Kuriositäten aus Japan Woche 2

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Bildcopyright: Wikipedia, Wikimedia Commons

Japan ist ein Pool von Produkten, Bräuchen und Lokalitäten, die unserer eigenen Kultur so fremd sind, dass sie uns oft mehr als kurios erscheinen. Häufig können wir gar nicht glauben, dass solche Dinge tatsächlich existieren, auch wenn wir durch den Konsum von Anime und Manga schon einiges an japanischen Eigenheiten gewohnt sind. Aber es gibt immer wieder Neues zu entdecken. Nach dem Start unserer Reihe in der letzten Woche, werden wir euch auch im restlichen Monat jede Woche einige besondere Kuriositäten aus dem Land des Lächelns präsentieren. Mal skurril, mal lustig und manchmal ganz einfach unglaublich! Also lacht, staunt und grübelt mit uns. Es lohnt sich!

Inhalt

Alle Kuriositäten werden von uns mit Sternen bewertet. Die Skala reicht von eins bis fünf:


– Cool, sollten sie hier auch mal einführen.
– Sachen gibts
– Krass …
– Das glaub ich jetzt nicht
– Au Backe, mein Schwein pfeift!

 

 

 

Schräges aus dem Alltag: 1. Die melodische Straße



„Spiel mir das Lied von der Schnelligkeit“


Wer braucht schon ein Radio, wenn man die Straße selbst zum Musizieren bringen kann? In Japans Provinz Aichi ist dies möglich. Dort gibt es Straßen, die mit einem speziellen Asphaltprofil versehen wurden. Wird genau die Höchstgeschwindigkeit erreicht, erzeugen die Reifen mithilfe des Asphaltprofils die Melodie eines Kinderliedes. Für die sogenannten Melodiestraßen wurden quer über die Fahrbahn Rillen gezogen. Die Idee hatte ein Bauunternehmer, als er über Spurrillen fuhr und dabei feststellte, dass sich die durch die Reifen erzeugten Klänge mit der Geschwindigkeit ändern.
Das Kinderlied erklingt deshalb auch nur, wenn man die Höchstgeschwindigkeit von 50 km/h genau einhält. Ist die Geschwindigkeit zu hoch, werden die Klänge anders wiedergeben und bei zu geringer Geschwindigkeit ist die Erzeugung von Geräuschen noch nicht intensiv genug.
Da kann man zum Schluss nur „Fröhliche Fahrt“ wünschen.
 


 Automaten-Boom: 2. Höschenautomat 



„Der schnelle Höschenkauf“
 

    


Ist es nicht der Traum jeden Mannes? Hat die Freundin sich mal wieder bei der Slipwahl vergriffen, saust man eben um die Ecke und zieht am Automaten schnell das gewünschte Höschen. Einziges Problem: Es handelt sich um gebrauchte Slips und das wird der Freundin sicher nicht gefallen. Gibt’s nicht? Richtig, aber 2003 gab es die Möglichkeit in Tokyo. Praktisch über Nacht wurden Zigarettenautomaten mit dieser heißen Ware gefüllt. Die Unterhosen wurden laut Ausschilderung von Oberschülerinnen getragen. Ob es nun wahr ist oder mit Hilfsmitteln nachgeholfen wurde, das wissen wohl nur die Verantwortlichen.
Die Polizei reagierte postwendend auf die Automaten und nach 5 Monaten waren alle Automaten wieder mit Zigaretten gefüllt. Nun könnte man denken, dies wurde getan, weil der Verkauf sittenwidrig gewesen ist. Doch weit gefehlt, Grund war eine fehlende Lizenz. Die Mädchen hatte keine Lizenz zum Verkauf der gebrauchten Ware. Allerdings munkelt man, dass die Oberschülerinnen ihren Handel über das Internet weiterführen. Wem also ein getragener Slip noch in der Sammlung fehlt, sollte die Augen aufhalten. Ich besorge mir solange lieber mal Frischluft aus einem Automaten, kann man immer mal gebrauchen.

 

 

Gesetzverdrehung alla Japan: Bordelle 



„Sex sells and selling Sex“
 

Laut Gesetz ist es strengstens verboten gewerblichen Vaginalverkehr offen anzubieten, Oralverkehr und Analsex hingegen unterliegen diesem Gesetz nicht und da bietet sich gleich das Hintertürchen, welches die Japaner zu nutzen wissen.
Einige Etablissements beschränken sich nur auf den Verkauf von Oralverkehr, andere werben zwar nur mit diesen, aber hinter verschlossenen Türen kann es dann auch zum Geschlechtsverkehr kommen. Wiederum andere werben überhaupt nicht mit sexuellen Handlungen und es mag auch nicht immer das Augenmerk darauf liegen, doch kann es durchaus dazu kommen. Es gibt eine Vielzahl unterschiedlichster Einrichtungen, aber ich stelle euch nun meinen Favoriten an skurriler Befriedigung vor.

Die „Soaplands" sind Badeeinrichtungen der besonderen Art. Überwiegend sind die Etablissements für Männer, es gibt nur vereinzelte Soaplands für weibliche Kundschaft. Der Arbeitsbereich besteht aus zwei kleinen Zimmern. In einem steht ein Bett und eine Couch und das andere Zimmer ist ein Badezimmer. Darin befinden sich eine Dusche und eine aufblasbare Matratze. Der Kunde wird am gesamten Körper gewaschen und ihm werden sogar die Zähne geputzt. Danach legt sich der Kunde auf die Matratze und wird von der Frau mit Lotion eingeseift. Dann gleitet sie mit ihrem Körper auf dem des Mannes entlang. Wenn der Mann es wünscht, kann es auch zum Geschlechtsverkehr kommen. Soaplands gelten als besonderer Service und sind die teuersten Bordellarten in Japan. Bei dem Besuch eines Soaplands wird offizell natürlich nur die Reinigung bezahlt, alles andere wird dann mit den Damen persönlich geklärt. Mir stellt sich die Frage, ob es nach dem Geschlechtsverkehr noch eine Reinigung gibt, dies konnte ich aber nicht herausfinden.


 

  Themenrestaurants: 2. Alcatraz-Restaurant  



„Dinieren in Ketten“
 

Okay, ich gebe es zu, im Alcatraz-Restaurant gibt es keine Ketten, aber Handschellen sehr wohl. Und mit diesen wird man an seine Begleitung gefesselt und dann darf man in einer Zelle Platz nehmen. Die Japaner sind es gewohnt auf dem Boden zu sitzen, und so gibt es hier auch einen Tisch und Sitzkissen, auf denen Platz genommen wird, aber ansonsten gibt es keine Einrichtung oder Dekorationen. Die Wände sind kahl, die Räume eng und eine Gittertür verhindert die Flucht.
Mit einer kurzen Metallstange schlägt der Gast gegen die Gitterstäbe und ruft so die Bedienung. Wenn die Bestellung den Gast erreicht, wird dafür die Zellentür geöffnet, aber es gibt dennoch kein Entkommen, denn es lauern überall Wachen. Zwischendurch findet eine kleine Showeinlage statt, in der ein Gefangener im Streifendress versucht zu entkommen. Aber wir wissen ja alle, dass niemandem jemals die Flucht aus Alcatraz gelungen ist. Es sollte noch erwähnt werden, dass vor Betreten der Zellen die Schuhe ausgezogen werden.
 

 

 Schräges aus dem Alltag: 2. Antischnarch-Roboter 



„Nachts wachen die Eisbären“

     Man wacht mitten in der Nacht auf und man weiß, ein Geräusch hat einen geweckt. Einen Augenblick später dringt es auch wieder an das Ohr und man begreift, es war ein Schnarchen. Dieses nervtötende Sägegeräusch wird einen den Rest der Nacht wachhalten. Wie wir es lieben, nicht wahr?
Die Japaner haben es wohl nicht mehr ausgehalten und haben sich darum etwas einfallen lassen: Einen Roboter, der einen am Schnarchen hindern soll; und dieser präsentiert sich in Form eines Eisbären. Das kuschelige Schlafkissen wurde auf den Namen „Jukusui-kun“ getauft, übersetzt heißt das so viel wie „Tiefer Schlaf“.
Der Roboter wurde für Menschen entwickelt, die unter obstruktivem Schnarchen leiden. Durch eine Verringerung der Sauerstoffzufuhr kommt es zu Schlafstörungen und das sorgt für keinen erholsamen Schlaf beim Betroffenen.
Deshalb misst der „Jukusui-kun“ den Sauerstoffgehalt und sollte dieser absinken, reckt der Eisbär die Pfote zum Gesicht des Schlafenden und beginnt, ihn zu streicheln. Dadurch wird eine Veränderung der Schlafposition hervorgerufen und meist genügt dies schon , um das Schnarchen zu unterbinden.

     

 

 

Fazit!

Wer jetzt nicht seine Koffer gepackt und die Reise nach Japan angetreten hat, um sich in einem „Soapland" zu erholen, sollte auch in der nächsten Woche unbedingt wieder vorbeischauen.

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