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Trotz des eiskalten Windes an diesem Tag warteten bereits einige Fans seit dem Morgen vor der Essigfabrik in Köln, um so weit vorne wie möglich stehen zu können. Einige waren sogar aus den Niederlanden oder Tschechien angereist, um den exklusiven Deutschlandauftritt von LadyBaby miterleben zu können. Gegen 18:30 Uhr am Abend war es für die VIP Fans so weit – sie wurden in die Essigfabrik eingelassen, um Fotos mit der Band LadyBaby machen zu dürfen. Dies lief sehr schnell ab, da der nächste Einlass für Fans mit regulären Tickets bereits gegen 19:00 Uhr begann.
Das Konzert wies überwiegend männliche Besucher auf, die teils sogar passend zu LadyBaby Kleider im Lolita Style trugen. Es dauerte etwa eine Stunde, bis sich die Halle komplett füllte und der Veranstalter selbst auf die Bühne trat, um das Festival mit einer sehr lustigen aber auch bewegenden Rede zu eröffnen. In dieser erklärte er, dass die eigentliche Planung vorgesehen hatte, die Eröffnung des Jap-Ro Festival 2015 mit dem japanischen Duo ADAMS zu feiern, doch der tragische Todesfall Shotas - wir berichteten - machte dies unmöglich. Kurzerhand war die fünfköpfige progressive Metal Band Scargot aus Essen engagiert worden; ebenfalls würde Rie von LadyBaby nicht gegenwärtig sein, da sie auf Grund familiärer Vorkommnisse kurzfristig hätte absagen müssen.
Trotz der vielen Nachrichten ließ sich das Publikum nicht davon abhalten, die Band Scargot mit tosendem Applaus und Jubeln zu begrüßen.
Das Licht ging aus, eine dramatische und imposante Melodie begleitete die fünf Mitglieder der Band auf die Bühne. Sänger Chin erschien als letzter. Komplett in schwarz gekleidet, mit einer Kapuze über den Kopf gezogen, ging er im langsamen Takt des Intros nach vorne und blieb vor seinem Mikrofon stehen. Es glich fast einem dunklen Ritual, bis er die Kapuze von seinem Kopf strich und die Gitarristen Naji und Yasu anfingen einen schnellen Metallsound zu spielen und Bassist Tadashi sowie Schlagzeuger Yuu mit einstiegen, um den Takt anzugeben. Chin fing an in das Mikrofon zu shouten und man sah nur noch seine Haare fliegen. Anfangs waren die meisten Fans noch sehr verhalten, doch bereits während des zweiten Songs „Reign of Ashes“, welcher wie der erste Song „Piece“ ein kraftvoller Metallsong ist, wurden die Fans agiler und fingen an mit zu klatschen und zu tanzen. Direkt nach dem dritten Song „Tread Lightly“ forderte Chin die Menge auf, eine Gasse in der Mitte zu bilden, worauf noch nicht gleich alle reagierten. Doch nach weiterer Überzeugungskraft Chins waren nun auch die letzten Fans bereit der Aufforderung zu folgen. Das nächste Lied „Buried Like a Treasure“ fing an und die Fans rannten aufeinander zu, um zu moshen und sich gegenseitig durch die Halle zu schubsen und zu schleudern. Mit dieser so genannten Wall of Death hatte Scargot es geschafft, die Fans zu erreichen und auch die hintersten Reihen zu bewegen. Diese ließen es sich nicht nehmen in die Menge zu springen und sich auf den Händen der anderen bis nach vorne zum Bühnenrand tragen zu lassen, um dort von den Securities aufgefangen zu werden.
Nach weiteren Interaktionen mit den Fans und einigen Aufrufen, dass die Menge schreien und kreischen soll, war fast keiner mehr zu bremsen - man sah überall nur noch Haare vom Headbanging fliegen. Ob auf der Bühne oder im Publikum - alle hatten sichtlich Spaß, was sich auch bei den nächsten Songs „Zut“ und „Wrecked“ zeigte. Niemand wollte eine Pause einlegen und auch Sänger Chin sprang nun in den Graben und heizte der Menge mit Growls so ein, dass sich alle in die Mitte zu ihm drängten, um einen Handshake ergattern zu können. Bei den Songs „Wrecked“, „Revenge is All“ und „Perish“ drehte das Publikum richtig auf und ließ sich von den Doublebass Beats und den schnellen Gitarrenriffs komplett mitreißen. Chin feuerte die Menge weiter an und forderte sie mit Leichtigkeit zum Springen und der ein oder anderen Wall auf Death auf.
Es folgten noch die zwei Songs „Down to Earth“ und „Blood Betrayal“, welche ebenfalls mit Growls, Screaming und schnellen Beats gefüllt waren, bis die Show von Scargot ein Ende nahm und sich die fünf Bandmitglieder zufriedengestellt von den Fans verabschiedeten.
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Schon erschien der Veranstalter selbst wieder auf der Bühne und rief in das Mikrofon: Wollt ihr noch mehr?
Von der Band völlig angetan jubelten und schrien alle Anwesenden, woraufhin die Band wieder auf die Bühne eilte und die Masse zu einer weiteren Wall of Death aufforderte, um als Encore „Piece“ zu spielen, wie schon zu Beginn der Show. Dies blieb leider das einzige Encore.
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Nach einer kurzen Pause von circa zehn Minuten ging es auch schon weiter und erneut erloschen die Lichter in der Essigfabrik. Links und rechts von der Bühne hingen große Leinwände an der Decke, auf denen Videoausschnitte von Liveauftritten und Fotoshootings LadyBabys zu sehen waren. Untermalt wurden diese von einer Instrumentalversion des einschlägigen Hits „Nippon Manju“, bis plötzlich Ladybeard und Rei auf die Bühne sprangen und sofort anfingen ihren Debüthit „Nippon Manju“ zu performen. Die Fanmenge tobte und tanzte teils die Choreographie mit. Der eine oder andere warf sich bereits wieder zwischen die anderen Fans zum Crowdsurfing. Als der Song endete, begrüßte Ladybeard das Publikum überraschenderweise auf Deutsch und stellte sich und Rei mit den Worten vor: Wir sind die neue, singende, zerstörende Popband aus Japan!
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Mit einer tiefen Verbeugung entschuldigten sich Rei und Ladybeard noch einmal in japanischer Manier für das Nichterscheinen Ries. Die Fans weiter anfeuernd präsentierten und performten LadyBaby den neuen Song „Bia Chan Robotto“, welcher als zweites Lied auf der Single „Ageage Money -Ochingin Dai Sakusen-“ zu hören ist. Direkt im Anschluss gab es das Lied „ULTRA☆LUCKY“ auf die Ohren und die passende Choreographie zu sehen. Nach jedem Song, der gespielt wurde, machten Ladybeard und Rei eine kurze Pause, in der sie sich mit dem Publikum unterhielten und alle willkommen hießen, sich bedankten oder auch nur alle anfeuerten weiterhin so viel Spaß zu haben. Ebenso erklärte Ladybeard, dass er in Deutschland geboren sei, was wohl nur die wenigsten wussten, er aber seit circa 15 Jahren kein Deutsch gesprochen habe. Gegen 21:15 Uhr war es dann so weit, dass der vierte und letzte Song gespielt wurde und LadyBaby ohne Worte von der Bühne rannten. Sofort fing das Publikum an nach der Band und einer Zugabe zu rufen, bis plötzlich vom Veranstalter Schokoweihnachtsmänner auf die Bühne in Reih und Glied aufgestellt wurden. Ladybeard und Rei sprangen wieder überaus fröhlich auf die Bühne, doch diesmal im Weihnachtsmannkostüm und Umhang und stellten sich als LadyClaus und Knecht Ruprecht vor. Sie machten einige Späße mit den Fans und warfen die Schokoweihnachtsmänner in die Menge, bis keiner mehr übrig war, woraufhin sie dann auch ihre Weihnachtsumhänge in die Menge warfen. Ein Selfie mit den Fans durfte selbstverständlich auch nicht fehlen, dann spielten sie erneut als Zugabe „Nippon Manju“, wobei die Menge wieder anfing wie wild zu tanzen und zu toben. Zum Ende des Songs sprang Ladybeard in den Graben, um von dort aus zu singen und den Fans ein paar Handshakes zu geben. Zur großen Überraschung aller sprang Rei plötzlich in die Menge und ließ sich zum großen Jubel der Menge auf den Händen des Publikums tragen. Nun war es aber so weit, dass LadyBaby sich bei allen bedankten und erneut von der Bühne gingen. Dies sollte es allerdings noch nicht gewesen sein, denn nur wenige Minuten später liefen die zwei Bandmitglieder doch noch einmal auf die Bühne, um zum wiederholten und zum letzten Mal „Nippon Manju“ als Zugabe zu spielen, was absolut niemanden störte, da fast jeder in dieser Halle nach diesem Song rief.
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Nach Abschluss des Songs bedankten sich Ladybeard und Rei erneut beim Publikum und verabschiedeten sich nun endgültig. Verschwitzt aber hocherfreut verließ das Publikum die Halle, um die Heimreise anzutreten. Dies war eine Veranstaltung, auf die viele schon gewartet haben, um sich einmal wieder so richtig austoben zu können.
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Setlist
Scargot:
1. Piece
2. Reign of Ashes
3. Tread Lightly
4. Buried Like a Treasure
5. Zut
6. Wrecked
7. Revenge is All
8. Perish
9. Down to Earth
10. Blood Betrayal
Encore:
11. Piece
LadyBaby:
1. Nippon Manju
2. Bia Chan Robotto
3. ULTRA☆LUCKY
4. Ageage Money -Ochingin Dai Sakusen-
Encore:
5. Nippon Manju
6. Nippon Manju
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