Inhalt
16. FMX, 3.- 6. Mai 2011
Prallgefüllt war das Programm der FMX auch in diesem Jahr. Die Konferenz lud Filmschaffende aus aller Welt ein, einen Vortrag über ihre aktuellen oder kürzlich abgedrehten Produktionen zu halten. So konnte man beispielsweise einen Einblick in Animationsfilme wie „Rango“ von Tim Alexander (Industrial Light & Magic) und Patrick Cohen (Lucasfilm) oder „Rapunzel neu verföhnt“ von Mohit Kallianpur (Walt Disney Animations Studios) gewinnen. Auch waren zahlreiche Vorträge über Visual Effects vertreten. So stellte Rainer Gombos (Pixomondo) die Arbeit seines Studios in den Filmen „Sucker Punch“ und „Fast Five“ vor. Ebenso waren Vorträge über preisgekrönte Filme wie „The King‘s Speech“ und „Black Swan“ zu hören.
Harry Potter
Ein Highlight stellte das Tribut an Harry Potter dar. Es waren sechs Vertreter verschiedener Studios vor Ort, die im Laufe der Harry Potter- Filme kontinuierlich an Animationen, Kreaturen oder Visual Effects arbeiteten und die Ergebnisse ihrer kreativen Arbeit zeigten. Abgerundet wurden die kurzen Vorträge der einzelnen Redner von einer lebhaften Diskussion mit dem Publikum und letztlich einem kurzen Einblick in den Film „Harry Potter and the Deathly Hallows Part 2“. Zusätzliche Informationen zu Animationen in den Harry Potter- Filmen konnte man in gesonderten Vorträgen über „Dobby & Kreacher“ oder „Dobby - the final Chapter“ von der Animationsschmiede Framestore hören. Hier wurde detailliert gezeigt, wie die Figur des Elfen mittleren Alters entstand, wie man den 3D-Modellen Falten gab und welchen Knochen- als auch Muskelaufbau Dobby aufweist. Ein sehr anschaulicher und tiefgründiger Vortrag, welcher den Gehilfen Harry Potters von den ersten Ideen bis zur finalen Filmszene darstellt.
International Teams und Productions
Neben zahlreichen Vorträgen zu konkreten Filmen konnte man ebenso Gruppendiskussionen wie beispielsweise „Global Production from the U.S. Point of View“ beiwohnen. Gefolgt wurde diese Diskussion von der Rede Philippe Gluckmans von DreamWorks Dedicated Unit über „Building Global Creative Teams“. Er baute eine „Außenstelle“ der berühmten Animationsschmiede in Bangalore (Indien) auf und berichtete über positive und negative Erfahrungen, persönliche Eindrücke und aktuelle Produktionen des indischen Teams.
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Screenings
Man erhielt auf der FMX zudem die Möglichkeit, aktuelle Filmproduktionen von bekannten Studios als auch Studenten anzusehen. So wurde beispielsweise „Rapunzel neu verföhnt“ gezeigt oder auch kreative Filme von jungen Filmmachern in den „ITFS goes FMX“ oder „Filmakademie‘s 3D Shorts“ Sessions. Ein Highlight stellte, wie jedes Jahr, das Screening „Shelley‘s Eye Candy“ von Shelley Page (DreamWorks Animation) dar. Shelley Page reist für DreamWorks durch die ganze Welt und sucht junge Talente sowie interessante, neue und ansprechende Kurzfilme, die begeistern. Eine gut sortierte Auswahl dieser traf sie auch in diesem Jahr und das Publikum, der Saal war bis auf den letzten Platz gefüllt, konnte eine abwechslungsreiche und grandiose Auswahl neuester Filme sehen. Einer der Filme war „Meet Buck“, den man unter folgenden Link ansehen kann:
http://vimeo.com/17535548
Trade Floor und School Campus
Viele Firmen waren mit Ständen auf dem Trade Floor vertreten. Es waren zum Beispiel MAXON Computer, weltenbauer. oder Blender Foundation vor Ort. Auf dem School Campus konnte man mit Hochschulen in den Bereichen Animation, Film, Games und Interactive in Kontakt kommen. Neben vielen anderen schlugen hier die Staffordshire University, die Filmakademie Baden-Württemberg, die Hochschule Ansbach oder auch die Berliner Technische Kunsthochschule ihre Zelte auf.
Games & Interactive Media
Ein Augenmerk legte man dieses Jahr erneut auf Games und interaktive Medien. Spannende und mitreißende Vorträge konnte man über „Future Interfaces“ von Ken Perlin (University of New York), „Motion Conrol Won‘t/Will Save Us“ von Jason VandenBerghe (Ubisoft) oder „Contemporary UI“ von John Nash (Blitz Games Studios) hören. Alles drehte sich hier um Benutzerschnittstellen der aktuellen und zukünftigen Generation. Wer weiß schließlich wirklich, welche Interaktionen wir in zehn Jahren ausführen werden, um unseren Helden in Spielen zum Sieg zu verhelfen?
Aktiv am Geschehen konnten sich die Konferenzteilnehmer durch Workshops beteiligen. Zudem konnten junge Talente in den „Recruiting Presentations“ ihr Können zeigen und sich von Firmen wie Pixar Animations Studios oder DreamWorks DWA & DDU bewerten lassen. Mutig war, wer sich vor solch einer hochkarätigen Jury auf das Podest traute.
China
Japanische Studios oder Vortragende waren dieses Jahr leider nicht mit von der Partie. Dafür konnte man mehr über chinesische Animationsstudios und die Geschichte des chinesischen Zeichentrickfilms erfahren. Dieser wurde - wer hätte es erwartet - von Animes wesentlich beeinflusst und entwickelt sich rasant fort.
Future of the VFX Industry
Besonders erwähnenswert sei zu guter Letzt der Vortrag „The Future of the VFX Industry“ von Scott Ross, der anschaulich gestaltet war und die Zuschauer mit vielen wissenswerten Informationen versorgte. So stellte er beispielsweise anhand der Einnahmen die aktuellen Top Ten der erfolgreichsten Filme aller Zeiten dar. Diese lauten in absteigender Reihenfolge:
„Avatar“, „Titanic“, „Der Herr der Ringe- Die Rückkehr des Königs“, „Fluch der Karibik- Dead Man‘s Chest“, „Toy Story 3“, „Alice im Wunderland“, „Batman- The Dark Knight“, „Harry Potter und der Stein der Weisen“, „Fluch der Karibik- At World’s End“ und „Harry Potter und die Heiligtümer des Todes Film 1“ (Stand: Mai 2011)
Man bemerke, dass keiner der Filme mehr ohne Visual Effects oder Computer Graphics, wie virtuelle Kreaturen und Objekte, auskommt. Auch ist ersichtlich, dass Formate mit besonders außergewöhnlichen Charakteren wie Captain Jack Sparrow (alias Johnny Depp in „Fluch der Karibik“) oder eine spannende Storyline wie in den Harry Potter- Filmen unabdingbar ist, um weltweit erfolgreiche Filme zu produzieren.
Film ist an dieser Stelle das richtige Stichwort. Davon konnte man auf dem 18. Internationalen Trickfilm Festival in Stuttgart nicht genug bekommen. Auf in die Nachschau.
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Internationales Trickfilmfestival Stuttgart (ITFS), 3.- 8. Mai 2011
Das diesjährige Festival zeigte sich mit einem breiten Programm, hervorragend ausgewählten Filmen und einem großen Ansturm an Besuchern. Es fand im Herzen Stuttgarts im Metropol- und dem Gloria- Kino statt. Das Open Air konnte man direkt vor den Kinos, auf dem Schlossplatz, genießen. Um die große Leinwand herum zeigte sich der Festival Garden mit vielen Zelten und Aktionen für Jung und Alt. In der angrenzenden Stadt Ludwigsburg waren ebenfalls weitere Vorstellungen im Kino Caligari zu sehen.
Festival Garden und Open Air
Der Festival Garden bot mit seinen vielen kleinen Zelten allerlei Aktionen an, gerade für die Kleinen und Heranwachsenden unserer Gesellschaft. Diese konnten dabei unter anderem Kurzfilme drehen, die folglich auch auf der großen Leinwand zu sehen waren. Sie stand zwischen den Zelten und hatte eine ausgesprochen gute Bildqualität. Da das Open Air- Programm kostenlos war, fand es regen Andrang. Täglich ab 14:00 Uhr waren dort Kurzfilme für die ganze Familie und Programmpunkte wie „Best of Trickparade“, „Mobilität und Innovation“, “Kurzfilmprogramm + Musikvideos“ und abends stets ein animierter Langfilm zu sehen. Es liefen vom 3. bis 8 Mai folgende Filme: das Anime „Summer Wars“, die Computer Graphics-Filme „Rapunzel - Neu verföhnt“, „Ich - einfach unverbesserlich“, „Der Fantastische Mr. Fox“, „Megamind“ und „Konferenz der Tiere“.
Weitere Programmpunkte
In den Metropol Eventräumen neben dem Schlossplatz wurden Workshops für Kinder angeboten, während im Balletstudio der Innenstadtkinos am Dienstag, den 4. Mai, um 12:00 Uhr die „Crazy Horse Session / 48h Animation Jam“ startete. Fünf Teams traten gegeneinander an und sollten binnen 48 Stunden einen kurzen Animationsfilm kreieren. Die Hauptrollte in jedem Film sollte natürlich das ITFS Maskottchen, das bunte Pferd, spielen. Die diesjährigen Filme können unter folgendem Link angesehen werden:
http://www.itfs.de/wettbewerbe/48h-animation-jam.html
Als weitere Programmpunkte gab es unzählige Partys, Empfänge oder Gespräche in Lounges. So fand im Café Schlossblick eine Charityaktion mit Kozue Kodama statt. Die Dame ist eine japanische Künstlerin und kreierte in Stuttgart ein Livepainting, das auch zugleich versteigert wurde. Der Verkaufsbetrag ging an die Opfer der Erdbebenkatastrophe in Japan.
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Preise
Zahlreiche Preise wurden dieses Jahr auf dem Festival verliehen. Die bekanntesten sind der „Animated Com Award“ (Auszeichnung für animierte Werbung/Technologie, 10.000 Euro), „Internationaler Wettbewerb“ mit zahlreichen kleineren Preisen wie der SWR-Publikumspreis in Höhe von 6.000 Euro oder auch der Wettbewerb „AniMovie“ (2.500 Euro). In Letzerem war der Anime-Film „Hottarake no Shima: Haruka to Maho no Kagami“ (engl. Titel: „Oblivion Island: Haruka and the magic mirror“) nominiert, konnte den begehrten Preis aber diesmal nicht mit nach Hause nehmen. Dieser ging an den Film „Chico & Rita“ aus Spanien und Großbritannien.
Screenings
Von Dienstagabend bis Sonntag liefen fast durchgehend zahlreiche Wettbewerbsfilme. Diese wurden Hin und Wieder durch Lectures von Filmschaffenden ergänzt. Dazu gab es noch Präsentationen von Hochschulen im Bereich des Films wie beispielsweise der Hochschule der Medien aus Stuttgart selbst.
In puncto Anime hatte das ITFS dieses Jahr ein kleines Spektrum zu bieten: „Summer Wars“, „Oblivion Island: Haruka and the magic mirror“ und die Anime-Kultnacht am Samstag, den 7. Mai. Darin liefen Episoden aus den Anime TV-Serien „Dance in the Vampire Bund“, „Zombie-Loan“ und „Highschool of the Dead“.
Fazit!
Insgesamt betrachtet war das Festivalprogramm sehr umfangreich, vielfältig und gut organisiert. Es ist jedes Jahr wieder eine Freude, die neusten Produktionen aus aller Welt an einem Schauplatz versammelt zu sehen. Allerdings wäre es löblich, wenn es noch mehr Neuproduktionen aus Japan auch auf die deutschen Leinwände des ITFS schaffen würden. Die meisten der gezeigten Filme oder Serien waren in Deutschland bereits bekannt. Nichtsdestotrotz blicken wir auf ein erfolgreiches Festival zurück und freuen uns bereits auf das kommende Jahr.
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