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Mittwoch ist es endlich soweit. Die Tage beginnen, die sich jeder Nerd rot im Kalender angestrichen hatte. Die Gamescom öffnet ihre Pforten. Allerdings heute nur für Fachbesucher und Pressegesindel so wie unsereins.
Bereits am Morgen haben wir zwei Termine auf dem Plan. Also begeben wir uns samt Diktiergerät, Fotokamera und Krempel zum Square-Enix-Stand im Business-Bereich, um pünktlich zur Pressekonferenz von „Final Fantasy 14" zu gelangen. Es stellt sich heraus, dass dies „nur" ein Interview sein soll und das mit lediglich insgesamt 3-4 Leuten von der Presse. So kommt es, dass wir dort um 11 Uhr in einem kleinen Kabuff mit drei Verantwortlichen für „Final Fantasy 14" – Herr Sage Sundi, der Globel Online Producer, Herr Hiromichi Tanaka, der Senior Vice President und Herr Komoto inklusive Dolmetscherin und einem Kamerateam sitzen. Jeder stellt seine Fragen und sie werden ruhig und gewissenvoll der Reihe nach beantwortet, insofern sie die Informationen dazu preisgeben dürfen. Das Spiel selbst hat sein Release im September, zumindest auf dem PC – Die PS3-Version kommt erst März 2011. Also müssen Fans, welche auf dem PC daddeln wollen, sich nicht mehr all zulange gedulden.
Des Weiteren könnt ihr bei uns auch das komplette Interview nachlesen, denn dieses findet ihr auch auf unserer Seite!
Weiter geht es im anliegenden Raum zu der Präsentation von „Deus Ex: Human Revolution". Hier sitzen wir nun mit mehr Menschen von der Presse und warten gespannt auf die Vorführung des Shooters. Zu meiner Linken sitzt ein Verantwortlicher von „Deus Ex" und spielt die Demo des Spiels, rechts vor mir steht der Präsentator und erklärt uns in einzelnen Schritten das Spiel und seine Eigenschaften. Die Demo wird uns nun insgesamt drei Mal vorgeführt, da man auf verschiedenste Arten in diesem Spiel vorgehen kann. Die erste ist ganz nach dem Motto: „Augen zu und schießen!". Hier dringt man einfach mit Gewalt in den abgesperrten Bereich der Polizeiwache ein und schießt die Menschen nieder, die sich einem in den Weg stellten, um an sein Ziel zu kommen. Brutal, aber effektiv und schnell. Der zweite Weg ist sozialer orientiert, da man sich hier durch komplette Gespräche klicken muss und so, ohne jegliche Gewalt, an die Chipkarte kommt, die man besorgen soll. Sicherlich ein Gegensatz zu dem, was man von anderen Shootern kennt, doch nicht schlecht. Vielleicht kann man so ja sogar ein klein wenig mit Gerüchten aufräumen.
Der dritte Weg ist á la Stealth-Shooter-Manier: Es wird sich von einer Seitengasse Zugang zum Gebäude mittels eines kleinen aber feinen Hacks verschafft und dort dann unauffällig durchs Gebäude zu laufen bzw. zu sneaken und so ebenfalls zu seinem Ziel zu kommen.
Wir finden es interessant, wie unterschiedlich die verschiedenen Wege sind und wie viel die eigene Entscheidungen wiegen. Wir freuen uns jetzt schon auf dieses sehr eigene Spiel.
Am Ende der Vorführung gibt es noch Goodies und Visitenkarten und schon hat man eine 4 ½-Stündige Pause bis zum nächsten Termin.
So schlendern wir gemütlich über die Entertainment-Bereiche und schauen uns bereits jetzt schon alles im Groben an, was ab morgen wahrscheinlich schwer zu Gesicht zu bekommen sein dürfte. Ich schieße einige Fotos, die natürlich auch ihr begutachten könnt. Trotz der Tatsache, dass Mittwoch nur für Fachbesucher geöffnet ist, ist doch schon eine beachtliche Besucheranzahl präsent, kein Wunder laut Gamescom-Statistik werden während der gesamten Messe ca. 18.900 Fach- und Pressebesucher hier anzutreffen sein. Und so belassen wir es heute erst einmal bei einem Einprägen des Lageplans und merken sich im Geiste schon einmal Stände vor, die man besuchen wird, sobald die große Show wirklich losgeht.
Um 16 Uhr ist es dann soweit: Das nächste Interview steht vor der zeitlichen Tür. Beim Stand von Sony darf ich dann, wieder in einem dieser kleinen Räume, auf den Entwickler Daniel Sanchez-Crespo - seines Zeichens Chief Executive Officer - des PSP-Spiels „Invizimals" warten. Dieser kommt nur wenige Minuten später in Verstärkung eines Mitarbeiters von Sony zur Tür herein. Er erklärt alles zu seinem Spiel und das voller Enthusiasmus. Er erzählt zudem, dass sie eine Verkaufsversion des Spiels herausbrachten, in dem die PSP-Kamera - die Go!Cam - und das Spiel in einem Bundle angeboten wurden, sodass man sich nicht erst alles einzeln kaufen muss und somit höhere Kosten anfallen. Beim neuen Teil des Spiels stehen dem Spieler, wie nicht anders erwartet, mehr Monster als noch im Vorgänger zur Verfügung. Hinzu kommt ein Koop-Modus, der es uns erlauben wird zu zweit auf Monster-Hatz zu gehen. Es gibt nämlich besondere, sehr starke Invizimals, die eine vereinte Kraft von zwei Monster-Huntern sogar zwingend erfordern.
Weiter geht's zum Gespräch mit Sony über 3D-Spiele. Wir sitzen hier mit 4 Presseleuten einschließlich mir und löchern Mick Hocking mit unseren fragen, welcher übrigens kein geringerer ist als der Senior Director von SCEE (Sony Computer Entertainment Europe) und gleichzeitig Director des „World Wide Studio's 3D Stereoscopic Team". Er beantwortet uns bereitwillig unsere Fragen, was wir bis zum Äußersten ausreizen: Des Öfteren bekommen wir ein „Das kann ich leider nicht verraten!" zu Ohren und ein großes Grinsen macht sich auf dem Gesicht des netten Mannes breit.
Doch zur Einleitung gibt es erst einmal ein spielbares Rennspiel, nämlich Motorstorm 3D Rift, welches sehr bald exklusiv im PSN-Store verfügbar sein wird. Er erklärt uns, wie 3D funktioniert und dass viele Hollywood-Filme diese Technik leider viel zu falsch einsetzten und noch viel mehr heraus geholt werden könne, wenn man denn nur will. Natürlich kommen wir auch um das Thema der 3D-Brille nicht herum. Wir diskutieren über Brillen und 3D-kompatible Fernseher. Doch wir kommen hierbei leider nicht so recht auf einen gemeinsamen Nenner. Doch so viel: Sony entwickelt Fernseher die 3D-kompatibel sind und das ohne jegliche Verwendung von Brillen! Und so viel sei ebenfalls gesagt: Anscheinend sind in der Zukunft Hologramme ebenfalls in 3D denkbar! Da freut man sich doch jetzt schon auf die nächsten Jahre und den Weg, den die Spiele-Industrie wohl einschlagen wird.
Nach diesem lehrreichen und letzten Gespräch schlendern wir noch ein wenig über die Gamescom, die immer noch recht voll ist und begebe mich langsam, aber sicher in Richtung Presseparkplatz. Morgen steht uns ein erneuter früher Tag vor der Tür, der noch mehr Termine und Informationen für uns bereithalten wird. Wir sind gespannt, was die Gamescom dieses Jahr für uns bereit hält und womit sie uns faszinieren und erstaunen wird.
Autor: Rebecca Bertram; Lektor: Michael Leible
So heute ist nun also der erste Tag, an dem die Messe der Öffentlichkeit zugänglich gemacht wird. Ab heute werden bis Ende der Gamescom sage und schreibe 254.000 Besucher die Messe stürmen, um sich an den Ständen von 505 Ausstellern auszutoben.
Und so machen auch wir uns auf zur Gamescom an diesem sonnigen Donnerstagmorgen, bewaffnet mit Kamera und Diktiergerät.
Unsere Autofahrt endet ungefähr 10:15 Uhr auf dem Parkplatz der Convention. Schon sehr früh konnte man aus allen Himmelsrichtungen dutzende Spielefans zum Messegelände pilgern sehen – Doch wie viele Menschen sich schon am Morgen des ersten offiziellen Tages auf der Messe aufhalten, ist überwältigend. Es ist uns sofort klar, dass dies in den folgenden Tagen noch bei weitem übertroffen werden wird.
Als erstes durchforsten wir einmal die öffentlichen Hallen, um so einen Eindruck des Angebots der Aussteller zu gewinnen und stellen fest, dass wirklich viel Abwechslung geboten wird. Egal ob lang erwartete große Titel oder Party-Spiele, egal ob neues Zubehör für die Konsolen oder Fanartikel, alles ist hier zu finden.
Zwischen 12 und 13 Uhr fand dann ein sensationelles Gewinnspiel an der Nintendo-Bühne statt: Die ersten 111 Messebesucher, welche sich als Super Mario kostümieren, gewinnen ein spezielles Super-Mario-Fanpaket. Klar, dass wir uns dieses Ereignis nicht entgehen lassen! Wahrscheinlich hat man noch nie so viele Marios auf einer Stelle gesehen. Auch ein Highlight hierbei war, dass sogar der Super Mario Synchronsprecher vor Ort war und man nun also die Stimme des Superhelden auch einmal in persönlicher Form sehen konnte.
Danach setzten wir unseren Bummel fort.
Nun aber Zeit für eine kleine Auszeit von den Menschenmengen, wir beschließen in den Pressebereich zu gehen, um unsere Partner der diversen Spielepublisher näher kennenzulernen. Der Pressebereich ist zwar auch gut besucht, bildet aber einen absoluten Kontrast zur Entertainment-Area. Während man im öffentlichen Bereich überall mit großen Bannern, bunten Logos und lauter Musik zu den Ständen gelockt werden soll, geht es hier eher ruhig zu. Die Stände der Spielevertriebe und Entwickler sind im Vergleich zum anderen Bereich eher schlicht gehalten. Hier und da das Logo der Firma und vielleicht noch Poster oder Banner. Mehr nicht. Auch laute Musik sucht man hier vergebens, schließlich müssen hier ja auch Interviews, Konferenzen und Geschäftsgespräche abgehalten werden. Überall findet man sehr bequeme Sitzmöglichkeiten für müde Fachbesucher. Sogar Massagesessel und Masseurinnen konnte man hier finden. An dieser Stelle dann auch einen Gruß an die Kollegen von „Game One".
Danach steht eines der ganz besonderen, wenn nicht sogar das eindrucksvollste Highlights des gesamten Events an: Die Europapremiere von „Streetfighter x Tekken"!
Mit von der Partie: Keine geringeren als die Entwickler Yoshinori Ono (Streetfighter) und Katsuhiro Harada (Tekken).
Schon beim Betreten des Raums merkt man schnell, dass man sich hier große Mühe gegeben hat. Viel Dekoration und ein kleiner Kampfring sind aufgestellt worden und die Fans geteilt in „Streetfighter" und „Tekken" Fans.
Die geniale Show wird von einem äußerst spektakulären Schaukampf eingeleitet. Als dieser mit unerwartetem Ende seinen Abschluss findet, betreten nun die beiden Entwickler die Bühne – und das sogar im Cosplay, wow!
Die Planung der Show war allem Anschein nach sehr genau, alles passt perfekt. Action geht einher mit viel Humor. Und sogar David Hasselhoff kann seinen Teil hierzu beitragen! Jeder Anwesende konnte übrigens vor der Präsentation ein T-Shirt abholen, passend zu seinem Favoriten – Streetfighter oder Tekken. Nach dem Ende des Programms können nun alle, die es wünschen, besagtes Shirt vom Entwickler signieren lassen!
Ich muss aber auch schon wieder weiter, der nächste Termin wartet bereits: Auf zum Pressebereich und damit zu Sony. Meine beiden Kolleginnen bleiben noch eine Weile beim „Streetfighter x Tekken"-Event und schauen sich die Kampftuniere der Profi-„Tekken" und „Streetfighter" Spieler an, bei dem man schöne Preise gewinnen kann.
Bei Sony erwartet mich ein Hands-On des kommenden Eyepet für die PSP, welches nun nach Invizimals das zweite Spiel ist, welches die Go!Cam nutzt. Begrüßt werde ich von May Wong, der Designerin des Spiels und von Jim Southworth, dem Art Director. Beide sind aus London angereist, denn dort wird das Spiel entwickelt, in den Sony London Studios.
Wie auch schon der große Bruder auf der Playstation 3 und Invizimals auf der PSP basiert das Spiel auf der sogenannten „Augmented Reality". Übrigens wird die PS3-Version demnächst als Neuauflage erscheinen bekommen, welche mittels „Move" gesteuert wird. Noch wird es aber mit einer Karte gespielt, wodurch die Konsole weiß, wo der Boden ist und wo sich das Tier befinden muss. So ist es auch auf der PSP umgesetzt. Wie bereits in Invizimals und auf der PS3-Version von Eyepet reagiert der kleine Racker auf Streicheln oder Anpusten. Interessant ist vor allem die Idee, das virtuelle Tierchen in einer Seifenblase vor der PSP-Kamera herzuführen, wenn die Orientierungskarte nicht sichtbar für die PSP ist. So kann man unterwegs sein Haustier dabei haben, die Seifenblase durch die Luft pusten oder Schnappschüsse mit sich und seinem kleinen Pelzgefährten an allerlei verschiedenen Umgebungen machen. Der Fantasie sind keine Grenzen gesetzt. Die Bilder werden übrigens auf die Speicherkarte der PSP gespeichert und somit könnte man sie sogar auf einen Computer übertragen und anschließend ausdrucken.
Neben der realen Welt, in welche das Haustier integriert wird, gibt es noch „Home". Dies befindet sich sozusagen in der PSP und stellt das Zuhause des Tieres dar. Hier im Innenbereich gibt es auch Bilderrahmen an den Wänden, wodurch die Möglichkeit besteht, seine geschossenen Lieblingsbilder hier auszustellen. Auch kann man hier das Aussehen des Pets ändern – mit unzähligen Möglichkeiten. Seien es ausgefallene Farben oder etwas komplett anderes, wie eine prachtvolle Löwenmähne oder ein Leopardenfell.
Sehr angetan bin ich, als mir die beiden Entwickler die Funktion aufzeigen, ein Auto oder ein Schiff auf Papier zu zeichnen, welches dann von der Kamera erfasst wird und so in das Spiel importiert wird. Dein virtueller Gefährte malt dann nach der Vorlage des Tierhalters das Bild nach und im Handumdrehen ist das Gefährt als 3D-Modell präsent und wartet auf dessen Gebrauch. Nun kann man in einem Minispiel das Eyepet dieses Auto steuern lassen. Dabei gilt es auf Ballons zuzufahren, um sie somit zum Platzen zu bringen. Gesteuert wird das Ganze beim Auto mit dem digitalen Steuerkreuz oder dem Analogstick. Beim Segelschiff wird dann mittels Pusten Wind erzeugt, sodass das Boot an Fahrt gewinnt. Diese Feature ist im Moment noch nicht verfügbar, wird aber bis zum Release-Termin im Oktober implementiert sein.
Ich rede nach dieser ausgiebigen Präsentation mit den Entwicklern und zeige ihnen meine Begeisterung. Es ist einfach zu schade, dass so wenige Spiele die Kamera für die PSP benutzen, obwohl es so viele Möglichkeiten aufzeigt. Leider habe ich auch jetzt nicht allzu viel Zeit, muss ich doch innerhalb von 10 Minuten am nächsten Treffen sein!
Nun steht eine Verabredung mit der PR-Zuständigen von NIS America an, ein Publisher, welcher wirklich großartige Spiele auf den Markt bringt. Fans wissen das natürlich, alle anderen haben aber sicher zumindest schon einmal von „Disgaea" oder den „Atelier"-Spielen gehört, wie beispielsweise „Atelier Iris". Neben vielem Smalltalk, um sich näher kennenzulernen und eine engere Zusammenarbeit zu ermöglichen, geht es bei diesem Treffen um genau diese Spiele-Reihe. Denn demnächst wird ein neues „Atelier", nämlich „Atelier Rorona", auf dem Markt erscheinen. Als Release-Termin nannte mir die nette Angestellte von NIS, ihr Name ist übrigens Nao Zook, für die USA voraussichtlich die letzte Septemberwoche. Nur keine Angst - Deutschland muss nicht lange warten, denn der Europatermin ist bereits eine Woche später!
Wir hatten nur leider nicht allzu viel Zeit, um auf das Spiel selbst einzugehen, was aber auch nicht dramatisch ist. Denn wir haben unsere Zeit lieber dazu genutzt, um über ein mögliches Gewinnspiel auf animePRO zu reden. Bei den Preisen, die es wohl zu gewinnen geben wird, kann ich ziemlich sicher sagen, dass Fans dabei voll und ganz auf ihre Kosten kommen werden!
Nun habe ich endlich alle Termine für den heutigen Tag gemeistert und kann mir eine Pause gönnen. Der Großteil des Tages ist vorbei und mir tun langsam aber sicher die Füße weh. Also mache ich mir es für ein paar Minuten auf einer der vielen Sitzgelegenheiten bequem, um danach ein wenig erholter wieder die anderen zu treffen und noch einmal durch die Hallen zu laufen und die Stände zu inspizieren. Es sind nun nämlich nach und nach immer weniger Besucher anwesend und so sinken auch die Wartezeiten und die Menschentrauben um die Bühnen werden auch kleiner.
Schließlich begeben wir uns langsam nach Hause - erschöpft vom langen Tag und mit genauen Vorstellungen, welche Stände am nächsten Tag von uns besucht werden möchten. Am Ausgang warten sogar noch Coca-Cola-Promoter, welche den nach Hause gehenden Messebesuchern gekühlte Dosen Cola schenken! Genau das richtige, um diesen Tag zu beenden. Beim Abgeben der leeren Dosen bekommen wir sogar noch einen Gutschein für den Burger King. Was will man mehr?
Autor: Michael Leible; Lektor: Kathrin Hommel
Es ist früh, sehr früh, so früh, dass wir eigentlich gar keine Lust haben, uns aus dem Bett, geschweige denn aus dem Haus zu begeben. Aber hey, die gamescom wartet auf uns und so treten wir erneut unseren Autoweg von ungefähr einer Stunde ohne Stau an. Unsere Termine sind eigentlich so weit schon alle abgehakt, am heutigen Tag haben wir einen freien Terminkalender, nun stellt sich also die Frage, was machen wir heute? Nach kurzer Diskussion entscheiden wir uns dafür, dass wir einfach mal den Entertainment-Bereich genauer unter die Lupe nehmen, Merchandise einsammeln, sofern es welches gibt und endlich auch mal die Spiele dort unten genauer in Augenschein nehmen. Also drehen wir die Musik ein wenig lauter und grölen in Vorfreude noch ein paar Lieder von „Die Ärzte" mit.
Ankunft: zirka zehn Uhr. Die Menschen tummeln sich schon in der Halle. Noch ist es angenehm, eigentlich hatten wir mit mehr Andrang gerechnet. Wir betreten die Verbindungsflure zu den Hallen und sind uns noch nicht ganz schlüssig, was wir zuerst tun sollen. Wann immer man an einem Halleneingang vorbeischlendert, wird man von einem ohrenbetäubendem Lärm überrumpelt, der stark an Jahrmärkte erinnert. Irgendwo brüllt jemand in ein Mikrofon, eine Menge jubelt, eine laute Explosion ertönt auf einem der unzähligen Monitore und überall leuchten Lichter in den dunkleren Hallen. Immerhin ist es kühl hier drin, während draußen die Temperatur immer weiter steigt.
Vorsichtig schlängeln wir uns zwischen den Menschenmassen hindurch, die unnatürlich ruhig und entspannt wirken. Nichts wirkt hier wirklich hektisch oder stressig. Interessant. Da erblicken wir ihn, den Playstation-Stand. Und schon war es um uns geschehen. Unzählige Monitore, Kopfhörer und Mikrofone warten nur darauf, dass ein paar Japan-Fans sich setzen und einfach mal eine Runde Karaoke genießen. Egal ob Fußballsongs, Oldies, oder solche Lieder, die es bald werden, alles wird gesungen. Um uns herum finden sich noch mehr Leute ein, doch schnell fällt uns beim Warten auf einer der bequem wirkenden Couchen vor den Monitoren auf, dass die meisten Besucher doch ein wenig zurückhaltend sind. Sie flüstern beinahe in ihr Mirko, um nicht von den wartenden Menschen gehört zu werden. Irgendwie tut uns das Leid, denn seien wir doch mal ehrlich, wer brüllt nicht gern ab und zu ein Lied heraus, weil es einfach mehr Spaß macht, wenn man laut singt?
Da! Endlich wird eine Couch frei und wir nutzen die Chance. Schnell sind die Kopfhörer aufgezogen und die Mirkos in unserer Hand bereit endlich einmal richtig ausgenutzt zu werden. Solltet ihr zwei Mädels an diesem Stand gesehen… oder auch lauthals singen gehört haben: Hallo! Das waren wir!
So macht das Ganze doch Spaß. Ein passender Auftakt für uns. Nachdem wir einige verschiedene Versionen dieser Heimkaraoke-Maschine probiert hatten, wollten wir uns auch einmal ein wenig bewegen. Praktisch, dass gerade nebenan ein Stand mit dem neuen „Playstation Move" zu finden ist. Also versuchen wir unser Glück doch direkt einmal damit, eine Runde zu tanzen. Und eines können wir euch sagen, wir können es euch nur ans Herz legen. Es macht einfach Spaß, sich vielleicht ein klein wenig zum Trottel zu machen, dabei aber gut auszusehen und sich zu bewegen. Die Moves sind größtenteils wirklich leicht nachzumachen und es wurden Schritte eingebaut, bei denen man mit seinem Partner agiert und es macht einfach Fun. Vor allem aber verwundert uns, dass die Move-Controller wirklich gut und einwandfrei reagieren. Eigentlich lassen sich keinerlei Fehler während des kurzen Antestens bemerken, selbst wenn man mal nicht ganz richtig steht.
Um die japanischen Gesellschafts-Spaß-Spiele erst einmal abzuhaken besuchen wir als nächstes den Konami-Stand, um eine Runde „Dance Dance Revolution" zu spielen, leider jedoch mit nur mäßigem Erfolg, wie wir zugeben müssen…
So einfach wie es manchmal aussieht, ist es wirklich nicht, doch wer etwas Ehrgeiz zeigt, wird sich schon bald dabei erwischen, wie er versucht, immer besser zu werden und Niederlagen nicht auf sich sitzen lassen. Jedoch ist es etwas von Nachteil, dass man keinerlei Möglichkeit hat die Musik zu hören, was bei einem Spiel, in dem es um Takt, Rhythmus und Musik geht nicht unbedingt von Vorteil ist. Die Halle, besonders die großen Bühnen ringsum sind so laut, dass man wirklich kaum etwas von dem Bildschirm vor sich hört. Ganz zu schweigen von dem motivierten Konami-Moderator, der lauthals ein Stückchen neben mir in sein Mikrofon spricht und es auf den großen Boxen widerhallt.
Bei Nintendos „U Sing" war es übrigens das gleiche Problem.
Den letzten Termin, der noch ansteht, gehe ich alleine an, während sich Rebecca und Michael noch ein wenig umsehen. Im Business-Bereich treffe ich mich am Ankama-Stand mit einer netten Frau namens Ingrid Müller. Schnell kommen wir ins Gespräch. Erst reden wir ein wenig über „Dofus", über das wir bereits mehrfach berichteten und dessen neues Update, den Eis-Kontinent Frigost, den ich mir etwas später auch selbst ansehen kann. Außerdem reden wir eine Menge über den neuesten Schützling von Ankama: „Wakfu".
Hier höre ich natürlich ganz besonders interessiert zu, denn dieser Name wird wohl noch einiges an Furore bei uns veranstalten. „Wakfu" wird das neuste Online-MMORPG von Ankama werden. Vielen mag der Name jedoch von anderer Seite bekannt vorkommen. Denn in Deutschland wird auf RTLII schon bald die gleichnamige Serie ausgestrahlt. Und das interessante daran ist, dass mit jeder neuen Episode ein neues Gebiet im Spiel freigeschalten wird. In der Serie selbst bekommt man somit natürlich auch Tipps, wie man die Gegner des jeweiligen Gebiets bezwingen kann. Somit spielt man ein wenig die Abenteuer der Anime-Serie nach. Auch einige westliche Manga und ein Making-Of werden in Deutschland bei Tokyopop erscheinen. Diese haben allerdings, abgesehen davon, dass sie im gleichen Universum spielen, nicht ganz so viel mit der Serie gemein, wird mir erzählt. Anscheinend ließ man den Zeichnern viel Freiraum ihre eigenen Geschichten zu entwickeln.
Nach dem Vortrag bekomme ich jede Menge Werbematerialien und bemerke, dass das „Wakfu"-Universum sogar noch größer ist, als es jetzt schon wirkt. Es wird ein Sammel-Kartenspiel, jede Menge Merchandise wie Kuscheltiere und ähnliches, eine Website und ein Magazin geben. Wir dürfen also gespannt sein. Danach darf ich dem Communitiy-Manager eine wenig über die Schulter sehen. Erst wird mir der neue Kontinent von „Dofus" – Frigost gezeigt, der wirklich detailliert und schön ausgearbeitet wirkt. Es fällt auf, dass das gesamte Spiel grafisch überarbeitet wurde. Als nächstes darf ich einen Blick auf „Wakfu" werfen. Ein rundenbasiertes Strategie-Spiel – vielleicht nicht jedermanns Sache, aber mir gefällt es. Die Monster und auch die Welt erkennt man teilweise auch wieder, sollte man bereits „Dofus" gespielt haben. Alles in allem freuen wir uns jetzt schon auf dieses übergreifende Projekt aus Frankreich und garantieren euch jetzt schon, dass wir bald ein Gewinnspiel für euch bereithalten.
Langsam verlassen wir die Gamescom. Wieder haben wir einen langen Tag hinter uns gebracht und sehnen uns ein wenig nach dem japanischen Essen, welches wir auf unserer Heimfahrt in Düsseldorf noch einwerfen werden, damit wir gestärkt für ein langes Wochenende sein können.
Autor: Bianca Weickert; Lektor: Michael Leible
Es ist wieder einmal früh, zu früh meines Erachtens. Um genau 8:45 Uhr betreten wir die Gamescom durch das Congress Zentrum und erhaschen neidische Blicke. Vorbei an den Massen von Menschen, die sehnsüchtig auf den Start warteten, um so zu ihren Attraktionen rennen zu können. Wir (Gott sei Dank nicht darunter) begeben uns erst einmal etwas verschlafen und ruhig zum „Diablo-3"-Stand und warten brav auf den Einlass. Nach einer kurzen Durchsage werden die Schranken der Eingänge geöffnet und man sieht die Menschenmassen an die beliebtesten Stände rennen. Wer sagt Gamer seien nur unsportliche Stubenhocker, der sollte sich das einmal angesehen haben und wird nie wieder etwas dergleichen behaupten. Schnell füllt sich die Schlange bei „Diablo 3". Etwas später öffnet sich dann auch endlich der Eingang zu den Spieleräumen und die ersten Pressevertreter bekommen Einlass, wir darunter, um das Spiel antesten zu können. So spielen unsere Chefredakteurin Bianca, der Qualitätsmanager der Games, Michael, und ich, Rebecca, die Qualitätsmanagerin für Grafik, das Spiel, gemeinsam im Netzwerk. Schnell finden wir uns in dem Spiel zurecht und haben jede Menge Spaß am Zermetzeln der Monstermassen. Nach den paar Minuten des Testens trennt sich unsere Gruppe vorerst. Michael stellt sich bei „Portal 2" an, bei dem er um einiges schneller zum Spielen kommen soll, als er erwartete, und wir Mädels begeben uns in Richtung Sony, Playstation oder um genauer zu sein zum „Move" testen. Zum zweiten Mal halten wir die neue Steuerung in der Hand und sind erneut sofort begeistert. Es macht mega-viel Spaß, sich mit den Bewegungscontrollern per Tanzen zu amüsieren. Weiter geht es zum „SingStar"-Stand, um laut bei der Fußballedition von „Sing Star" „Ich würde nie zum FC Bayern München gehen!" zu gröhlen.
Danach begeben wir drei - wieder vereint - uns in Richtung NCSoft-Stand und stellen uns für ein interessantes „Guild Wars 2"-Artbook mit Autogramm vom Art Director in einer recht langen Schlange an. Nett ist dabei nur, dass wir wissen, wie lange es gehen wird, bis das Event anfängt. Um uns zu „registrieren" bekommen wir Nummern auf die Hand geschrieben und dürfen dann geschlagene drei Stunden und ein paar Minuten warten. In der Zwischenzeit geht Michael zu einem Termin in den Business Bereich, ebenfalls „Guild Wars 2". Dort führen sie ihm das Spiel vor und beantworten geduldig Fragen. Den Bericht hierüber findet ihr im Nachfolgenden weiter unten.
Nachdem wir unsere Errungenschaften erhalten haben, und uns freuen, dass sich die Zeit des Anstehens für so ein tolles Buch wirklich gelohnt hat, spielen Bianca und ich noch einmal eine Runde „SingStar", um uns die Wartezeit auf Michael zu verkürzen, der jedoch auch schon bald von seinem Termin zurückkommt. Nach weiteren Bildern und einem Messe-T-Shirt verlassen wir die Messe, die heute eindeutig die meisten Besucher und höchsten Temperaturwerte hat, mit einigen neuen Eindrücken.
Michaels Review zur Pressepräsentation von Guild Wars 2:
Ich fange einfach mal von hinten an: Wow, war das eine Vorstellung! Mehr als eine Stunde lang wurde uns das Spiel gezeigt! Nicht umsonst prangten auf der gesamten Messe zahlreiche Banner, welche die Weltpremiere von Guild Wars 2 ankündigten. Zwar wurde schon vor einiger Zeit publik, dass an einem zweiten Teil gearbeitet wird und man hat auch schon hier und da einige Sachen verraten. Aber wirklich zu sehen gab es das Spiel erstmals auf der Gamescom 2010. Am sehr großen NCSoft-Stand im Entertainment-Bereich konnte auch die Öffentlichkeit GuildWars 2 spielen und es wurden auch Demo-Videos präsentiert. Aber so lange und ausgiebig wurde das Spiel nur der Presse gezeigt. Nebenbei bemerkt: Uns wurde erklärt, dass 50 Prozent aller Einnahmen des koreanischen Entwicklers aus Europa kommen – und Deutschland einen Großteil eben dieser europäischen Einnahmen ausmacht. Klar also, warum NCSoft soviel Mühe in Details und Zufriedenheit ihrer Käufer und der hiesigen Presse steckt. Wir finden soviel Engagement klasse! Viele Publisher könnten sich hiervon noch etwas abschauen.
Vorgestellt und erläutert wurde die Präsentation von Randall Price, dem Senior Vice President von ArenaNet. Als erstes sahen wir die Möglichkeiten bei der Charaktererstellung und inwiefern man seinen Charakter individuell formt. Man kann so viel machen, bis hin zu Angaben über seine Lebensverhältnisse, welchem Gott man seine Treue schwor und noch einiges mehr. Bekannt gegeben wurde auch der Nekromant, welcher neben Waldläufer, Elementarmagier und dem Krieger die bisher unbekannte vierte Klasse war. Nun warten in der Klassenauswahl nur noch 4 weitere Fragezeichen darauf enthüllt zu werden.
Als nächstes wurde uns die Elementarmagierin der Menschenrasse vorgestellt. Die gezeigten Skills erinnern sehr an den ersten Teil und man kommt sich heimisch vor. Auch die Welt wirkt irgendwie vertraut, wenngleich auch dennoch ein wenig anders. Das Interface ist ebenso leicht überarbeitet, aber auch hier wurde nichts umgekrempelt. Spieler des ersten Teils werden sich so sofort zurechtfinden, ein wichtiger Punkt bei einer Fortsetzung eines Spiels.
Wir lernten auch das Questsystem kennen, welches sich nun wirklich sehr von anderen MMORPGs abhebt – und zwar äußerst positiv! Neben kleinen Nebenquests bekamen wir auch eine handlungsweiterführenden zu sehen. NCSoft hat im Vorfeld nicht zuviel versprochen: Langwieriges Texte lesen, um Quests anzunehmen oder abzuschließen, gehört endlich der Vergangenheit an, wohl eine der beeindruckendsten Neuerungen.
Auch das persönliche Erlebnis des einzelnes Spielers wurde uns sehr genau erklärt. Genau dies will NCSoft in den Vordergrund rücken und dabei die Stärken eines Einzelspieler-Rollenspiels mit denen eines MMOs verbinden. Der Spieler soll sich auch wirklich so fühlen, als würde er selbst die Handlung des Spieles und die Spielwelt beeinflussen. Also wurde dafür gesorgt, dass dies auch wirklich so ist. Wie schon aus dem ersten Teil von GuildWars bekannt, haben Spieler bzw. deren gesamte Gruppe eigene Instanzen bestimmter Teile des Spiels, während andere Teile wie Städte gemeinsam mit den anderen Spielern genutzt werden. Abgesehen von einigen Verbesserungen hat NCSoft dies beibehalten. Die besagte größte Innovation dieser Entwicklung ist die Einflussnahme in das Spiel. In den eigenen Instanzen wirkt sich jeder Erfolg, aber auch jeder Misserfolg direkt auf die Umwelt aus. Versagt man in Quests, kann es sein, dass NPCs sterben oder Gebäude zerstört werden, welche dann nie wiederkehren. So sieht dasselbe Spiel bei verschiedenen Spielern unterschiedlich aus, je nach dem, wie sich der Spieler verhält.
Nach dieser ausgiebigen Präsentation der technischen Neuerungen gab es nun noch Details der Umgebung und Charaktere zu sehen. Also wurde vom Menschen zum Charr-Charakter gewechselt – in unserem Fall übrigens ein Krieger. Ein beeindruckender Anblick, schon alleine, wenn man bedenkt, wie exzellent die Grafik des ersten Teils wirkte und man die Charrs nun in noch besserer Grafik vor sich sieht und sogar spielen kann! Auch einige Gegner kommen uns hier im Charr-Gebiet bekannt vor, wie zum Beispiel die Verschlinger.
Auf geht's zum großen Finale: Wir werden gegen einen Drachen kämpfen! Wir befinden uns auf einem Schlachtfeld, welches bereits aus GuildWars bekannt ist. Auf einmal fliegt er heran, riesig, einfach spektakulär. Der Kampf gegen den Drachen ging mehrere Minuten und es wurden uns einige nette Details präsentiert. Auch wenn es zu vermuten war, dass sie uns einen der alten Drachen zeigen würden, da diese ja im Mittelpunkt von GW2 stehen, war es doch eindrucksvoller, als ich erwartet hatte. Zum Schluss wurden dann noch diverse Fragen beantwortet, zum Großteil wurde aber noch geschwiegen - man will ja nicht alles zu früh verraten, schließlich dauert es noch ein Weilchen, bis das Spiel erhältlich sein wird. Bisher ist noch kein Closed-Beta-Termin in Aussicht.
Autor: Rebecca Bertram; Lektor: Michael Leible
Sonntag, nun ist es also so weit. Beinahe haben wir die Convention hinter uns gebracht. Schon um halb acht Uhr morgens machen wir uns auf den Weg, damit wir kurz vor neun bereits durch den Presseeingang in die Hallen kommen und so unsere Wartezeit auf einen Blockbuster verkürzen können. Nachdem wir die letzten Tage alle möglichen japanischen Spiele angesehen oder angetestet haben, haben wir uns entschieden jetzt erst einmal einen Titel anzuspielen, der vielleicht ein neuer Meilenstein für die Spielewelt wird, und bei dem man normalerweise bis zu vier Stunden Wartezeit hat: „Crysis 2". Nachdem wir also ein wenig warten mussten, bis die Vorbereitungen fertig waren, werden wir direkt im ersten Schwung Leute in einen Raum mit großer Leinwand gesteckt.
Ausgerüstet mit einer 3D Brille dürfen wir uns nun erst einmal den Trailer des Spiels ansehen. Schon jetzt kommt ein Gefühl von 3D Film auf, doch so dieses Spiel-Gefühl kommt leider noch nicht auf. Allerdings wissen wir zu dieser Zeit auch noch nicht, was folgen wird: Nämlich eine Vorführung über des Gameplays im 3D-Modus und da klappten mit Sicherheit nicht nur unsere Kiefer herunter. Es ist einfach unglaublich, wenn man plötzlich Dreck auf dem nicht vorhandenen Visier kleben hat oder durch ein Fernrohr in die Weite sehen kann. Kaum zu beschreiben. Schon wünschen wir uns, dass die Spielerzukunft genau so aussieht.
Danach durften wir das Spiel (allerdings ohne 3D) entweder an der Xbox360 oder dem PC anspielen. Im Multiplayer-Modus lässt man die verschiedenen Spieler aufeinander los. Mit einem zufriedenen Gefühl von Zukunftsvisionen verlassen wir letztendlich den Stand und machen uns erneut mit schmerzenden Füßen - aber zufrieden - auf Pilgertour.
Auch heute sind die verschiedenen Showmacher auf den Bühnen wieder sehr spendabel, was Schlüsselanhänger, USB-Sticks, Sticker, T-Shirts, Flyer und noch vieles mehr anging. Mittlerweile haben wir das Gefühl, beinahe das Dreifache an Gepäck zu haben, als wir eigentlich mitgebracht haben. Kein Wunder. Es wird so viel herausgeworfen, dass die Menge sich gar nicht wirklich entscheiden kann, wo sie eigentlich zuerst hin soll. Unter dem ohrenbetäubenden Lärm der verschiedenen Bühnen, Stände und Leuten, die Flyer verteilen, kämpfen wir uns erneut zum Nintendo-Stand, denn wir haben etwas gesehen, dass unser Interesse geweckt hat.
Nintendo-Spieletester prangt hoch über einem Stand. Was genau erwartet uns hier? Nach einiger Erklärung wird uns klar, dass Nintendo sich hier etwas wirklich Gutes ausgedacht hat. Wir bekommen ein Formular vorgesetzt. Hier füllen wir unseren Namen und unsere Adresse und sonstige Details aus, bevor wir unseren Ausweis abgeben. Ihr fragt euch warum? Nun, ganz einfach. Zum Austausch bekommen wir einen Nintendo DS (es gab wohl alle Arten, wie beispielsweise den DSi oder den XL) und ein neues oder beliebtes Spiel dazu. Damit können wir uns nun überall auf der Gamescom die Zeit vertreiben, während wir in den Schlangen anstehen, oder was auch immer tun. Am Abend geben wir ihn dann wieder ab, bekommen unseren Ausweis wieder und ein tolles Nintento-Spieletester-Shirt noch gratis oben drauf. So einen Service erhoffen wir uns für nächstes Jahr von mehr Firmen!
Wir vertreiben uns die Zeit ein wenig mit den neuen Spielen und der Handheld-Konsole und setzen uns dazu in einen der zahlreichen Sitzsäcke, die hier für die Spielenden bereit stehen. Hinter uns läuft währenddessen die nächste Show auf der Nintendo-Bühne an. Erneut wird Merchandise verteilt und wir fragen uns, wie viel Geld die Aussteller wohl für den ganzen Kleinkrust im Allgemeinen ausgegeben haben. Nun, so genau wollen wir es wahrscheinlich gar nicht wissen.
Nach einiger Zeit konnten wir auch einen Blick auf das neue „The Legend of Zelda: Skyward Sword" erhaschen. Viel lässt sich eigentlich noch nicht darüber sagen, außer, dass es wieder einmal nach jeder Menge Spaß aussieht und wir definitiv vorhaben, mehr darüber zu schreiben, sobald wir eine Test-Version bekommen haben, also seid schon einmal gespannt.
Interessant zu sehen ist auch, wie sich die Anzahl der Besucher verringert, die der Cosplayer jedoch erhöht hat. Auch die Atmosphäre in den Hallen hat sich sehr verändert. Alles wirkt ruhiger, um nicht zu sagen sogar müder. Kein Wunder, auch wir sind ziemlich geschafft. So viele Eindrücke und Menschen Tag für Tag von Morgens bis Abends, da kann man schon mal ein wenig durchhängen.
So gönnen auch wir uns erst einmal eine kleine Mahlzeit an einem der unzähligen Fress-Stände. Es ist zwar nicht gerade günstig, aber immerhin muss man sich keine Sorgen darüber machen, hier zu verhungern, oder zu verdursten. Auch Sitzplätze sind viele vorhanden.
Es ist außerdem bei weitem nicht mehr so heiß, als es am vorherigen Tag noch war.
Wir sind müde, haben die vergangenen Tage eigentlich schon alles Nennenswerte gesehen und entschließen uns somit, noch ein wenig die kleineren Stände abzuklappern, als meiner Kollegin Rebecca und mir etwas Seltsames auffällt. In der Nähe der Bühne, auf der gerade eine Live-Band ihr bestes gibt, sehen wir einen Stand, auf dem groß „Mädchen" steht und viele auffallend geschminkte Frauen und Mädchen herumlaufen. Was geht hier vor sich? Mitten auf der Gamescom gibt es tatsächlich einen Wettbewerb, bei dem man kostenlos und professionell geschminkt und dann frisiert wird. Eigentlich ist das ja nicht so unser Stil, doch gerade aus diesem Grund entschließen wir uns, es einmal auszuprobieren. Zwar haben wir noch unsere Zweifel, wieso wir eigentlich anstehen und das machen, aber da ist es auch schon zu spät.
Nachdem man einen Zettel unterschrieben hat, wird uns erklärt, dass man mit dem Foto, das nach der Umgestaltung gemacht wird, die Chance hat auf das Cover der „Mädchen" zu kommen. Okay, zugegeben, das ist nun wirklich weniger unser Ziel. Es dauert gar nicht lange, da werden wir schon eifrig umgestaltet und erkennen uns danach beide nicht wieder. Schweres dunkles Make-Up und etwas umgesteckte Haare. Nun gut, auffällig ist es, das kann man sagen…
Auf jeden Fall finden wir interessant, dass was man hier so alles findet. Wir schlendern noch ein wenig weiter und kommen langsam wirklich an unsere Belastungsgrenzen. Zwar sind uns die Blicke der anderen, wenn auch schon lichteren Besuchermenge, sicher, aber wir sind schon zu müde, um uns überhaupt noch einen Kopf darum zu machen, ob wir uns vielleicht doch besser abschminken sollten.
Wir entschließen uns stattdessen einfach noch einmal an den leereren Ständen vorbei zu sehen, die man nun dank ihrer Größe so besser sehen kann. Auch eines möchte ich noch ausprobieren. ich stiefele mit letzter Kraft und mittlerweile durch die Hitze und Kilometermärsche angeschwollenen Füße zum Perfect World Stand, um dort das MMORPG „Jade Online" zu versuchen. Ich erinnere mich, dass wir am Donnerstag einen Entwickler im Business-Bereich gesehen haben, der interessante Browser MMORPGs herstellt, die jedoch leider noch nicht alle bei uns erschienen sind und muss erneut an meinen Besuch bei Ankama denken. Irgendwie scheint dieses Genre gerade groß im Kommen zu sein, wenn ich so an die letzten Tage im Allgemeinen zurück denke. Und dieses Spiel mag zwar nicht das High-End Produkt schlechthin sein, aber dafür, dass es ein Free-MMORPG ist, lässt sich wirklich nicht meckern. Ich nehme mir vor, einmal genauer hinein zu sehen, wenn ich zuhause Zeit dafür finde.
Mittlerweile haben wir Mittag und das Gefühl, wirklich alles gesehen zu haben, was wir sehen wollten. Michael und ich haben noch eine Acht-Stunden-Fahrt mit heftigen Unwettern und Stau vor uns, also beschließen wir, die Gamescom für heute erst einmal endgültig zu verlassen. Es waren fünf lange, harte, teilweise auch sehr stressige und heiße Tage, aber wir gehen mit dem Gefühl, dass es sich gelohnt hat und auch, dass wir uns mit Sicherheit wieder dort einfinden werden, um uns erneut der Spielehölle und dem Zockerhimmel hinzugeben, sobald die hier das nächste Mal die Tore geöffnet werden und ein betäubender Lärm an unsere Ohren dringt…
Autor: Bianca Weickert; Lektor: Michael Leible
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