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Die Fans brodelten schon lange vor Beginn des Konzerts. Und damit ist nicht einmal so sehr die Hitze gemeint, die sich ganz plötzlich nach dem schlechten Wetter der letzten Tage ausbreitete, sondern vor allem auch die Aufregung über Gackts neues Projekt „Yellow Fried Chickenz“.
Bei Vorverkaufsstart der Tickets waren alle Fans noch der Meinung, dass die Tour „lediglich“ eine Fortsetzung der Tour von 2010 sei und sie ihren Künstler wie immer genießen könnten. Jedoch stellte sich dies schnell als eine vorschnelle Annahme heraus. Denn einige Zeit vor Tourstart gab es erste Pressekonferenzen in Japan, die klar machten, dass Gackt sich wieder einmal etwas Neues hat einfallen lassen: Eine Band. Diese sollte aus zwei Sängern –Gackt und Jon–, drei Gitarristen –Takumi, Chachamaru und You–, sowie aus dem Bassisten U:ZO und dem Drummer Shinya bestehen. Während man mit Gackt, Chachamaru und You natürlich gerechnet hat, waren alle anderen Mitglieder eine große Überraschung. Auch, dass jemand wie Gackt einen zweiten Sänger mitnimmt, verunsicherte viele Fans und keiner wusste so recht, was man davon halten sollte.
Jon ist eigentlich Sänger der Band fade, Takumi und U:ZO haben unter anderem auch schon mit Miyavi zusammen gespielt und Shinya wird den meisten wohl als Drummer von Luna Sea bekannt sein. Und als ob das nicht schon Schock genug für viele Fans wäre, gab es auch noch eine Skandal-Pressekonferenz, die allerdings sichtlich einstudiert war.
Trotz all diesen „Unsicherheiten“ sammelten sich die Fans des japanischen Sängers und seiner Leute schon Stunden vor Einlass vor der Halle. Und es war heiß. Während am Morgen noch alles auf schlechtes Wetter hindeutete, wurde nun schlagartig ein sonniger Tag daraus. Ein gutes Vorzeichen?
Die Menge verhielt sich ruhig und es war eigentlich ein recht angenehmes Fan-Klima. Um halb sechs durften die Fans dann in den Innenhof des Backstage-Geländes und somit in abgegrenzte Schlangen. Wir wurden von A nach B gejagt, um die Gästeliste zu finden, fanden uns zwischenzeitlich sogar einmal kurz im Backstage-Bereich, wo wir You beim Essen sahen und sind dann letztendlich zwar über einen anderen Eingang, jedoch zur gleichen Zeit wie alle anderen in die Halle gekommen. Nun hieß es warten und sich mit anderen netten Fans um sich herum unterhalten. Immer mehr füllte sich die Halle, doch sie war nicht komplett überfüllt und in diesem Jahr wurde glücklicherweise auch eine gewählt, die ein wenig besser belüftet war. Von 18:00 Uhr bis 19:30 Uhr hieß es nun also warten und der eingängigen Melodie des Openings lauschen. Auch die Ansage vom vorherigen Jahr war wieder mit dabei, die sehr eindrücklich besagte, was man tun solle, ohne sich dabei selbst zu ernst zu nehmen. Immer noch drangen von hier und da Zweifel über das Lineup und die Setlist durch, doch als die Lichter ausgingen und nur wenige Augenblicke später die Jungs einer nach dem anderen die Bühne betraten, waren die ersten Ängste vergessen und das Publikum gebannt.
Und schon fand alles seinen Anfang. Nun warteten mehr als eineinhalb actiongeladene Stunden auf die Zuschauer, die sie so schnell sicher nicht mehr vergessen. Das Outfit war ja schon vom letzten Jahr bekannt, doch Gackt wirkte mit der neuen Frisur wieder komplett anders. Auch Jon wurde schnell akzeptiert, da er eindeutig Spaß auf der Bühne hatte und nicht versuchte, sich in den Vordergrund zu stellen. Ihm war eindeutig klar, wen die meisten sehen wollten, die auf diesem Konzert waren. Zwar ist es etwas ungewohnt, so viele Leute auf der Bühne zu sehen, doch keiner kam den anderen in den Weg und den Fans wurde eine große Show geboten, die sie sich sicherlich so auch gewünscht haben.
Viele Lichteffekte ließen es groß wirken, die Lautstärke war enorm, so dass jeder auch wirklich alles hörte und das Podest gab eine gute Sicht auf die beiden Sängerknaben. Diese scheuten sich auch nicht, sexuelle Andeutungen mit dem Publikum oder miteinander zu zeigen, um auch auf dieses Bedürfnis vieler Fans einzugehen. Außerdem wurden sie ihre nassgeschwitzten Hemden bald los, sehr zur Begeisterung der weiblichen Fans.
Dieses Mal waren auch viele männliche Fans im Publikum, sehr viel mehr als bei Gackts letztem Konzert in München, was darauf schließen lässt, dass seine deutsche Fangemeinde wächst. Alle Musiker schienen wirklich Spaß an ihrer Show zu haben, was sich auch auf das Publikum übertrug. Gespielt wurden viele alte, sehr bekannte oder neuere Songs von Gackt, sowie neue Songs die wohl für die Band „Yellow Fried Chickenz“ geschrieben wurden. Somit war auch für jeden etwas dabei und es gab eigentlich keine seltsamen Schnitte. Die Songs passten gut zusammen.
Allerdings wurde jedem aufmerksamen Fan bald klar, dass etwas mit ihrem Lieblingssänger nicht stimmte. Gackt nahm mehrfach Medikamente zwischen den Songs, verlor schnell das Gleichgewicht und drohte umzukippen. Trotz allem gab er mehr als 100 Prozent von dem, was er konnte und brachte alle Songs mit tiefen Emotionen und kräftiger Stimme. Wie immer agierte er viel mit seinem Publikum, sagte, dass sie alle eine Familie seien und dass, egal welche Sprache sie sprechen oder welcher Rasse sie angehören würden, sie alle durch die Herzen mit ihm, der Band und den anderen Fans verbunden seien.
Auch der Rest der Band hatte Spaß daran, sich mit dem Publikum zu beschäftigen. Chachamaru, wie bekannt, war wie immer das reinste Energiebündel und motivierte die Menge mehrfach zum Feiern. Auch You war voll bei der Sache und stellte sich auf eine Absperrung, damit seine Fans ihn anfassen konnten. Und auch Takumi und U:ZO schienen Spaß an ihrer Arbeit zu haben. Jon blödelte sogar ein wenig mit einzelnen, auffälligeren Fans herum. Somit wirkte die gesamte Band sehr Fan-nah.
Auch wurden viele Dinge wie Wasserflaschen, Plektrons, Drumsticks und Hemden ins Publikum geworfen. Alles was irgendwie vorhanden war, wurde verteilt. Und somit brachte die Band neue, wie alte Songs überzeugend und lautstark, hatte jede Menge Spaß, brachte dies auch unters Publikum und feierte mit München eine heiße Nacht, die so schnell wohl keiner vergessen wird.
Nach der Zugabe folgte erneut eine ergreifende Ansprache und man hatte nach dem Konzert wirklich das Gefühl, das auch zweifelnde Fans mit einem lachenden und zufriedenem Gesicht, verschwitzt von der Party, sich draußen in den Außenbereich und an den Merchandise-Stand drängten, um sich einen Moment von der Illusion zu erholen, die dieser außergewöhnliche Mann und seine Band für sie geschaffen hatten.
Zurück bleibt das großartige Gefühl eines energiegeladenen und wirklich guten Konzerts, zusammen mit ein wenig Sorge um den Sänger. Wir freuen uns auch jetzt schon darauf, ihn hoffentlich bald wieder in Deutschland begrüßen zu dürfen.
Fazit!
Setlist:
M.1 「THE END OF THE DAY」
M.2 NINE SPIRAL
M.3 「SPEED MASTER」
M.4 「 LAST KISS 」
M.5 「EPISODE.0」
M.6 「MIND FOREST」
M.7 「妄想GIRL」
M.8 「VANILLA」
M.9 「JUSTIFIED」
M.10 「 JESUS 」
M.11 「 YOU ARE THE REASON 」
M.12 「ALL MY LOVE」
ENCORE
M.13 「UNCONTROL♂狂喜乱舞edition♂」
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