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Auch dieses Jahr fand an einem der ersten September-Wochenenden die Connichi in Kassel statt. Wer hätte vor neun Jahren, als die ‘Nichi noch im kleinen Rahmen von einigen wenigen Fans besucht wurde, gedacht, dass sie einige Jahre später zu einer solchen Größe anwachsen würde! Dieses Jahr feierte die Connichi, dass sie zum zehnten Male stattfindet, und zu diesem Anlass gab es noch mehr Programm, noch mehr Schauräume und natürlich viele, viele Händler, Künstler und Selbstdarsteller.
Schon Freitagmittag begann es sich in Kassel zu regen, denn die ersten Cosplayer und Fans reisten an. Der Park hinter dem Ramada-Hotel füllte sich immer mehr und Heerscharen von Cosplayern bevölkerten die Plätze, Kirchen und Gelände innerhalb eines Radius von zwei Kilometer um das Kongress Palais. Das offizielle Programm startete wie immer gegen 14 Uhr und viele Fans und Besucher strömten schon in den ersten Stunden durch die vielen Räume des Palais. Dieses Jahr eröffneten zum ersten Mal auch der Platz hinter dem Gelände, sowie der neue Palais-Anbau die Pforten und gaben den Besuchen so sehr viel mehr Grundfläche, die sie zum Sitzen, Plaudern, Stöbern und Einkaufen in Beschlag nehmen konnten.
Wie jedes Jahr war auch 2011 das Programm der Connichi wieder bunt gemischt und hatte für jeden etwas zu bieten. Für Sammler gab es die neuen Händlerräume, wo auf einer fast doppelt so großen Fläche wie zuvor Waren feilgeboten wurden, den Bring&Buy-Raum und den Händlerraum mit dem Fireangels-Verlag.
Außerdem gab es wieder die üblichen vier Videoräume, in denen es für jeden Anime-Fan etwas zu bestaunen gab: Die Deutschlandpremieren von “Welcome to the Space Show”,“Redline”, “One Piece Movie 6”, “Black Butler 2”, “Tokyo Magnitude 8.0”, “Kaichou wa Maid-sama” und den neuesten Ghibli-Film “Arrietty“. Oder das beliebte “Girls with Guns”-Special, bei denen Klassiker wie „Gunslinger Girls“, „El Cazador“, „Madlax“, „Phantom“ und „Noir“ gezeigt wurden.
Genauso wie auch das “Anime Klassiker“-Special, bei dem man die altbekannten Schmankerl wie „Dragonball“, „Cat‘s Eye“, „Jeanne die Kamikazediebin“, „Nadia“, „Slayers“ und ähnliches bestaunen konnte.
Aber auch Filme wie „Fate/Stay Night Unlimited Blade Works“, „Bleach the Movie 2“ oder der am Samstag gelaufene „Eureka 7 Movie“ ließen die Herzen höher schlagen. Natürlich gab es noch viele andere Serien und Filme zu bestaunen, die allerdings den Rahmen des Berichts sprengen würden.
Gut besucht waren auch dieses Jahr wieder die Cosplay-und AMV-Veranstaltungen, die fast immer ein volles Haus an Besuchern garantieren.
Neben Anime, Cosplay und Händlern gab es natürlich noch jede Menge verschiedene Workshops, in denen ihr z.B. die Herstellung von Perücken, das Texten von Songs, Zeichnen, Synchronsprechen oder einfach nur Japanisch erlernen konntet.
Highlight der Veranstaltung waren auch dieses Jahr die Stars, die ihren Weg aus Japan zu uns gefunden hatten. So besuchte uns Osamu Kobayashi, der Zeichner von „BECK“ und Regisseur von „Tengen Toppa Gurren Lagann“ und „Paradise Kiss“.
Hiroyuki Yamaga, Chef von Studio GAINAX, ist schon zum neunten Mal mit dabei.
Michihiko Suwa, der Serien wie „Inu Yasha“, „City Hunter“ und „Detektiv Conan“ produzierte; aber auch Kumiko Uehara und Akinori Isobe, erste Chefdesignerin, letzterer Gründer des Lolita-Modelabels „BABY, THE STARS SHINE BRIGHT“ waren zu Gast!
Musikalische Acts waren dieses Jahr die japanische Sängerin May’n, die vor allem durch ihre Stimme der Sheryl Nome aus „Macross Frontier“ große Bekanntheit erlangte. Auch dabei war Synchronsprecherin Kaya Matsutani, bekannt aus „Sakura Wars“, Kohei Tanaka, bekannt durch seine Musik in „Gunbuster“, „One Piece“ und „Ah! My Godness“, und die Französin Cécil Corbel, die zum neuesten Studio Ghibli-Film „Karigurashi no Arrietty“ den Soundtrack sowohl in Englisch als auch Japanisch aufnahm und dafür diverse Preise gewann.
Gespickt mit Künstlerpanels, Autogrammstunden und Vorführungen diverser Showacts, darunter auch die allerletzte Vorstellung der Showgruppe YUME, lässt sich das Programm der diesjährigen Connichi nur als vollgepackt bezeichnen. Wie man sieht, lässt sich die Connichi nicht in wenigen Worten zusammenfassen, sondern muss einfach erlebt werden, um verstanden zu werden.
Hier der Blickwinkel eines Connichi-Fans, nämlich mir:
Die Connichi ist für mich jedes Jahr das Wochenende, um viele meiner Freunde wiederzusehen, aber auch um mich einmal mehr über Trends, Fakten und neueste Errungenschaften zu erkundigen. Um den Tag voll auszunutzen, musste ich schon um vier Uhr aus dem Bett steigen, damit ich rechtzeitig den Zug erwischte. Nach einer zweistündigen Zugfahrt ging es dann mit dem Auto und in Begleitung eines Freundes Richtung Deutschland weiter. Dort sammelten wir, nach mehreren Begegnungen mit Trümmern, Glasscherben, umgestürzten Baustellenschildern und ähnlichen Kinkerlitzchen in Plattling einen weiteren Fahrgast und Freund ein. Nachdem uns dies ohne größere Verzögerungen gelang, startete nun also unsere Reise nach Kassel. Gegen 17 Uhr trafen wir endlich vor Ort ein und wurden erst einmal von einer Meute Cosplayer begrüßt.
“Ah, endlich wieder in Kassel”, sagten wir uns, machten uns zum Einchecken in unsere Hotels und danach zum Con-Gelände auf, um unsere Freunde zu treffen.
Der Freitag –eigentlich immer ein stressiger Ankunfts-Tag durch die 7-stündige Anfahrt und dem langen Sitzen im Auto – ist für mich ein etwas ruhigerer Con-Tag. Nachdem ich mich von meinen Leuten getrennt hatte, schlenderte ich gemütlich durch die Stände, beobachtete Leute und erkundete den neuen Anbau. “Nicht schlecht”, dachte ich mir. Der neue Anbau ist durch große Fenster und gute Beleuchtung mit Licht geflutet, auf zwei Etagen aufgeteilt und somit vor allem riesig groß.
Oben befanden sich dieses Jahr ein Videoraum, sowie ein kleiner Stand mit Konsolenspielen am Gang, zwei Workshop-Räumlichkeiten und dem neuen Gamesroom.
Durch die großen Glastüren hindurch kommt man nun direkt in den kleinen Festsaal, sowie zum Durchgang ins Ramada-Hotel mit dem kostenlosen Bereich für Con-Besucher ohne Ticket. Dort fand man unter anderem einen kleinen Händlerraum mit vielen tollen Sachen, den Fireangels-Verlag mit seinen Künstlern und den immer viel zu vollen Bring&Buy-Bereich, bei dem man seine eigenen Sachen verkaufen konnte, sofern man es schaffte, sich an einen der Tische vorzukämpfen – woran ich kläglich scheiterte.
Zurück im Palais-Gelände, vorbei an der neuen Security-Mannschaft, sowie den immer freundlichen Con-Helfern in ihren quietsch-grünen Shirts, schlenderte ich zuerst durch den zweiten Gamesroom – der sich allerdings im Gegensatz zu dem Raum im neuen Anbau vor allem den Brettspielen und Go widmete.
Auf der anderen Seite des Festsaals angekommen, findet man zuerst den kleinen, ehemaligen Händlerraum wieder, der seit diesem Jahr als zweiter “großer” Video/Event Raum genutzt wurde. Es stellte sich heraus, dass man diesen Saal sogar “Blauer Saal” nennt… warum nur? Mir ist noch nie das ganze Blau an den Wänden aufgefallen. O.ô
Wenn man diesem Gang dann ein wenig folgt, kommt man auch zum Videoraum 1, der immer gut gefüllt ist. Da mich aber die Müdigkeit einholte, beschloss ich mir noch unten den Foyer-Bereich anzusehen und mich dann noch einmal mit ein paar Freunden zu treffen. Vorbei am Animexx-Stand, mit einem kurzen Blick auf meine Animexx-Seite, machte ich mich auf den Weg auf den Vorplatz auf dem es um diese Uhrzeit nur so vor Cosplayern wimmelte. Erst als es etwas kühler wurde und sich die Nacht ankündigte, konnte man die Cosplayer zu ihren diversen Hotels abreisen sehen. Vielleicht wollten sie aber, so wie ich, einfach nur etwas Essen, wer weiß das schon.
An diesem Abend gab es aber noch jede Menge Programm: Die deutsche Premiere des One Piece Movie 6 reizte mich sehr, doch bevor diese überhaupt anfing, zog es mich Richtung Hotel. Ich wollte ausgeschlafen sein, um mir am nächsten Tag noch alles anschauen zu können.
Der Samstag begann für mich mit einem großen Frühstück und der Erkenntnis, dass die Natur einem manchmal einen Strich durch die Rechnung macht. Ich wachte mit Kopfschmerzen und Übelkeit auf und konnte im Endeffekt erst gegen Mittag wieder auf dem Con-Gelände aufschlagen. Doch glücklicherweise hatte ich die –für mich– wichtigen Sachen nicht verpasst. An diesem Tag sollten sehr viele Gäste auftauchen und außerdem spielte es das neue Ghibli-Movie, “Arrietty” im Festsaal. Den konnte ich mir als Ghibli-Fan natürlich nicht entgehen lassen. Also schnell hinauf in den Festsaal und den Film anschauen – wie toll, wie toll!!!
Danach erst einmal wieder meine Leute suchen, die auf dem ganzen Gelände verteilt waren, und beschließen, was jetzt zu tun war. Es war noch Zeit für einen kurzen Blick in den Kalligraphie-Workshop –sehr interessant– und dann ging es aber auch schon weiter. Zur selben Zeit fanden nun einige interessante Dinge statt. Leider kann man sich nicht alles gleichzeitig anschauen UND nebenbei noch seine Freunde sehen. Ich entschied mich also zu einem Essen mit Freunden und wir beschlossen, zum gespannt erwarteten May’n-Konzert wieder auf dem Con-Gelände zu sein. Da ich mir das Konzert nicht live geben wollte (Konzerte sind mir leider immer viel zu laut, was meine Ohren nicht aushalten), beschloss ich, mir währenddessen Eureka 7, den Film anzusehen. Hmmm… Ich glaube, ich sollte mir die Serie auch noch ansehen. Der Film war richtig gut, wenn auch am Ende sehr verwirrend (warum hatte Eureka lange Haare, konnte nicht reden und war nackt?! O.O’’ ).
Danach spielte es noch King of Thorn –einen sehr guten Film, den ich davor schon kannte– und rechtzeitig zum AMV Contest schlichen wir uns in den Festsaal, in der Hoffnung noch Plätze zu finden. Lustigerweise fanden wir auch noch genau vier Plätze in der vierten Reihe, also Kopf in den Nacken und hinauf gestarrt an die Leinwand für einige sehr, sehr gute Videos, einige mittelmäßige und manch komische. Nach der Auswertung, die gegen halb eins in der Nacht standfand, machten wir uns auf den Weg in unser Hotel. Die Betten sahen wir allerdings erst gegen 4 Uhr so richtig – die Nacht war –erraten– noch sehr lustig!
Völlig ausgelaugt und müde gingen wir dann den Sonntag ganz entspannt an. Zuerst räumten wir unsere Zimmer, aßen noch Frühstück und fuhren dann mit unserem Auto zum Con-Gelände. Dort trafen wir noch einmal einige unserer Leute und machten uns dann auf eine letzte Runde durch das Gelände, um noch nach ein paar Schnäppchen, Plüschis oder ähnlichem zu suchen. Auch an diesem Sonntag waren die meisten Stände noch sehr gut besucht. In den Videoräumen liefen immer noch einige Anime und es gab auf dem Platz hinter dem Palais eine beeindruckende Vorstellung des Tatsu Ryu Bushido Vereins, der Laien den Umgang mit dem Holzschwert näherbringen wollte.
Viele der Cosplayer kamen heute mit ihren Koffern an und trafen sich in kleineren oder größeren Gruppen noch hinten in der Gartenanlage und den kostenlosen Bereichen des Messegeländes.
Da wir allerdings noch eine ganz lange Rückreise vor uns hatten, beschlossen wir, noch vor der Abschlussveranstaltung zu verschwinden. Lustig war, dass ich kurz bevor wir abreisten noch einen Cosplayer von einem meiner Lieblingsspiele „WoW“ getroffen habe und natürlich ein Bild machen musste.
Nach mehr als sieben Stunden Fahrt, prasselndem Regen und einer Ausfahrt in Nürnberg die gesperrt, aber genau unsere Abfahrt war, kam ich nach einer kurzen Zugfahrt, während der ich diesen Bericht geschrieben habe, gegen 22 Uhr wieder zu Hause an. Erschöpft und mit vielen Erinnerungen fiel ich müde ins Bett.
Zur Fotogalerie gelangt ihr HIER!
Fazit!
Wie jedes Jahr stelle ich mir einen Tag nach der Con die Frage, ob ich nächstes Jahr auch wieder dabei sein werde, aber so wie jedes Jahr bisher wird es mich wohl auch am zweiten Septemberwochenende 2012 (voraussichtlich 7.-9. September 2012) wieder nach Kassel ziehen, um dort viele neue Erinnerungen zu sammeln und neue Dinge zu sehen.
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