Animuc 2012 - Part 1: Samstag

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Bildcopyright: animePro, Signora_Ezio

Endlich ist es wieder soweit – es ist Zeit für die alljährlich stattfindende Animuc auf dem Veranstaltungsgelände Fürstenfeld. animePro war natürlich für euch mit dabei und hat so viel wie möglich von dem abwechslungsreichen Programm mitgenommen.

Inhalt

Leider – oder auch zum Glück – bietet die Animuc ein so vielfältiges Programm, dass man nicht einmal annähernd die Veranstaltungen voll ausnützen und erleben kann. Wir haben uns am Samstag für den Cosplay-Wettbewerb, den Showact Tsuki no Senshi und den AMV-Wettbewerb entschieden.

Nachdem wir zusammen mit der langen Cosplayer-Karawane den Weg von der S-Bahn zum Veranstaltungsgelände gefunden hatten, mussten wir natürlich erst einmal Karten kaufen.
Trotz des schlechten Wetters war die Schlange wie immer ziemlich lang, aber das war es uns wert.
Uns kam es leider so vor, als wären es dieses Jahr deutlich weniger Besucher als sonst – was bestimmt daran lag, dass man nicht wie sonst auf der Wiese sitzen und das schöne Wetter genießen konnte – aber trotzdem gab es auch dieses Jahr wieder geniale Kreationen: Von riesigen Waffen, Flügeln und wunderschönen Kleidern über beinahe bodenlangen Perücken bis hin zu ganzen Rüstungen war alles dabei. Wie immer waren besonders Anime wie „Naruto", „Bleach", „Pokémon" und „Black Butler" oder beliebte Spiele wie „Assasin’s Creed“ vertreten. Begeistert haben uns besonders die aufwändigen Rüstungen des Spiels „Killzone" sowie die verschiedenen Ausführungen von Ezio Auditore und Altair aus „Assasin’s Creed". Aber egal ob „Avatar", Alucard aus „Hellsing" oder „Zelda" – die Cosplayer hatten offensichtlich alle eine Menge Zeit und Geld investiert.

Unsere nächste Anlaufstelle war dann natürlich auch der Cosplay-Wettbewerb, der bereits letztes Jahr sehr lustig und sehenswert war. Es gab insgesamt neun Teilnehmer, von denen jedoch nur acht erschienen sind. Den Anfang machten Ash, Shiggy, Misty und Enton, die gegeneinander in einem Wettbewerb antraten. Begeisterung in den Zuschauerreihen verursachte natürlich das wirklich lebensechte Shiggy-Kostüm - sogar mit ausgestopftem Panzer. Aber natürlich auch Ash mit dem Plüsch-Pikachu auf der Mütze, Misty und das wie immer leicht dümmliche und planlose Enton.

 

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„Dürfte ich um diesen Tanz bitten?“, damit begann die zweite Show. Fans haben diesen Satz natürlich sofort erkannt: Sebastian aus „Kuroshitsuji" („Black Butler"), der Ciel Phantomhive zu einem Walzer überredet. Aber was den meisten eigentlich schon ganz gut gefiel, reichte offenbar dem dritten Mitglied der Gruppe, einer Dame in Zivil, nicht; sie verlangte etwas Moderneres. Und so bewies der unsterbliche Alleskönner, dass er selbst dafür nicht zu spießig war: Sebastian, der teuflische Butler, tanzte doch tatsächlich auf das Lied „Lucifer“ von der koreanischen Boygroup „Shinee“ und endete mit dem Satz, dass man so etwas als Butler der Familie Phantomhive eben zu können hätte.

Nummer Drei war eine Darbietung aus „Fullmetal Alchemist", die jedoch auch mit einigen Crossover-Elementen spielte. Edward Elric und Winry Rockbell waren zusammen unterwegs und waren sich nicht so ganz einig, ob es sich nun bei diesem Besen um einen echten Nimbus 2000 („Harry Potter") oder eben doch nur einen Hausfeger handelte. Und dann erst dieser Schlüssel… einfach nur zu groß geraten oder tatsächlich Soras Schlüsselschwert aus „Kingdom Hearts"? Schließlich überredete Winry Rockbell Edward Elric dazu, ihr einen sündhaft teuren Schraubenschlüssel für schlappe 100 000 Euro zu kaufen…

Als fünftes trat „Kurt“ aus der Anime-Serie „Hallo Kurt“ an, die doch tatsächlich noch aus dem letzten Jahrtausend stammt. Fans der Serie freuten sich natürlich, aber auch diejenigen, die diese geradezu antike Serie nicht kannten, konnten wohl kaum dem Charme des weißen Etwas – es ist übrigens ein Hund - entgehen.
Weg von weißen Hunden und zurück in die Renaissance. Aber halt – dieses Jahr nahm die bereits aus dem letzten Jahr berühmte „Assasin’s-Creed"-Cosplay-Gruppe mit Ezio Auditore und Leonardo da Vinci nicht an dem Wettbewerb teil. Aber Leonardo hatte eine Überraschung für uns: Er selbst, der geniale Erfinder, hatte extra eine Ansprache für uns und die Cosplay-Gruppen vorbereitet. Kurz löste er den für seine manchmal etwas platten, aber trotzdem beliebten Witze bekannten Moderator ab und stellte die nächste Teilnehmerin vor: Eine extra aus Italien angereiste Cosplayerin, die Ion Fortuna aus „Trinity Blood" darstellte. Ihr selbstgeschneidertes Kostüm war wirklich atemberaubend, aber leider war ihr Auftritt etwas kurz.

Nachdem die zweite Gruppe schon nicht aufgetaucht war, fehlte nun auch Nummer Sieben, also ging es weiter mit einer erneuten „Kuroshitsuji"-Darbietung. Mittelpunkt des Spiels war Undertaker, kein Wrestler, wie bereits unser Moderator erfolgreich festgestellt hatte, nachdem er Leonardo da Vinci wieder abgelöst hatte, sondern der ominöse Friedhofswächter. „Ich war gerade auf einer Party“, erzählte Undertaker als Erstes und als sich das Publikum natürlich fragte, was für eine Party das wohl sein mochte, fuhr er schon mit einem zufriedenen Grinsen fort: „Einer Beerdigung“. Weiter stellte er uns seine neueste Errungenschaft vor: Eine Leiche, die er zu einer Puppe gemacht hatte und die ihm nun die perfekte Braut sein sollte. Zum Abschluss drohte er dem Publikum auch noch mit einem baldigen Wiedersehen – was natürlich in Anbetracht seines Berufes keine schönen Aussichten für uns waren…

Als Nächstes trat Yui aus „Angel Beats!" auf, die sich bei der Band Girls Dead Monster als Gitarristin und Sängerin bewerben wollte. Eigentlich sollte jetzt der Wettbewerb zu Ende sein, aber die zuvor vermisste Nummer Sieben, eine Cosplay-Gruppe zu „The World Ends With You“, tauchte doch noch auf. Die meisten waren wohl etwas verwirrt, als zwei der vier Darsteller in die Kanalisation gingen und dort eine kurze Nummer schoben, aber lustig war es auf jeden Fall.

Aber nun kam das, worauf wahrscheinlich jeder, der den Wettbewerb des letzten Jahres gesehen hatte, gehofft und gewartet hatte: Leonardo da Vinci und Ezio Auditore, die dieses Jahr als Ehrengäste noch einmal auftraten und den krönenden Abschluss des Wettbewerbs brachten. Für die, die den inzwischen fast legendär gewordenen Auftritt noch nicht kennen: Zunächst erscheint es nur wie eine gewöhnliche Szene aus dem Spiel, als Ezio zu Leonardo kommt und um eine mit Gift gefüllte Klinge bittet. Aber als er dann die Klinge an seinem ersten Opfer austestet, kommt die überraschende Wendung. Alle drei beginnen, auf „We no speak Americano“ zu tanzen, der Moment, in dem fast das ganze Publikum weinend vor Lachen auf dem Boden liegt.

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Aber soviel zum Cosplay-Wettbewerb. Leider haben wir am Samstag viel weniger sehen können, als wir eigentlich wollten – die Zeit ist einfach viel zu schnell herumgegangen. Denn natürlich gibt es da auch noch die allseits beliebte Markthalle. Ob niedliche Kuscheltiere, coole Poster oder praktische Accessoires – hier gibt es alles, was das Otaku-Herz begehrt. Auch Kleidung im Gothic- und Lolita-Stil gibt es, Akatsuki-Mäntel aus „Naruto", Mangas und vieles Andere. Hier kann man wirklich viel Geld loswerden, wenn man nicht aufpasst.

Aber selbst, wenn einem das immer noch nicht reicht: Es gibt ja auch immer das Animuc-Rahmenprogramm. Ob Go, Rollen-, Dance- oder Actionspiele, hier gibt es auch genug zum Abschalten und Spaß haben, wenn man gerade keine Lust hat, die Vorführungen anzusehen.

Nach dem Rundgang begann endlich die Vorstellung, auf die ich mich persönlich bereits den ganzen Tag gefreut hatte: Der Showact Tsuki no Senshi. Wir haben auch den Rest von Ongaku no Kara gesehen, ebenfalls eine Showgruppe, die jedoch ihren Schwerpunkt auf das Singen von Anime- und Disney-Songs gelegt haben. Wie immer war ich fasziniert von den kraftvollen Stimmen der Teilnehmer und den schönen, harmonischen Bühnenshows. Was ich jedoch von letztem Jahr noch nicht kannte, waren die Gedichteinlagen zwischen den Songs. Den absolut genialen Abschluss bildete ein Gedicht über „Dragon Ball Z“, das mit der Zeile „Was ist voll fett? Dragon Ball Z!“ begann.

Aber nun zurück zu Tsuki no Senshi. Die Münchner Showgruppe, die es bereits seit 1998 gibt, haben mich schon letztes Jahr mit ihrer Aufführung zu „Kuroshitsuji" absolut begeistert. Ich kannte den Manga damals nur vom Hörensagen, aber als ich das Musical gesehen habe, musste ich sofort mit dem Lesen beginnen. Und dieses Jahr hatten Tsuki no Senshi etwas ganz Besonderes vorbereitet: „Das letzte Einhorn", der melancholische, manchmal traurige, aber wunderschöne Film, der wohl bei vielen Kindheitserinnerungen geweckt hat. Bei mir auf jeden Fall.
Und die Umsetzung des Filmes war auf jeden Fall beeindruckend. Auf drei großen Bildschirmen liefen die Szenen auf dem Film zur Begleitung der Darstellung. Die Kostüme waren ebenfalls wieder mit unglaublich viel Liebe zum Detail und Fingerfertigkeit gemacht worden. Die Schauspieler waren charismatisch und gefühlvoll, meiner Meinung nach boten sie die perfekte Besetzung, um dem Original gerecht zu werden. Auch die Tanzszenen, teilweise mit den Tieren im Wald, für die ebenfalls sehr aufwändige Cosplays geschneidert worden waren, spiegelten die Stimmung des Films sehr gut wieder.
Aber meine Favoriten der Aufführung waren die beiden epischen Kampfszenen zwischen dem Einhorn und dem berüchtigten Roten Stier. Konnten Tsuki no Senshi zwar natürlich nicht mit Pyro-Effekten arbeiten, stellten sie die Szenen mit fesselnder Musik und Tänzen dar, wie man es nicht besser hätte machen können.

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Aber nun war die Siegerehrung an der Reihe. Gewonnen hat die Teilnehmerin, die Ion Fortuna aus „Trinity Blood" gecosplayt hat, gefolgt von den beiden Pokémontrainern und Kurt, dem Hund, der ein Star werden wollte.

Gleich im Anschluss startete der AMV-Wettbewerb, mein zweiter Favorit des Tages. Es gab dieses Jahr zwei Kategorien, „Allgemein“ und „Mafia“. Das Mafia-Thema hat aber anscheinend nicht sehr viele Teilnehmer begeistert, denn es gab nur vier Einsendungen dazu. Den Anfang machte ein Anime-Mix in der Kategorie „Allgemein", der einer meiner persönlichen Favoriten war, was aber vielleicht nur daran liegt, dass es das einzige war, das Szenen von „Devil May Cry" und "Elfenlied" enthielt.

Nummer Zwei war ein „Code-Geass"-Video, ebenfalls in „Allgemein" mit dem Lied „I Made It“ von der schwedischen Hardcore-Punk-Band Dead By April.
Darauf folgte das erste Video in der Katergorie „Mafia“ zur Serie „Basquash!“. Hat mir von der Machart, den Effekten und Übergängen her ebenfalls sehr gut gefallen.
Das „Shugo-Chara"-AMV aus „Allgemein“ war ebenfalls mit Liebe geschnitten, obwohl die Musik im Vergleich zu den anderen Videos ein bisschen aus der Reihe fiel, nämlich „Warum“ von Phillipe.
Begeisterung kam beim nächsten Video auf, das eigentlich ein „CMV“, also „Cartoon Music Video“ war und sich ausschließlich mit Disney beschäftigte. Hier muss ich sagen, dass das Video nicht nur mitreißend, sondern auch sehr sorgfältig auf den Text des Songs „Hero“ von Skillet abgestimmt wurde.

Es folgten wieder ein Mix zu dem Lied „Shattered“ von der Band Trading Yesterday und eine weitere Teilnehmerin der „Mafia"-Katergorie. Dann kam ein AMV, was dramatische Reaktionen in den Zuschauerreihen auslöste: Ein „Naruto"-AMV zu dem absoluten Herzschmerzsong „Join Me In Death“ von H.I.M. Das hat wohl in jedem Erinnerungen ausgelöst.

Auch das nächste Video überraschte, als man Roboter aus „Fullmetal Alchemist" kämpfen sah, während K’naan mit seiner Hymne „Wavin’ Flags“ über Freiheit und Gemeinschaft sang.
Das nächste Video, übrigens auch Gewinner des Wettbewerbs, war sehr beeindruckend. Es war ein AMV zum Anime "Otome Youkai Zakuro" mit dem Lied "Asuka" von der japanischen Pop-Gruppe Rin.
Nun wieder eine Mafia-Einsendung mit einem Cover des Liedes „Stuck“ von Stacie Orrico. Darauf folgte ein „Tales-of-Vesperia"-Video, ebenfalls in „Mafia“ und ein eher kurzes „Digimon"-AMV.
Den Abschluss bildeten ein „Kuroshitsuji-Video" mit „Hero’s Journey“ von Audiomashine, ein Black-Rock-Shooter-AMV und ein letztes Video mit kämpfenden Robotern.
Aber so einfach war das alles nicht, denn zunächst fand ein Stechen statt zwischen dem Disney-AMV, der Mafia-Einsendung mit „Do You Like What You See?“ und dem Video zu "Otome Youkai Zakuro". Wie bereits gesagt, hat Letzteres das Rennen gewonnen.

Und damit ging der erste Tag der Animuc 2012 zu Ende! Wie immer war der Samstag einfach viel zu kurz. Aber es hat sich definitiv gelohnt und ich freue mich auf morgen!

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