Kuriose Bandnamen Teil 1

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Bildcopyright: miaou, Electric Eel Shock, La'Mule, rice, school food punishment, Melt-Banana

Wer sich mit japanischer Musik beschäftigt, dem ist sicherlich schon der ein oder andere verrückt oder seltsam anmutende Name begegnet. Wir haben einige dieser Namen zusammengetragen und präsentieren euch hiermit eine Auswahl, über die man sich amüsieren oder manchmal auch einfach nur den Kopf schütteln kann. Der erste Teil dieses dreiteiligen Specials befasst sich mit dem Thema „Tiere & Essen“.

Inhalt

Fangen wir zunächst erst einmal harmlos an: Im Jahre 2001 gründete sich eine Formation mit dem unschuldig klingenden Namen miaou. Ob die Mitglieder diesen Bandnamen wählten, weil sie eine besondere Vorliebe für Katzen hegen, wissen wir leider nicht. Aber wer auf stimmungsvolle Rock-Pop-Electronica steht, sollte ruhig einmal in ihre Musik reinhören.
Einen ebenfalls katzenhaften Namen hat sich die vierköpfige Gruppe Schwarze katz ausgesucht. Die Band existiert allerdings nicht mehr und veröffentlichte seinerzeit auch nur ein Demotape.

Mäuse müssen sich ja bekanntlich vor Katzen in Acht nehmen; vielleicht ist die Maus deshalb auf die Tasten gesprungen. So könnte man zumindest im ersten Moment die Musik von mouse on the keys beschreiben, einem jazzlastigen Instrumental-Trio, welches bei einer Anzahl von zwei Pianos und zwei Keyboards mit dem Einsatz von Tasteninstrumenten nun wirklich nicht kleinlich ist.

Was uns BUMP OF CHICKEN mit ihrem Namen nun konkret mitteilen wollten, wissen wir leider nicht. Aber vielleicht ist das auch gar nicht notwendig in Anbetracht ihres Bekanntheitsgrades und über 7 Millionen verkaufter Scheiben...

Sinn für Humor beweist das Rockertrio Electric Eel Shock nicht nur mit ihrem Namen, sondern auch mit Songs wie „Rock&Roll can rescue the world“.
Einen weiteren dreiköpfigen Fisch, den wir im Angebot hätten, wäre Analogfish.
Sleepin' JohnnyFish hingegen bestand nur aus zwei Personen, Okei und Shogo, und war unter anderem bekannt für die Openings des Anime „Happy Lesson“.
Ein ganz besonderer Fisch ist der Polypterus endlicheri endlicheri aus der Reihe der Knochenfische, nach welchem der Musiker Tsuyoshi Domoto sein Solo-Projekt ENDLICHERI☆ENDLICHERI offenbar benannt hat.

Fans des 90er Jahre-Visual Keis erinnern sich vielleicht noch an die Indieband La'Mule. „Das Maultier“ wurde seinerzeit Anfang 1996 auf der Insel Shikoku gegründet.
Eine andere Band, die sich ein Huftier als Namensgeber ausgesucht hatte und ebenfalls dem Visual Kei zugeordnet war, waren 9GOATS BLACK OUT. Hier basiert die Zahl 9 auf den Geburtstag von Sänger Ryo (19. Januar) und die Ziege(n) auf sein Sternzeichen Steinbock.
Und noch ein Hufhaustier haben wir im Angebot: Schwein war um die Jahrtausendwende herum ein kurzlebiges Projekt von den Musikern Hiashi Imai und Atsushi Sakurai von Buck-Tick sowie Raymond Watts, Sascha Konietzko und Lucia Cifarelli der deutschen Formation KMFDM.

Mit eigenwilligem Rock-Pop-Elektrosound wusste das Trio DOPING PANDA aus Tokyo von 1997 bis 2012 ihre Fans zu unterhalten.
Und wenn man genügend Dope vom Panda ausgehändigt bekommen hat, hat man unter Umständen die Möglichkeit, den Hund aus der Parallelwelt zu erkennen: Denn seit Anfang 2009 ist eine fünfköpfige Formation unter dem Namen DOG in the PARALLEL WORLD ORCHESTRA in der japanischen Indie-Szene unterwegs.

Nachdem wir ausführlich über Tiere gesprochen haben, widmen wir uns nun dem Essen.
Wasser ist zwar kein Gericht, gehört jedoch zu den Grundnahrungsmitteln. Ab Januar 1998 war für gut vier Jahre lang das Quartett DAS:VASSER aktiv. Die Namenswahl kam dadurch zustande, dass Wasser immer in Bewegung ist und stets seine Form verändert. Eben dies bezog die Band auch auf ihre Musik wie auf ihr Äußeres.

Den simplen Namen rice gab sich das Duo aus Sänger Yuki und Drummer Hiro. Die Idee zu dem Namen kam Yuki während eines Besuchs in einer Sushibar.
Zu Reis wird ja bekanntlich gerne Hühnchen serviert. Dennoch klingt der Rock-Pop-Sound der Formation Yellow Fried Chickenz um Sänger Gackt ein ganzes Stück anders als jener von rice.

Sehr experimentell und zeitweise Zeuhl-lastig wurde es ab 1990 mit der Band Bondage Fruit. Nach mehreren Memberwechseln in den ersten paar Jahren ihres Bestehens sind sie seit Mitte der Neunziger als Trio unterwegs.
Manche Früchte schmelzen, wie zum Beispiel Melt-Banana. Unter diesem Namen ist die Noise-Rockband seit 1992 aktiv – zuvor nannten sie sich Mizu. Melt-Banana gehören mit zu den Acts, die es geschafft haben, im Ausland größere Erfolge zu erzielen als in ihrer Heimat.

Keine durchschlagenden Argumente für den Verzehr von Tofu? Dann probiert es mit Tofubeats! Deren experimenteller Sound bemüht sich, an die Vielfältigkeit, die man aus der Verwendung von Tofu gewinnen kann, heranzukommen und wenn sie so weiter machen, könnte ihnen das eines Tages sogar gelingen.
Für kulinarischen Hip-Hop sind die Teriyaki Boyz zuständig. Diese bestehen aus Künstlern, die schon vor der Gründung 2005 einen jeweiligen Bekanntheitsgrad in der Szene hatten: Nigo ((B)APE SOUNDS), Verbal (m-flo), Ilmari und Ryo-Z (RIP SLYME) sowie Wise. Durch den Soundtrackbeitrag zum US-Film „The Fast and the Furious: Tokyo Drift“ erlangten sie auch internationale Bekanntheit.

Dass Schulessen nicht jedermanns Geschmack ist, kann der Eine oder Andere sicherlich bestätigen. Vielleicht haben die vier Mitglieder von school food punishment ebenfalls diese Erfahrung gemacht und ihr Bandprojekt, welches sie 2004 ins Leben riefen, deshalb danach benannt.
Angel'In Heavy Syrup hingegen klingt regelrecht schon nach einer Delikatesse. Musikalisch veröffentlichte die Gruppe von 1990 bis 2002 psychedelischen Rock, der zum Teil auch progressive Züge enthielt.

Weil Milch ja als gesund gilt, zum Schluss eine doppelte Portion davon: Seit 2003 ist das Pop-Duo milk rings unterwegs. Als „milchig“ können wir ihren Sound jedoch ganz und gar nicht bezeichnen!
Besonders farbenfroh ließen es Green milk from the planet Orange angehen: 2001 in Tokyo gegründet, verschrieben sie sich bis 2008 experimentierfreudigem Psychedelic Rock mit Progressive- und Punkeinflüssen.


Das war's mit dem ersten Streich, doch der zweite folgt sogleich. Dann widmen wir uns den anzüglichen Namen sowie den sogenannten „Bad Words“.

Fazit!

Aufmacher: Denise Augustin

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