BABYMETAL bei Rock in Vienna 2016

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Bildcopyright: http://www.babymetalnewswire.com/

„Und der Geist des „Heavy Metal“ breitet sich um die ganze Welt aus, überschreitet alle sprachlichen Grenzen“. Mit diesem Motto im Gepäck reiste das derzeit sehr erfolgreiche Musikerinnen-Trio von BABYMETAL gleich ein zweites Mal zum „Rock in Vienna“-Festival und brachte das Publikum bei strahlendem Sonnenschein und Temperaturen von über 30 Grad noch weiter zum Glühen.

Inhalt

Bereits letztes Jahr durfte das noch junge österreichische Heavy Metal-Festival „Rock in Vienna“ die drei Musikerinnen von BABYMETAL als Act begrüßen. Dieses Mal reisten sie zudem mit frischen Songs im Gepäck an: Nur einen Tag vorher spielten sie im ausverkauften Wembley-Stadion in London das erste Mal Stücke aus ihrem zweiten Longplayer „Metal Resistance“.
Da das Festival eher an konventionelle Heavy Metal-Bands wie Rammstein, Iron Maiden und Iggy Pop angelehnt ist, bildeten BABYMETAL wohl den ausgefallensten Programmpunkt auf dem Freitags-Spielplan der dreitägigen Veranstaltung. Dennoch war eine gute Handvoll Fans extra wegen dieses Acts angereist, wie zahlreiche Band- und Tourshirts zu erkennen gaben. Viele Gäste, die hauptsächlich wegen anderer Bands gekommen waren, reagierten zunächst mit Überraschung auf den Auftritt der japanischen Tänzerinnen; doch BABYMETAL durfte sich insgesamt über weitestgehend positive Resonanz freuen.
Zunächst wurde ein Video auf den Übertragungsleinwänden gezeigt, welches den Zuschauern das Konzept der Band erklärte: Der „Fuchsgott“ habe die drei Musikerinnen ausgesandt, um den Geist des „Heavy Metal“ auf der ganzen Welt zu verbreiten. Dann bildete „BABYMETAL DEATH“ das Opening des nachmittäglichen Auftrittes. Zuerst präsentierten sich die Instrumentalisten dem Publikum, in weiße Gewänder gehüllt und mit ebenso bleich geschminkten Gesichtern und sorgten ein erstes Mal für gute Stimmung. Anschließend kamen die drei Sängerinnen in zeremoniellem Gleichschritt auf die Bühne und fügten sich geschickt in das Vorspiel ein. Der Fokus lag während des Songs hauptsächlich auf der Tanzchoreographie, da „BABYMETAL DEATH“ tatsächlich die einzigen Worte sind, die einige Male zu hören sind.
Nach einem gelungenen Auftakt folgte mit „Karate“ der erste neue Song. Auch hier boten Frontfrau Su-Metal und ihre Kolleginnen Moa-Metal und Yui-Metal eine fehlerfreie Performance der Kombination aus Kampfsport und Tanz. Im Anschluss verließen die drei Frontfrauen die Bühne, die kurze Pause wurde durch die Instrumentalisten überbrückt. Besonders Gitarren- und Basssoli boten Kostproben des Könnens der unterstützenden Musiker, bis BABYMETAL zurückkehrten und nun das erste Mal selbst dem Publikum einheizten.

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Als dritter Song wurde „Catch Me If You Can“ gespielt und eine lebhafte sowie motivierte Atmosphäre erzeugt. Su-Metal forderte das Publikum in den ersten Reihen auf, im Kreis zu rennen und mit großem Amüsement gehorchten die Zuhörer.
Es folgte „Meta Taro“, ein weiterer Song vom neuen Album „Metal Resistance“. Der marschartige Charakter des Stückes bot einen interessanten Wechsel aus ernsteren, aber auch fröhlich-beschwingten Klängen. Die drei Musikerinnen imitierten mit den Armen den Trommelschlag-Rhythmus und schritten dazu auf der Stelle.
Mit dem Übergang zum fünften Song wurde eine ruhigere Stimmung eingeleitet. Ein weiteres Mal wurde eine kurze Videosequenz eingeblendet, welche Bezug auf das Einführungsvideo nahm. Der bereits vorgestellte Fuchsgott habe ihnen das Konzept der „Wall of Death“ beigebracht, welches als verbindendes Element zwischen allen Kulturen gelten soll. Dies sorgte bei den Zuschauern für Gelächter, doch zeigte Wirkung: Als nach einem ruhigen Intro der Song namens „Ijime, Dame, Zettai“ Geschwindigkeit aufnahm, prallten im vorderen Bereich vor der Bühne tatsächlich zwei Reihen Menschen aufeinander und feierten ausgelassen. Dies führte im Verlaufe sogar dazu, dass eine Mülltonne hochgehoben und über die Köpfe der Zuschauer getragen wurde. Als sich diese jedoch auszuleeren drohte, schritten die Ordnungskräfte ein und entfernten das Objekt aus dem Zuschauerraum. Trotz der kraftvollen Grundstimmung des Songs beinhaltete dieser auch beschwörende Elemente: Die drei Tänzerinnen formten mit den Händen einen Fuchskopf, ihr Erkennungszeichen und hielten diese in einem dreistrahligen Stern in der Mitte eines durch sie geformten Kreises zusammen, was ein Bild der Einheit erzeugte.
Die durchgehend lebhafte Atmosphäre des Auftrittes riss auch zum sechsten Song, „Head Bangeeeeerrrrr!!!!!“, nicht ab. Eine Orgel spielte zunächst einen mysteriösen Übergang, doch schon bald folgten die Tänzerinnen dem Konzept des Songtitels und kombinierten Headbang-Elemente mit hüpfenden Tanzfiguren.
Im Anschluss verließen BABYMETAL erneut kurz die Bühne und überließen den Instrumentalisten die Aufgabe, die energetische Stimmung des Publikums zu wahren. Dies gelang ihnen gut und schon sehr bald kehrten die Musikerinnen zurück und forderten die Zuschauer zum Tanzen auf. „You know the Foxtrott?“ Diese Frage von Su-Metal spielte erneut auf den Fuchsgott und den folgenden, siebten Song „Megitsune“ an, in welchem dieser das zentrale Thema einnimmt. Zwischen den Strophen nahm die Frontfrau eine der Kitsune-Masken, BABYMETALs Markenzeichen, zur Hand und verdeckte während des Singens ihr Gesicht. Auch dieser Song bot ausreichend Möglichkeit zum Mitfiebern und Tanzen.
Der achte Song mit dem Titel „Gimme Chocolate!!“ erfreute sich besonders in der eingeschworenen Fangemeinde großer Beliebtheit. Die Kombination aus Tanzelementen mit sowohl beschwingten als auch düsteren Klängen zeichnet den Song als einen der bizarrsten, aber auch beliebtesten der Gruppe aus. Die Stimmung blieb weiterhin ausgelassen und energetisch.
Nach einer anstrengenden, doch erfolgreich gemeisterten Tanzeinlage verschwanden die Musikerinnen ein drittes Mal kurz hinter den Vorhängen des Backstage-Bereiches, um drei schwarze Fahnen zu holen und passend zum Intro des bereits letzten Songs zurück zu schreiten. Die Bühne wurde in rotes Scheinwerferlicht getaucht, während BABYMETAL den Stoff auffächerten und das aufgedruckte weiße Bandlogo präsentierten, sich dann rasch der Fahnen entledigten und „Road of Resistance“ darboten. Der besonders schnelle Charakter des Stückes nahm noch einmal den gesamten Schwung des Auftrittes mit und entlud sich schlussendlich im Ausklang des Auftrittes. Die Hintergrundmusiker übertrugen alle restliche Energie auf das Publikum, anschließend verklangen die Instrumente und die Künstler mussten rasch das Feld räumen. Da die Spielpläne auf Festivals zeitlich eng getaktet sind, blieb eine Zugabe und die zugehörigen Rufe zwar aus, aber BABYMETAL verließen dennoch unter großem Jubel mit Dankesrufen und einem „See you!“ die Bühne.

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Setlist:
1. BABYMETAL DEATH
2. Karate
3. Catch Me If You Can
4. Meta Taro
5. Ijime, Dame, Zettai
6. Head Bangeeeeerrrrr!!!!!
7. Megitsune
8. Gimme Chocolate!!
9. Road of Resistance

Fazit!

Auch wenn BABYMETAL vielleicht nicht jedermanns Geschmack ansprechen, so macht sie ihr scheinbar widersprüchliches Konzept aus Heavy Metal kombiniert mit hübschen jungen Mädchen, die dazu singen und tanzen, zu einem der derzeit erfolgreichsten Acts aus Japan. Auch auf dem „Rock in Vienna“-Festival haben Su-Metal, Yui-Metal und Moa-Metal unter Beweis gestellt, dass trotz ihres jungen Alters bereits jetzt Erfahrung und großes Potenzial in ihnen stecken. Mit ihnen kaum anzusehender Anstrengung sangen und tanzten die drei Musikerinnen eine gute Dreiviertelstunde ohne längere Unterbrechungen durch.
Viele Besucher kannten den Act bereits vom Vorjahr und schienen durchaus erfreut, ihn auch dieses Mal wieder auftreten zu sehen. Und vielleicht darf das Festival BABYMETAL bei seiner dritten Auflage gleich ein drittes Mal präsentieren.

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