NIA live im Headcrash in Hamburg 2016

Geschrieben von Christina Christopoulos
Bildcopyright: NIA

Seit zehn Jahren machen die vier Mitglieder der Visual Kei Band NIA zusammen Musik. Dennoch ist es das erste Mal, dass sie außerhalb Japans auftreten. Für neun Auftritte hat man die vier jungen Männer nach Europa geholt, wobei zwei der Shows in Deutschland stattfanden. Wir waren für euch beim Abschlusskonzert in Hamburg live dabei!

Inhalt

Das Abschlusskonzert der Visual Kei Band NIA fand auf der Hamburger Reeperbahn im Headcrash für einen Samstagabend ziemlich früh statt. Da man dieses Event ebenfalls für minderjährige Zuschauer zugänglich machen wollte, gab es die Auflage, dass der Club spätestens um zehn Uhr abends geräumt sein muss. Somit war der Beginn der Show bereits für halb acht Uhr am Abend vorgesehen. Nur einige Minuten vor der Zeit wurden die Fans ungeduldig und fingen an, wiederholt laut nach dem Bandnamen zu rufen, bis es so weit war, dass die Lichter ausgingen. Das anspielende Intro wurde von Kreischen und Jubeln lautstark übertönt, woraufhin der Schlagzeuger Hikari, der Gitarrist Jin, der Bassist Kouhei und im Anschluss der Sänger Tatsuki der Reihe nach auf die Bühne kamen und die Fans zum Klatschen animierten. Das Dance Intro ging direkt über in den ersten Song „Countdown“, der anders als das Intro, ein Rocksong ist und zwischen Screams mit Rap-Passagen und klar gesungenen Versen im Refrain von den Fans gefeiert wurde. Springend und tanzend ging es direkt über in den nächsten Song „DAMAGE“, bei dem der Bassist Kouhei einige Passagen mit Screams und Growls füllte. Noch aufregender sollte es beim folgenden Metalsong „Abudara Hasyamari“ werden, bei dem die Fans zum Headbanging, Schreien und Klatschen animiert wurden. Der Animation folgend prustete Sänger Tatsuki den Fans einen Mund voll Wasser entgegen, was bei dieser Wärme in dem Club kaum jemanden zu stören schien. Der Schlagzeuger Hikari wirbelte zwischendurch gekonnt mit den Sticks und versprühte mit voller Energie noch mehr Lust, mit der Band das Tourfinale zu feiern.

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Auf gebrochenem Englisch schrie Tatsuki in das Mikrofon „Wir sind NIA!“ und verkündete eine Nacht voller Passionen und wie sehr es sie freue, in Hamburg auftreten zu können. Die Fans nicht lange warten lassend, ging es direkt über zum Punk-Rocksong „KeyCase“, wobei sofort alle Hände der Menge in die Höhe schnellten und weiter getanzt wurde. Tatsuki nutzte diese fantastische Stimmung der Fans, um diese noch einmal zum Schreien und Kreischen zu animieren, woraufhin der Song „Ringo“ folgte. Die aufsteigende Hitze im Club spürend, zog sich Sänger Tatsuki die Jacke aus, um noch mehr Energie bei dem Hard-Rock-Song hervorzubringen. Bei dem darauffolgenden Titel „ignite“ wurde es spektakulär, da der Bassist Kouhei seinen Bass wild um seinen Hals schwang, wieder auffing und sofort weiter spielte. Als er im Mittelteil eine Passage komplett alleine sang und dann auf die vor der Bühne stehende Box sprang, wurden die Fans von den anderen Bandmitgliedern noch stärker zu Klatschen und Headbanging aufgefordert. Im Anschluss hatten die Fans etwas Zeit, sich mit der Uptempo Ballade „lien“ auszuruhen. Trotzdem hielt es niemand aus, still stehen zu bleiben und schwang mit den Armen im Rhythmus mit. Um Tatsukis Talent noch einmal unter Beweis stellen zu können, sang er einen Teil des Songs a capella. Mit einem langgezogenen Danke auf Englisch beendete er dieses Lied. Immer wieder Japanisch sprechend, betonte Tatsuki, wie glücklich alle seien und dass dieser Abend besonders viel Spaß bringe. Wenn man nun dachte, es kann nicht verrückter werden und noch mehr Ermunterung ginge nicht, lag daneben. Denn nach dem Titel „Nanairo HEARTS“ ging es direkt weiter mit dem Lied „Soubouchakushin“, bei dem alle Fans nicht nur zum Klatschen und Hüpfen aufgefordert wurden, sondern sich beim Hüpfen auf Anweisung der Band um ihre eigene Achse drehen sollten, wobei ausnahmslos jeder mitmachte. Völlig außer Atem, aber sehr zufrieden aussehend, forderte Tatsuki die Menge auf Japanisch auf, all ihre Hände hoch zu heben und kündigte nun die Pop-Rock Ballade „Koihana“ an. Im Anschluss sollte es erneut richtig laut werden. Die Fans zum Schreien angefeuert, ging es direkt mit dem Metal Song „Garakuta meism“ weiter, wobei der Gitarrist Jin ab und an die Plätze mit dem Bassisten Kouhei tauschte, der Tatsuki plötzlich einen Kuss auf die Wange gab. Nach mehreren Minuten quer über die Bühne Toben, gingen Tatsuki, Jin und Kouhei klatschend mitten in die Menge, zogen ihre Shirts aus und liefen weiter zum gegenüberliegenden Merchandise Stand, um sich Tour T-Shirts anzuziehen. Währenddessen gab es von Schlagzeuger Hikari ein ausgedehntes aber absolut hörenswertes Schlagzeugsolo zu hören, der wie vorher dabei mit den Drumsticks wirbelte und sich sogar während des Solos sein T-Shirt auszog und das darunter liegende Tour T-Shirt zum Vorschein brachte.

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Nacheinander erschienen die Mitglieder der Band wieder auf der Bühne bis sie vollzählig waren und mit lautem Kreischen der Fans begrüßt wurden. Die Faust in die Luft reißend, ging es direkt mit dem Punk-Rock-Song „Dear Chain“ weiter, der durch ruhige Gesangsparts allerdings ebenfalls Screams die Menge erneut in seinen Bann riss. Die folgenden Songs „PRAYER“ und „I to U“ wurden ebenso stark von den Fans begrüßt wie alle anderen Songs davor. Nur noch den Titel „His 4-1-1“ folgend, bei dem alle erneut mit Headbanging und Springen beschäftigt waren, wurde der letzte Song für den Abend mit dem Namen „MIXTURE“ angekündigt. Auf Japanisch forderte Tatsuki die Fans auf, die Tour Schals herauszuholen, die am Merchandise Stand zu erwerben waren, um ein Bild -wie es sonst nur bei Konzerten, die in Japan stattfinden- zu kreieren. Ausnahmslos alle, die einen Schal dabei hatten, wirbelten diesen über ihren Köpfen herum und sprangen dabei wie wild umher. Tatsuki selbst spendete seinen Schal einem Fan, der keinen zur Verfügung hatte. Die Mitglieder der Band liefen auf der Bühne hin und her, um nacheinander die Plätze zu tauschen, damit jeder Fan die Gelegenheit hatte, seinen Liebling zu begutachten. Teile des Songs wurden vom Bassisten Kouhei und vom Gitarristen Jin gesungen. Tatsuki hatte in dieser Zeit noch mehr als zu zuvor die Gelegenheit, mit den Fans zu kommunizieren und diese anzuspornen, bis er in die Menge sprang und von den Händen der Fans aufgefangen wurde, welche ihn nach einer Weile wieder zurück auf die Bühne trugen. Den letzten Song beendend, bedankten sich alle bei ihren Zuschauern auf Deutsch und auf Englisch und verteilten Luftküsse in die Menge. Es wurde aufgefordert, sich gegenseitig an die Hände zu fassen, damit der finale Sprung in das Ende der Show gemeinsam durchgeführt werden konnte, woraufhin die Doublebass des Schlagzeugers immer schneller und lauter wurde und zum Schluss alle einen gemeinsamen Luftsprung machten.

Mit den Worten „Kamehameha!“ von Tatsuki, welche die meisten aus der Serie Dragonball kennen, stellte sich die Band auf, um ein Selfie mit den Fans machen zu können und versuchte anschließend luftringend auf Japanisch, den Zuschauern zu beschreiben, wie glücklich er sei. Ebenso probierte Hikari völlig außer Atem, mitzuteilen, wie schön er diesen Abend fand und bedankte sich auf Deutsch, während Kouhei sein Handy zückte und die Menge filmte. Beim Verlassen der Bühne warf die Band alle Sticks und Plektren in die Menge, die sie zu besitzen schienen und teilten mit, dass sie sich wünschten, dass die Zuschauer sich ewig an diesen Abend erinnern werden. Nach einer kurzen Pause für die Bandmitglieder, gingen diese erneut hinaus zu den Fans, um Checkis mit denjenigen zu machen, die vorher eins am Merchandise Stand erworben hatten. Eine Zugabe gab es durch die begrenzte Zeit, die ihnen zur Verfügung stand, an diesem Abend leider nicht, allerdings sollte jeder zufriedengestellt worden sein mit den sechzehn Songs voller Energie, die an diesem Abend gespielt wurden.

Setlist

1. Countdown
2. DAMAGE
3. Abudara Hasyamari
4. KeyCase
5. Ringo (Apple with B D)
6. ignite
7. Iien
8. Nanairo HEARTS
9. Soubouchakushin
10. Koihana
11. Garakuta meism
12. Dear Chain
13. PRAYER
14. I to U
15. His 4-1-1
16. MIXTURE

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