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Vor zwei Jahren hatte ich mir mit zwei Freunden schon den ersten Teil der „Tokyo Ghoul“-Realverfilmung gegönnt und war als Riesenfan der Reihe positiv überrascht: die düstere Atmosphäre wurde realistisch umgesetzt, die Actionszenen waren ein Vergnügen fürs Auge und die Rollen hatten mir auch sehr gut gefallen. Die Erwartung an den zweiten Film war also groß!
Darum geht’s in Teil zwei:
Mitten in Japans Hauptstadt Tokyo leben sie: Ghule, die sich von Menschen ernähren. Unter ihnen ist nun auch Ken Kaneki (Masataka Kubota), der nach einer Operation zum Halbghul geworden ist und keine normale Nahrung mehr verträgt. Für einige seiner Artgenossen ist diese Mischung offensichtlich besonders anziehend: Der Gourmet, einer der gefährlichsten Ghule der Stadt, hat bereits begonnen, seine Feinschmecker-Fühler nach Ken auszustrecken. Als er von Shu Tsukiyama zum Essen in ein Ghul-Restaurant eingeladen wird, denkt Ken sich noch nichts dabei – bis er auf einmal vor lauter hungrigen Maskierten steht und merkt, dass er als Delikatesse versteigert werden soll. Wird er der Gier des Gourmets noch entkommen können?
Wer den Manga kennt, wird beim Namen „Shu Tsukiyama“ entweder mit den Augen rollen oder Schnappatmung bekommen. Der Kerl ist ein Charmeur und hinterrücks einfach völlig durchgeknallt. Das beginnt schon bei den schön dekorierten Tellern mit Hackfleisch von Zwillingen oder dem Oberschenkel eines Veganers. Schaurig, aber die Speisen sehen gar nicht mal schlecht aus! Dann gibt es im Manga ein paar oscarreife Szenen, die auch im Film umgesetzt wurden: zum Beispiel die, als Shu an diesem Taschentuch riecht, auf dem sich Kens Blut befindet, und völlig in Wallung gerät. Shota Matsuda ist in diese schwierige Rolle geschlüpft und mimt den Gourmet doch ziemlich überzeugend – auch wenn er nicht ganz so schillernd wirkt wie im Original und seine Maske sieht einfach nur lächerlich aus. Ich hätte mir da echt mehr Farbe gewünscht, eigentlich im ganzen Film. Alles wirkt so trist und lieblos – klar ist es so realistischer als knatschbunt wie im Anime, aber die ständig dunklen Hintergründe stören einfach den Erzählfluss.
Was ziemlich schnell klar wird: Ohne Vorwissen kann man dem Film kaum folgen. Einfacher ist es definitiv, wenn man den ersten Teil gesehen hat. Noch einfacher aber ist es, wenn man wie ich das Franchise in- und auswendig kennt. Für Neueinsteiger sind beide Filme, meiner Meinung nach, nicht genug strukturiert und verwirrend.
Touka wurde neu besetzt, die neue Schauspielerin macht ihre Sache ziemlich gut und sie ist ultrahübsch! Hide kommt doch wie ein kompletter Idiot rüber, etwas schade, aber immerhin wirkt er so viel unschuldiger als er ja eigentlich ist. Die deutsche Synchro ist jetzt auch nicht erste Sahne, da bleibt so manche Emotion auf der Strecke. Ich konnte den Film nicht auf Japanisch umstellen und würde sehr gern einmal in die Originalstimmen hineinhören. Die Musik ist eher nichtssagend und dudelt so im Hintergrund herum.
Im zweiten Teil kommt auch die Action zu kurz – es gibt kaum Kampfszenen, selbst die Krallen wirken auf einmal so steif wie die Schauspieler. Echt enttäuschend. Selbst beim großen Endkampf in der Kirche! Warum sieht auf einmal alles so billig aus? Die Requisite, die Effekte – eintönig und trostlos. Immerhin wird es zum Ende hin aber doch nochmal spannend!
Die Handlung hält sich zwar sehr nah am Original, behandelt diesmal jedoch nurdrei Folgen der Anime-Serie. Da kann man sich auf das Staffelfinale im dritten Teil freuen, falls es diesen geben sollte.
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Fazit!
Meiner Meinung nach kommt Teil zwei nicht an die Atmosphäre und die schauspielerischen Leistungen vom ersten Teil heran. Viele Szenen sind dunkel und trist, die Kampfszenen wirken steif und gestellt. Einzig Shota Matsuda als Neuzugang Shu Tsukiyama kann überzeugen – auch ohne viel Klimbim. Für Fans des ersten Teils wird der Film eher eine Enttäuschung sein, trotzdem stufe ich ihn als sehenswert ein – immerhin geht es um den Showdown mit dem Gourmet, der am Ende doch etwas Spannung aufkommen lässt!
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