Die Legenden der Fuji-Höhle (Halloween-Special) Teil III

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Nitta sah einen Dämon, der das Gesicht einer Frau auf eine eiserne Kette drückte. Die Kette fing Feuer und verbrannte das Gesicht der Frau....

Inhalt

„Diese Frau wies einen Bettler ab, der um eine Mahlzeit fragte. Wenn jemand um eine Mahlzeit fragt und man gibt sie ihm, dann ist es, wie eine Opfergabe an den Buddha zu überreichen.“ In einer anderen Richtung stand eine Frau mit 200 Fuß langen Haaren, die von Dämonen angezündet wurden, bis sie abbrannten und ihre Kopfhaut verkohlte. „Es ist eine Sünde für eine Frau, kein Kind zu haben und wenn sie nur eines bekommt, dann ist es schlecht, wenn sie kein Zweites gebärt. Wenn diese Frauen wohlhabend werden und keine guten Wurzeln pflanzen, werden sie leiden. Wenn man wohlhabend wird, sollten die ersten Gedanken die an Kinder sein. Doch manche Kinder beten ohnehin zu wenig, um ihre Eltern aus der Hölle zu holen.“

Nitta sah einen Mann, dem Hände und Arme abgehackt wurden. „Dieser Mann hat Gräser und Bäume ohne Grund umgeschnitten. Also wird er bis zum Ende leiden.“

Bei einem letzten Blick auf das Reich der Tiere sah Nitta die Vögel des Himmels und die Kreaturen der Erde, die in verstörender Weise miteinander verschmolzen waren. „Das sind Kinder, die unnatürlich an ihre Eltern gebunden sind oder Leute, die unnatürlich an ihre Stiefeltern oder Stiefkinder gebunden sind. Sie fallen alle in das Reich der Tiere.“
Dann führte der Bodhisattva Nitta in das Reich der hungrigen Geister. Die Sünder hatten Bäuche, so aufgebläht und groß wie der Ozean und Hälse, so dünn wie ein Faden. Da stand Essen vor ihnen, doch wenn sie versuchten, es zu essen, ging es in Flammen auf. Unfähig, etwas zu sich zu nehmen, hungerten sie Tag und Nacht. „Diese Leute waren in ihrem letzten Leben wohlhabend, aber sie teilten ihren Reichtum nicht mit anderen. Leute, wie sie fallen in das Reich der hungrigen Geister und werden für 500 Jahre leiden.“

Dort saß ein hungriger Geist, der ein Kind gebar, es in Stücke riss und aufaß. Dann gebar er das nächste Kind. „Dies ist die Strafe für Menschen, die ihre Kinder verlassen oder verkaufen.“ Daneben saß ein Sünder, dem von einem Dämon Reis in den Mund gestopft wurde. Dann verwandelte sich der Reis in Blut und tropfte aus dem Mund des Sünders. „Diese Person hasste es, mit anderen zu teilen. Leute, wie er fallen in das Reich der hungrigen Geister und leiden für lange Zeit.“

Nitta sah in das Reich der ashura, aus dem Flammen in die Höhe schlugen und Krieger mit Bögen und Schwertern in sinnlose Kämpfe verwickelt waren. „Menschen, die im Kampf fallen, fallen in das Reich der ashura, wo sie für 2.300 Jahre leiden“, erklärte der Bodhisattva.

Nachdem er Nitta die sechs Reiche der Hölle, der hungrigen Geister, der ashura, der Menschen und den Himmel gezeigt hatte, nahm der Bodhisattva Nitta unter seinen Arm und führte ihn zu Enmas Fürstenhof. Dort stand ein goldener Palast und Dämonen wogen das Karma der Sünder auf Waagen auf. Die zehn Könige fragten die Sünder, ob sie Kinder hatten und die Sünder, die verneinten, wurden direkt in die Hölle geworfen. Manche Sünder wurden direkt in einen eisernen Mörser geworfen.
„Hört zu, Sünder“, wandte sich der Bodhisattva direkt an die Sünder, die Kinder in der menschlichen Welt hatten. „Wenn niemand für euch am siebten, 14., 35., 49. und 100. Tag nach eurem Todestag betet …“ „… dann werfen wir euch direkt in die Hölle“, brüllten die Dämonen den Satz zu Ende. Die Sünder flehten um Erbarmen, doch die Dämonen hörten nicht.

Dann brachte der Bodhisattva Nitta in das reine Land, wo sie auf Jizô, Ryûju, Kannon, Seishi und all die Buddhas der drei Epochen trafen. Zwischen ihnen saßen Menschen in stiller Meditation und Blumen regneten vom Himmel. Bodhisattvas spielten Musik und tanzten vor Freude.
„Das Leben in der menschlichen Welt reicht vielleicht für 50 oder 60 Jahre, aber die Zukunft ist lange. Diejenige, die nicht wissen, dass sie danach streben sollen, im reinen Land ihre Zukunft zu verbringen, sind ignorant. Hör zu Nitta, es ist sehr wichtig, dass Menschen sich dem Guten zuwenden und dass sie nicht mit denjenigen verkehren, die es nicht tun. Männer und Frauen sollen gute Wurzeln pflanzen, denn dieses Leben ist alles, was wichtig ist. Das Leben in der menschlichen Welt ist nur ein Traum in einem Traum. Doch manche Menschen denken, sie leben für tausende Jahre und wollen immer mehr von dem, was sie bereits haben“, erklärte der Bodhisattva. „Ich habe dir nun viele Dinge gezeigt.“ Er überreichte Nitta drei goldene Pergamentrollen. „Hör zu, Nitta. Erzähle niemandem von mir oder von den Höllen und dem Himmel, den du gesehen hast. Erzähle dem Shôgun und allen anderen erst nach drei Jahren und drei Monaten, aber nicht früher. Andernfalls nehme ich dir dein Leben und auch das des Shôgun und ihr werdet in die Hölle fallen. Ich werde dich nun zurück in deine Welt bringen.“ Er geleitete Nitta eine lange Straße hinunter, die in den Osten führte. „Was auch immer du tust, erzähle niemandem von mir“, warnte er noch einmal und verschwand.

Nitta kehrte am siebten Tag seiner Reise zurück. Er erschien mit den goldenen Schriftrollen vor dem Shôgun Yoriie und dieser forderte ihn auf, ihm zu erzählen, welche Mysterien er entdeckt hatte. „Ich könnte es Euch im Detail beschreiben“, sagte Nitta und verneigte sich tief vor dem Shôgun. „Doch es würde Euer Leben nehmen und euch in furchtbare Qualen stürzen.“ Der Shôgun jedoch wollte das nicht hören. „Erzähle!“, befahl er Nitta. Also begann Nitta zu erzählen, von der Höhle, den sechs Reichen, der Hölle und dem reinen Land. Und als er dazu kam, von dem Bodhisattva zu sprechen, wich mit einem Mal das Leben aus ihm.“ Von oben ertönte eine Stimme: „Du hast ihn dazu gebracht über mich zu sprechen, Yorii. Es gibt nichts, was dich jetzt noch retten könnte. Ich nehme Nittas Leben und deines auch.“ Diese Worte zu hören, versetzte den Shôgun und alle Anwesenden in furchtbares Entsetzten.

Es heißt, jeder, der die goldenen Schriftrollen sieht, soll dem großen Asama Bodhisattva der Fuji-Höhlen 100 Mal huldigen. Wer sich daran hält, wird wahrscheinlich nicht in die bösen Reiche fallen. Dies ist die Legende der Fuji-Höhle.

Fazit!

Somit enden die Legenden um die Fuji-Höhlen, die nicht nur einen gruseligen, sondern vor allem auch einen religiösen Wert haben.

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