girugamesh live in Wien 2014

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Bildcopyright: girugamesh, animePRO

Ausflippen, headbangen, tanzen, weinen und jubeln – die Palette der Emotionen war mehr als breit gefächert, als die vier Rocker von girugamesh am 27. Mai die Wiener „Szene“ zum Beben brachten.

Inhalt

Vor der „Szene“ im elften Bezirk Wiens wartete bereits am frühen Nachmittag eine Handvoll Fans, um am Abend den besten Platz in der ersten Reihe zu ergattern. Die Stimmung war aufgeregt, fanden girugamesh doch zum ersten Mal den Weg nach Österreich und selbst derjenige, der in der Vergangenheit für diese Band in andere Städte gereist war, hatte nun rund drei Jahre auf ein Livekonzert in Europa verzichten müssen.

Kurz nach 19:30 Uhr, als jeder schon nur noch daran dachte, endlich nach drinnen zu kommen, tauchte der Tourmanager von girugamesh vor der Tür auf, um die Fans zu einem kleinen Videoprojekt zu animieren. Während er die lange Schlange der Wartenden filmte, riefen diese laut den Namen der Band und zur Belohnung wurde der Einlass dann endlich freigegeben. Der Platz direkt vor der Bühne wurde schnell rar und generell versprach die Halle, recht voll zu werden. Noch einmal mussten kurz vor Beginn die Absperrgitter nachjustiert werden und die Fans ein Stück nach hinten rücken, um den Fotografen etwas mehr Platz zu bieten. Das Publikum zeigte sich erwartungsgemäß bunt gemischt, girugamesh zogen auf dieser Tour nicht nur Fans aus der Szene an. Auch der ein oder andere Alt-Rocker war zwischen vielen Metal-Fans zu entdecken.

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Mit fünfzehn Minuten Verspätung stürmten Ryo, Nii, Shuu und Satoshi schließlich zum Intro von „Monster“ die Bühne. Sie legten mit „Break Down“ den Grundstein für einen extrem intensiven und aufgeheizten Abend. Wie lange viele der Anwesenden auf diese Band gewartet hatten, stand ihnen in die Gesichter geschrieben. Satoshi brauchte die Menge kaum zum Springen, Headbangen und Abrocken animieren, es war klar, dass man nicht einfach nur stillstehen konnte. Mit „Drain“ folgte der erste Song vom neuen Album „Monster“, der im Refrain einige Fans zum Mitsingen bewegte. Nach „VOLTAGE“ wandte sich Satoshi Publikum und erklärte auf Englisch, dass sie diesen Moment nach drei Jahren sehr genießen würden. Nach einem „Are you ready???!!!“ folgte „INCOMPLETE“, dessen mitreißender Beat viele zum Tanzen animierte und wieder ein klein wenig Ruhe in die aufgeheizte Menge brachte.

Wer nicht nur gekommen war, um den Kopf herum zu werfen bis der Nacken schmerzte, kam außerdem, nach „antlion pit“ und dem girugamesh-Oldie „CRAZY FLAG“, bei „Mission Code“ besonders auf seine Kosten – ein Song, der live noch einmal ein ganz anderes Gefühl zu erschaffen vermag als auf CD. Mit „Volcano“ folgte wieder einer der besonders beliebten Songs von girugamesh, was man bereits dem erfreuten Jubel der Fans beim Gitarren-Intro entnehmen konnte.

Als eine besonders überraschende Nummer zeigte sich an diesem Abend „takt“, der sich in der Atmosphäre einer mit jubelnden Fans gefüllten Konzerthalle völlig anders präsentierte, als man ihn bisher gekannt hatte. Selbst wer eher ein Fan der härteren Nummern dieser Band ist, konnte sich dem Charme dieses Songs wohl kaum entziehen, in dem Satoshi zum ersten Mal seine sanfte Seite vollends präsentierte.

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Mit „Resolution“ führte die Band ihr Publikum danach wieder zurück in die elektrolastigere Richtung. „Dirty Story“ schlug gleich darauf in eine ähnliche Kerbe und pushte die Fans noch einmal so richtig an. Elf Songs waren mittlerweile vergangen und das ohne nennenswerte Pause – Ermüdungserscheinungen gab es kaum zu entdecken. Dadurch, dass die Konzerthalle schlussendlich doch nicht bis zum Bersten gefüllt war, ließ sich auch die zunehmend steigende Temperatur sehr gut ertragen.

Nach „Live is Life“ und „Never Ending Story“, während denen die Band auf der Bühne noch einmal alles gegeben hatte, folgte mit „Evolution“ wieder einer der ganz großen Songs von girugamesh, bei dem das Publikum endgültig ausflippte. Wer nun noch stillhalten konnte, hatte entweder einen vollen Becher in der Hand oder sich bereits in der letzten Stunde völlig verausgabt. Nach einem „Last Song!“-Ruf von Satoshi erklangen schließlich die ersten Töne von „Alone“, den das Publikum beinahe lückenlos mitsang. Doch sollte dies an diesem Abend noch nicht die Lieblingsballade der meisten Anwesenden sein. Wortlos verschwanden die vier hinter die Bühne und schon wurden die ersten Rufe nach ihnen laut.

Es dauerte kaum mehr als fünf Minuten, ehe girugamesh wieder zurück auf der Bühne waren. Nii legte ein kurzes Gitarrensolo aufs Parkett und Ryo filmte die Fans, bevor es mit „ZECCHOU BANG!!“ noch einmal richtig laut wurde. Mit „OWARI TO MIRAI“ folgte einer der girugamesh-Klassiker, doch der Song, auf den besonders viele Fans gewartet hatten, sparte sich die Band taktisch klug bis zum Schluss auf. „KOWARETEIKU SEKAI“ ließ den Großteil der Fans bereits bei den ersten Klängen völlig ausflippen, doch kaum erklang Satoshis Stimme, wurde die Stimmung schlagartig wieder andächtiger und wer den Text im Kopf hatte, blieb bei diesem Song definitiv nicht stumm.

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Um 21:50 Uhr verließ die Band schließlich unter dem Jubel ihrer treuen Fans – und sicherlich auch ein paar neugewonnener – nach 90 sehr intensiven Minuten die Bühne. "Danke Wien, wir sehen uns das nächste Mal!", rief Satoshi noch ins Publikum. Den Fans bleibt wohl nur zu hoffen, dass das nächste Mal nicht so lange auf sich warten lässt.


Setlist:
1. Break Down
2. Drain
3. VOLTAGE

4. INCOMPLETE
5. antlion pit
6. CRAZY-FLAG
7. MISSION CODE
8. Volcano
9. takt
10. Resolution
11. Dirty Story
12. Live is Life
13. Never Ending Story
14. Evolution
15. ALONE

Encore:
16. ZECCHOU BANG!!
17. OWARI TO MIRAI
18. KOWARETEIKU SEKAI

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Fazit!

girugamesh sind zurück – das haben Satoshi, Ryo, Nii und Shuu an diesem Abend in Wien eindrucksvoll bewiesen. Obwohl die Band kaum mehr als ein paar Worte mit dem Publikum wechselte, kommunizierte sie über ihre Songs und die Setlist vielleicht mehr als sie sonst hätte ausdrücken können. girugamesh sind wieder erstarkt, voller überquellender Energie und Spaß an der Musik - das durften alle Anwesenden an diesem Abend miterleben. Die Stimmung auf der Bühne und im Publikum war durchgehend elektrisch, die harten Songs wurden gerockt, die Balladen rührten manche Fans teilweise sogar zu Tränen. Die Setlist war gut gewählt, präsentierte sowohl die besonderen Schmuckstücke des neuen Albums als auch echte girugamesh-Klassiker, an denen man nicht wirklich vorbeikommt, wenn man sich mit dieser Band beschäftigt. Als songtechnische Highlights an diesem Abend präsentierten sich vor allen Dingen der sonst eher unscheinbare "takt", der alles mit sich reißende "Volcano" sowie, wie von Anfang an erwartet, "KOWARETEIKU SEKAI".


Was uns girugamesh vor dem Konzert in Wien über ihre Gedanken zur Tour und ihre Auszeit erzählt haben, könnt ihr hier nachlesen.

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