LEDApple live in Wien 2014

Geschrieben von
Bildcopyright: LEDApple, animePro

Ein bisschen Backstreet Boys hier, ein bisschen Justin Bieber dort, eine ordentliche Portion „coole Rockband von nebenan“ und nicht zuletzt unfassbar viel Charme – so präsentierten sich LEDApple bei ihrem ersten Konzert in Wien. Wer mit koreanischer Musik bisher nichts anfangen konnte, war an diesem Abend bestimmt auf den Geschmack gekommen.

Inhalt

Für Besitzer eines Gold- oder Diamond-Tickets begann das „Erlebnis LEDApple“ bereits kurz vor 18 Uhr, als die Türen zur Halle geöffnet und den privilegierten Fans sowie der Presse der Einlass zum Soundcheck gestattet wurde. LEDApple befanden sich bereits auf der Bühne und obwohl es im Vorfeld geheißen hatte, die Fans sollen sich bitte ruhig verhalten und die Band nicht aus dem Konzept bringen, fiel diese Anweisung relativ schwer, wenn man nicht außer Acht lassen wollte, dass Sänger Hanbyul immer wieder das Gespräch mit den Anwesenden suchte. Er scherzte, fragte, welche LEDApple-Songs die Fans hören wollten und ließ sie nach kurzen Kostproben noch unveröffentlichter Lieder ihren Favoriten wählen. Ein Fan überreichte den fünf selbstgestaltete Mützen, die sie aufsetzten oder an den Mikrophonständern befestigten. Hanbyul lobte die Arbeit. Über eine halbe Stunde dauerte der Soundcheck, der beinahe mehr wie ein kleines Privatkonzert anmutete, dann mussten die Besitzer der Gold-Tickets erst einmal die Halle wieder verlassen.

[[GALERIE1]]

Konzertbesucher die sich ein Diamond-Ticket geleistet hatten, durften gleich im Anschluss ein Meet&Greet mit der Band erleben. Jeder bekam dazu ein Poster überreicht, das er sich von LEDApple signieren lassen durfte. Brav in einer Reihe anstehend mussten die Fans nicht lange warten. Die fünf Musiker setzten sich auf die rasch vorbereiteten Plätze und die Signierstunde konnte beginnen. Manche Fans überreichten noch kleine Geschenke oder persönliche Nachrichten, Hände wurden geschüttelt und anschließend gab es noch für jeden Anwesenden ein persönliches Foto mit der Band. Winkend verabschiedeten sich die fünf vorerst wieder in den Backstagebereich und die Besitzer der Gold-Tickets wurden wieder in die Halle gelassen.

Im Garten der „Szene“ spielte in der Zwischenzeit eine junge österreichische Band und verkürzte den Anwesenden, die nicht bereits vor der Bühne in der Halle Position bezogen hatten, die anderthalb Stunden Wartezeit bis zum Beginn des Konzertes. Wer bereits hungrig war, konnte sich eine Bratwurst gönnen oder sich schon vorsorglich etwas Flüssigkeit für das schweißtreibende Konzert zuführen.

[[GALERIE2]]

Kurz nach 20 Uhr hatte sich die Halle mehr oder weniger gefüllt, eine Absperrung trennte die Gold- und Diamant-Karten-Besitzer von den regulären Tickets. Jedoch war der Blick auf die Bühne von allen Bereichen der Halle aus sehr gut und das Publikum konnte sich angenehm verteilen. Man hätte der Band für ihren Einstand in Österreich definitiv mehr Zuschauer gewünscht. Die Anwesenden verbreiteten jedoch derart gute Stimmung, dass die nur halbvolle Halle trotzdem nicht trostlos wirkte.
Punkt 20:30 Uhr betraten LEDApple unter frenetischem Gekreische der Fans die Bühne und begaben sich auf ihre Positionen. Während sich Youngjun das ganze Konzert über eher zurückhaltend zeigte und recht still auf seinem Platz blieb, fegten Kyumin und Hanbyul über die Bühne und auch Bassist Kwangyeon rockte headbangend und herumwirbelnd sein Instrument. Drummer Hyoseuk blieb meist etwas verborgen. Das ein oder andere Mal entdeckte man ihn hinter seinem Drumset dann doch, durchweg freudig strahlend.

Bei ihren Tanzeinlagen bewiesen Hanbyul und Kyumin absolute Synchronität und auch das Publikum hatte einige der Bewegungen scheinbar bereits im Vorfeld geübt. Die Kommunikation zwischen Band und Fans stimmte von der ersten Sekunde an und über LEDApple schien eine imaginäre Wolke an purer Freude und Enthusiasmus zu schweben. Selbst wer kein Fan von Popmusik und Tanzchoreographien war, kam dank mitreißender Gitarrensoli und einer Vielfalt an unterschiedlichen Sounds und Rhythmen auf seine Kosten. Nein, LEDApple sind wahrlich keine reine Pop-Band und ja, sie machen definitiv Musik, die jedem gefallen kann, wenn man sich auf die unterschiedlichen Stilrichtungen, die sie in ihre Songs einfließen lassen, einlassen möchte. Hanbyul hatte im Vorfeld bei der Pressekonferenz wirklich nicht zu viel versprochen.

[[GALERIE3]]

„Während Kyumin und ich uns mal eben den Schweiß abwischen, werden euch mein Bruder Hyoseuk und die anderen jetzt unterhalten!“, lachte Hanbyul zur Halbzeit des Konzerts plötzlich ins Publikum und verschwand mit seinem Rapper im Backstagebereich um den anderen drei die Bühne zu überlassen. Zunächst gab Hyoseuk ein Drum-Solo zum Besten, in das Gitarrist und Bassist schließlich einstiegen und einige Minuten lang das Publikum mit flippigen Rhythmen unterhielten. Nachdem die beiden Sänger auf die Bühne zurückgekehrt waren, wurden wieder etwas ruhigere Töne angeschlagen und die Coversongs aus „Music Note“ ausgepackt. Mit dem Cover von Bruno Mars‘ Hitsingle „Just the way you are“ brachte die Band das gesamte Publikum beim Refrain zum Mitsingen und auch das eine oder andere Feuerzeug wurde gezückt. Die Neuinterpretation von Justin Biebers „Baby“ muss dann allerdings als absoluter Hit des Abends gewertet werden. Es wäre der Band sicherlich mehr zu wünschen gewesen, hätte einer ihrer eigenen Songs die anwesenden Fans so sehr zum Mitsingen animiert. In jedem Fall konnte Hanbyul an diesem Punkt des Abends aber so richtig beweisen, wie schmeichelhaft seine Stimme klingen kann.

Nach anderthalb Stunden Gesang, Tanz und Rap legte die Band eine kurze Pause ein und war kaum drei Minuten später zur Zugabe wieder zurück auf der Bühne. Hanbyul kündigte mit „Because of you“ und „Kiss me darling“ die letzten beiden Songs an, die auch bereits beim Soundcheck das Publikum begeistert hatten und noch einmal suchte die Band verstärkt die Nähe zu den Fans. Hände wurden geschüttelt und Kyumin ließ sich von einigen Mädchen in der ersten Reihe in die Haare fassen. Die Fans hoben vor dem Konzert ausgeteilte Zettel hoch, auf denen „Thank you“ stand und Fist-Bumps wurden ausgetauscht. Um 22 Uhr war für die Band und auch für die Fans schließlich ein langer, bunter, humorvoller und musikalisch betrachtet wirklich eindrucksvoller Abend zu Ende.

[[GALERIE4]]

Fazit!

Die erste koreanische Band auf Wiener Konzertboden hätte keinen besseren Eindruck hinterlassen können. Auch wer vorher überhaupt nichts mit K-Pop anzufangen gewusst hatte, wurde in Rekordzeit von den sympathischen Bandmitgliedern in den Bann gezogen. Eine angenehme Dosis aus typischen Boyband-Dancemoves, die aber trotzdem nicht aufgesetzt wirkten, Hanbyuls bemerkenswerter Stimme, Kyumins coolen Rap-Parts, dazu Gitarrensoli, wummernder Bass und ein Drummer, der sein Handwerk versteht – diese Mischung ist definitiv nicht alltäglich in der K-Pop-Szene. Perfekt tanzbare Songs wechselten sich mit gefühlvollen Balladen und rockigen Nummern ab und auch die Coversongs kamen beim Publikum extrem gut an. LEDApple zeigten sich als Idols zum Anfassen, gingen extrem entspannt mit Kameras, Reporterfragen und den Liebesbekundungen ihrer Fans um und besonders Hanbyul gab sein Können in Sachen Entertainment perfekt, aber völlig natürlich zum Besten.
Obwohl eine Pressekonferenz, ein Meet&Greet, ein Soundcheck mit Publikum, drei verschiedene Ticket-Arten sowie eine Gruppe Journalisten sicherlich schwer unter einen Hut zu bringen waren, war das Konzert (man kann es fast schon Event nennen) perfekt durchorganisiert und zu keinem Zeitpunkt kam Hektik bei den Verantwortlichen oder Verwirrtheit bei den Fans auf. In dieser Atmosphäre konnten die Band und das Publikum den Abend merklich entspannt genießen.

[[GALERIE5]]

Neuste Artikel

Welcome to the N.H.K.! Vol. 1 (DVD)

Der Hikikomori Tatsuhiro Sato ist der großen Weltverschwörung auf der Spur gekommen:
Mithilfe von Unterhaltungsmedien will die NHK alle Japaner beeinflussen und eine Armee aus Stubenhockern züchten!

Violet Evergarden - The Movie (Blu-ray) – Limited Special Edition

Violet versteht jetzt die Bedeutung der Worte „Ich liebe dich“, was ihr sehr bei ihrer Arbeit als Autonome-Korrespondenz-Assistentin hilft. Dennoch hat sie niemanden, zu dem sie diese Worte sagen kann.

ReLife – Final Arc (Blu-ray)

ReLife spielt mit deinen Gefühlen, deinen Hoffnungen und deiner Vorstellung von deinem idealen Selbst!

Psycho Pass Staffel 3 Vol 2 - Blu-ray

Eine Macht nimmt in Japan Gestalt an, die das Sybill-System herausfordert und erneut die Farbtonüberprüfung zu umgehen versucht. Die Inspektoren beider Organisationen versuchen, ihre jeweiligen Interessen durchzusetzen.

Kolumne

Wie übersteht man das restliche Jahr?

Viele verwirrende Maßnahmen wurden wieder einmal von unserer Regierung ausgesprochen. Totaler Lockdown, aber Lockerungen zu Weihnachten und dafür kein Silvester. Wer blickt denn da noch durch?
Wer somit einfach zu Hause bleiben und sich bis zum nächsten Jahr nicht mehr von der Couch bewegen will, bekommt von uns ein paar Tipps gegen Langeweile.

Shiso Burger Hamburg

Wir waren zu zweit für euch bei Shiso Burger Hamburg, um euch sagen zu können, ob sich ein Besuch lohnt.