Nocturnal Bloodlust live im Headcrash in Hamburg 2016

Geschrieben von Christina Christopoulos
Bildcopyright: Nocturnal Bloodlust

Nach langer Wartezeit war es 2016 so weit, dass die Band Nocturnal Bloodlust für eine Tournee nach Europa kam. Auf dieser Sommertour waren sie für drei Konzerte in Deutschland, für euch waren wir extra in Hamburg dabei, um über die wilde Show der Visual Kei / Metal Band berichten zu können.

Inhalt

Nocturnal Bloodlust boten den Fans an, ein VIP Upgrade ergattern zu können, bei dem die Ticketinhaber früher in das Headcrash eingelassen wurden und die Band auf ein Handshake treffen konnten. Dieses Package war europaweit ausverkauft, somit warteten nur noch wenige Fans draußen vor der Location, da niemand seinen Platz am Bühnenrand aufgeben wollte. Der Saal war komplett gefüllt, dennoch drängten sich immer wieder neu angekommene Besucher in die Mitte hinein. Bereits jetzt war die Hitze in dem Club kaum zu ertragen.
Pünktlich um acht Uhr abends war es so weit und die Lichter gingen aus, ein Intro ertönte und die Menschenmenge tobte bereits jetzt schon. Nacheinander erschienen Schlagzeuger Natsu, die Gitarristen Cazqui, Daichi und Bassist Masa auf der Bühne. Einen kurzen Augenblick später folgte Sänger Hiro, der das Mikrofon nahm und zu dem Schlagzeugsolo, mit dem Natsu sofort begann, hinein schrie. Damit begann der erste Song „Jusou“, ein Metal Song, der ebenso melodische Parts hat. Mit voller Energie sprang Sänger Hiro auf die, vom Publikum aus gesehen, rechte Box und fing an, die Menge mit Rufen wie „What! What!“ oder „Make some noise!“ zu animieren, was eigentlich nicht nötig war, da von der ersten bis zur letzten Reihe alle mitmachten und zusammen mit der Band die Haare beim Headbangen fliegen ließen. Direkt ging es weiter zum nächsten Song „punch me if you can“, der ebenfalls ein Metal Song mit melodischen Parts ist. Die Gitarristen Cazqui und Daichi sprangen ab und an auf eine Empore, auf der das Schlagzeug aufgebaut war und feuerten von dort aus das Publikum an und beobachteten die hinteren Reihen, die wie wild moshten, sich gegenseitig anrempelten und schubsten. Hiro forderte alle auf, zu springen, woraufhin sogar die moshende Gruppe stoppte und mitmachte, während Cazqui auf die vor ihm stehende Box sprang und ein Gitarrensolo spielte. Die Fans rissen all ihre Hände in die Höhe um ihn zu bejubeln.

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Nach einer kurzen Atempause, in der Hiro alle schnell begrüßte, ging es umgehend mit dem Song „T.Y.R.A.N.T“ weiter. Sofort sprang das ganze Publikum mit und der Boden bebte so stark, dass die von den Mitarbeitern aufgebaute Kamera festgehalten werden musste, damit sie nicht umfiel. Cazqui und Hiro wechselten sich immer wieder mit der vor ihnen stehen Box ab, um hinauf zu springen und das Publikum anzufeuern. Als Hiro in einem tief verschwörerisch gesungenen Part überging, kreischten alle laut los und rissen ihre Fäuste in die Höhe. Die Gitarren und der Bass verstummten und nur der Double Bass des Schlagzeugs war zu hören, woraufhin Hiro alle zum Schreien und Moshen aufforderte. Der Song „obligation“ folgte und das Publikum flippte aus. Als dieser Song endete, nahm sich Hiro etwas mehr Zeit, das Publikum zu begrüßen, während sich Cazqui mit einem Fächer Luft zu fächerte. Mit Fragen wie „Gefällt es euch?“ oder Aussagen wie „Wir sind zum ersten Mal hier!“ ging Hiro die Bühne auf und ab und schien die kurze Pause zu genießen. Dennoch wollte er unbedingt mit der Show fortfahren und die Titel „NG+“ und „I-V-III“ folgten. Mit einer Sirene ertönend und einer sanften Klaviermelodie wurde nun der Titel „Sphere“ angespielt, welcher eine Mischung aus einer Uptempo Ballade und starken Gitarrenriffs mit tiefen Growls und Screams ist. Nach den kraftvollen Metal Songs „Malice against“, bei dem Hiro zwischendurch fies in das Mikrofon lachte und „EXCEED“, machte die Band erneut eine kurze Pause, in der Hiro auf die Box sprang und in das Mikrofon auf Englisch schrie „Ihr seid so verrückt!“. Während die Band die Menge mit Rufen wie „Hey! Hey!“ anfeuerte, setzte sich ein Mädchen auf die Schultern eines anderen und feuerte die Band von dort aus weiter an, als nun der Song „Strike in fact“ ertönte und neben der moshenden Menge ein Fan ein Feuerzeug bei den selten vorkommenden langsamen Parts mitschwang. Nach den folgenden Titeln „DEAD END“ und „UNBREAKABLE“ wurde der letzte Song für den Abend angekündigt. Mit den Händen in die Luft gerissen, feierten die Fans den Song „V.I.P.“ gemeinsam mit der Band, der neben den Screams sehr viele melodische Parts aufweist. Nun holte wirklich jeder seine letzte vorhandene Energie hervor und sprang und moshte als würde es kein Morgen geben. Der Song endete und mit einem „Thank you!“ verließen Hiro, Masa und Natsu schnell die Bühne, während Cazqui und Daichi noch einige ihrer Plektren in die Menge warfen, bis auch sie von der Bühne verschwanden.

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Kaum war die Tür zum Backstage Bereich geschlossen, fing das Publikum an, nach einer Zugabe zu rufen. Dabei sollte es nicht bleiben. Klatschend und mit den Füßen auf den Boden stampfend, trommelten sie zusätzlich auf die Metallsäulen, an die Wände und den Rest der Einrichtung des Clubs. In verschiedenen Rhythmen immer wieder nach einer Zugabe rufend, stimmte ein Zuschauer plötzlich das Lied „We will Rock you“ der Band Queen an, welches gemeinsam vom gesamten Publikum gesungen wurde und dann schließlich wieder in Zugabe Rufe endete. Nach fast insgesamt zehn Minuten erschienen die fünf Mitglieder von Nocturnal Bloodlust in ihren Tourshirts wieder auf der Bühne. Hiro bedankte sich dafür, dass nach einer Zugabe verlangt wurde und war wie die anderen sichtlich amüsiert über die kleine Showeinlage der Fans in der Wartezeit. Nachdem er sich darüber erkundigte, ob jeder seinen Spaß hätte, erschien wild flackerndes Licht und das Lied „Deep inside“ wurde angespielt. Hiro schmiss seine Wasserflasche in die Menge und sprang auf eine Box, um die Fans zum Singen und Springen zu animieren. Durch den zusätzlich eingebauten Chor in diesem Lied, klang das Mitsingen der Fans, als ob man sich in einem großen Stadion befunden hätte. Die Hymne endete und Hiro schrie in das Mikrofon, dass nun wirklich der letzte Song folgen würde und dass er eine so genannte Wall of Death sehen wolle. Mit einem Handzeichen seinerseits spaltete sich die Menge in der Mitte woraufhin er von der Bühne in den frei gewordenen Bereich des Publikums trat und den Rand des Kreises ablief, um die Zuschauer weiter auseinander zu drücken. Sofort danach sprang er wieder auf die Bühne und spielte gemeinsam mit den anderen Bandmitgliedern das Lied „VENOM“ an. Nach nur einigen Sekunden gab Hiro erneut ein Handzeichen, bei dem alle Zuschauer aufeinander zustürmten und gemeinsam moshten und sprangen während sie von Growls und Screams begleitet wurden. Gegen zwanzig vor zehn Uhr endete diese aufregende Show und man konnte beobachten, wie einige Fans sich erst einmal setzen mussten oder sich festhielten, um sich selbst wieder fangen zu können. Wer an diesem Abend nicht von der Musik mitgerissen wurde, wurde es spätestens von den Fans, denn an ein Stillstehen war hier nicht zu denken.


Setlist

1. Jusou
2. punch me if you can
3. T.Y.R.A.N.T
4. obligation
5. NG+
6. I-V-III
7. Sphere
8. Malice against
9. EXCEED
10. Strike in fact
11. DEAD END
12. UNBREAKABLE
13. V.I.P

Encore

14. Deep inside
15. VENOM

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