Inhalt
Syu, ehemals unter dem Namen Denka hinter dem Schlagzeug von DIO, und Bassist Tetsuto stürmten zusammen mit Mikaru etwa fünfzehn Minuten verspätet die Bühne und ließen sich kurz feiern, ehe Mikaru zum Mikrophon griff und mit „The Other Side of the Moon“ die erste einer Reihe sanfter Rockballaden anspielte. Wer nur Töne wie aus DIO-Zeiten erwartete, mochte im ersten Moment doch etwas verwundert sein. Mikaru setzte voll und ganz auf seine düster angehauchte, aber unfassbar sanfte Stimme in Verbindung mit zurückhaltenden Gitarrenriffs. Auch „Call My Name“ schlug in dieselbe Kerbe und stimmte auf einen rockigen, aber nicht zu harten musikalischen Abend ein. Bereits beim Intro zu Song Nummer drei wurde frenetischer Jubel aus dem Publikum laut – „God Forsaken“ war vielen noch gut bekannt und auch wenn Mikaru an diesem Abend nicht die alte Band hinter sich auf der Bühne stehen hatte, seine Version des Songs wirkte tatsächlich noch überzeugender und mitreißender als die, die man gewöhnt war. Mit „SHOW TIME“ schlich sich dann auch noch ein Song seiner Band BLACK LINE in die Setlist.
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Mikaru zeigte sich an diesem Abend auch extrem gesprächig und erzählte dem Publikum zunächst einmal, wie glücklich er war, diese Tour erleben zu dürfen. Dann wurde der Abend erst wirklich persönlich und intim, denn Mikaru begann erst einmal über seine beiden Bandkollegen zu erzählen. Während Tetsuto als alter Schulfreund vorgestellt wurde, kam er bei Syu dann direkt ins Schwärmen. Dieser war seinen Angaben nach eines Tages auf einem DIO-Konzert erschienen und hatte ihn nach der Show angesprochen und daraus hatte sich schnell eine, erst musikalische und dann auch sehr persönliche, Freundschaft entwickelt. Syu war schließlich DIO beigetreten und Mikarus Angaben nach nun sein allerbester Freund. „Wahrscheinlich spielen wir zusammen bis wir sterben. Das ist mein Partner DJ Syu“, lächelte Mikaru ein bisschen schüchtern und ließ dann auch seine beiden Musiker zu Wort kommen. Tetsuto beschränkte sich auf ein sehr zurückhaltendes „Guten Abend, wir sind heute zum ersten Mal in Wien, bitte genießt die Show“ und gab sich damit ebenso scheu wie auch das gesamte Konzert lang. Ganz anders als Syu, der sich das Mikro griff und erfreut rief „I am so happy! You are so happy!“, das Publikum jubeln ließ und dann erklärte, dass er die Location richtig gut fand und Mikaru mit den Worten „Sein Name ist...?“ den Ball wieder zuspielte.
Der Sänger gab dem Publikum eine kleine Einleitung zu dem nächsten Song, der an diesem Abend wohl eine der schönsten Balladen gewesen sein mochte. „12:00 AM“ handelt von einem Mann, der zu später Stunde auf der Suche nach seinem Glück durch die Straßen wandert. Genau der richtige Moment um Feuerzeuge zu zücken und sich ganz in der Musik treiben zu lassen – auch wenn der Sound besonders in den Höhen nicht immer zu 100% perfekt eingestellt war. Dies tat der romantischen Stimmung allerdings keinerlei Abbruch.
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Als die letzten Töne verklungen waren, griff sich Mikaru erneut das Mikrophon um zum Publikum zu sprechen. „Ich wollte so sehr nach Österreich kommen, leider hatte ich keine Zeit für Sightseeing. Aber das nächste Mal!“, berichtete er und versprach den Anwesenden damit indirekt, dass er wohl nicht zum letzten Mal nach Wien gekommen war.
Aus den folgenden Songs stach „Calling Me“ mit seiner Emotionalität besonders hervor, ein weiteres Highlight bildete aber der letzte Song „Wanderer“, der das Publikum noch einmal aufrüttelte und zum Tanzen brachte. Dann war um 21:50 Uhr der offizielle erste Teil des Konzerts allerdings auch schon beendet.
Syu erschien alleine auf der Bühne und machte es sich hinter seinem DJ-Pult gar nicht erst bequem – dass er auch was das Tanzen betrifft durchaus Rhythmus im Blut hat, hatte er uns schon das ganze Konzert lang bewiesen. Nun lag der Fokus nur auf ihm und mit satten Beats heizte er auch dem Publikum noch einmal ordentlich ein. Wer sich jedoch nicht allzu sehr auf Syu konzentrierte, dem fiel schon bald auf, dass von hinten zwei Personen angeschlichen kamen, die einem doch sehr bekannt vorkamen. Und plötzlich feierten Mikaru (mit nacktem Oberkörper) und Tetsuto mitten unter ihren Fans, von denen einige ziemlich überrascht schienen, plötzlich neben den Bandmitgliedern zu stehen. Eilig wurden Selfies geschossen und schließlich erklommen die beiden Musiker wieder die Bühne, wo sie von Syu mit Applaus empfangen wurden.
Aus dem Publikum wurde Mikaru eine selbstgestaltete Flagge gereicht und er platzierte sie gut sichtbar für alle auf der Bühne. Dann fragte er, ob nur Österreicher anwesend waren, doch das Publikum zeigte sich bunt gemischt und Mikaru erschien etwas erstaunt darüber. „Jetzt bin ich verwirrt“, lachte er und erzählte dann noch frei von der Leber, dass er Jägermeister liebte und betrunken besser Songs schreiben konnte als nüchtern.
Nach „Carry Dawn“, bei dem im Publikum eifrig mitgegrölt wurde, folgte „The Light of My Life“, einer der herzzerreißendsten Songs an diesem Abend. Nach den letzten Tönen warf Mikaru Handküsse ins Publikum und schoss dann noch ein Selfie zusammen mit allen Anwesenden. Die drei ließen sich noch einen Moment bejubeln und verschwanden schließlich winkend Backstage. Allerdings ließen sie es sich im Anschluss nicht nehmen, noch lange Autogramme und Umarmungen zu verteilen, bis alle Fans sichtlich glücklich und zufrieden das Replugged wieder verließen.
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SETLIST:
1. The Other Side of the Moon
2. Call My Name
3. God forsaken
4. SHOW TIME
5. GLAD EYE
6. 12:00 AM
7. Foxy
8. Shagaderic
9. GIRA-GIRA
10. CALLING ME
11. BLACK RAINBOW
12. Wanderer
ENCORE:
13. Syu (DJ-Time)
14. Carry dawn
15. The Light of My Life
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Fazit!
Wer düstere Sounds und eine mysteriöse Band erwartet hatte, lag an diesem Abend wirklich völlig daneben. Mikaru zeigte sich aufgeschlossen, freundlich und hatte ständig ein Späßchen auf den Lippen. Man sah ihm an, wie sehr ihm dieses Projekt am Herzen liegt und dass Spaß und die Liebe zur Musik die entscheidende Grundlage für G.L.A.M.S sind. Syu und Tetsuto harmonierten perfekt mit ihrem Frontmann und vermittelten dem Publikum das Gefühl, einander schon ewig zu kennen und ein absolut eingespieltes Team zu sein. Die Mischung aus Songs von Mikarus ehemaligen Bands sowie seinen Solowerken war eine perfekte Gratwanderung zwischen romantisch und nicht zu kitschig, trotzdem rockig genug um auch mal zu tanzen und die Haare fliegen zu lassen aber an den richtigen Stellen auch mal das Feuerzeug zu zücken.
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