, was ein Lächeln auf die Gesichter der Band zauberte.

Während des gesamten Auftritts zog die Band ihre Fans in ihren Bann. Die drei Gitarristen vereinigten sich oftmals vorne mit Isshi um sich zusammen zu präsentierten. Nao schien es ohnehin oftmals leid zu sein nur im Hintergrund zu stehen und tauchte recht oft am Bühnenrand auf. Auch die Gitarristen Shin und Akiya spielten mit ihrem Publikum, heizten es ein und animierten es sich im Takt der Musik zu bewegen und mitzurocken. Zur Freude vieler wechselten beide auch oftmals, wenn auch nur für kurze Zeit, die Seiten.

Dazu Isshi, der breits nach kurzer Zeit seinen Kimono abgestreift hatte und sich elegant über die Bühne bewegte und so versuchte allen seinen Fans die gleiche Aufmerksamkeit zu widmen. Seine Stimme schien über allem zu schweben und doch ein Teil des Ganzen zu sein, verzauberte und betörte, so dass es schwer fiel zu akzeptieren, dass nun der letzte Song „Urei“ kommen sollte. Auch dieser Song endete für den Geschmack der Fans viel zu schnell. Die Mitglieder der Band waren noch nicht einmal ganz von der Bühne verschwunden, als auch schon die lautstarken Rufe nach einer Zugabe einsetzten.

Diese ließ einige Zeit auf sich warten, doch als die fünf jungen Männer in ihrem Tourshirt erneut die Bühne betraten, brach ein Jubel aus und sofort wurde man wieder hineingerissen in die wunderbare Welt Kagrras. Dabei konnte die Zugabe nicht kürzer sein: Lediglich drei Songs wurden präsentiert und dabei zwei, die bereits während des normalen Auftritts performt wurden. So allerdings kam man in den Genuss, die neue Single „Uzu“ gleich zweimal an einem Tag live zu sehen. Als Isshi ankündigte, dass nun definitiv der letzte Song erklingen würde, fuhr ein Raunen und ein kollektives „Ooh!“ durch die Menge. Keiner wollte, dass dieser Tag, dieser wunderbare Auftritt endete.

Anschließend wurde alles verteilt, was sich auf der Bühne finden ließ: Wasserflaschen, Plektren, Drumsticks und Tücher wurden teilweise gleichzeitig in die Menge geworfen, so dass der verwirrte Fan manchmal gar nicht wusste, wo er zuerst hinschauen sollte.

Alle verabschiedeten sich noch von ihrem deutschen Publikum und Isshi versicherte, dass Kagrra definitiv wiederkommen würden.

Erschöpft, aber glücklich: so fühlte sich wohl fast jeder Besucher des Konzerts und alle trugen denselben Wunsch im Herzen: Dass Kagrra ihr Versprechen wahr machen und wiederkommen würden.

 

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Setlist:

1. Kotodama
2. Shigatsu Tsuitachi
3. Guilty
4. Uzu
5. Sai
6. Kamikaze
7. Noe no naku koro
8. Yousai
9. Boukyaku no hate no kogoeta kodoku
10. Utakata
11. Genei no katachi
12. Shin – Hakkiyakou
13. Urei

En 1: Uzu
En 2: Kotodama
En 3: Sakura maichiru ano ue de

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