Inhalt
Vorne weg: Leider konnten wir nicht alle Filme bewundern und können daher nur einen Ausschnitt der vielen Vorstellungen geben.
Der Tag begann recht früh. Um 8:15 Uhr sollten die Kassen bereits öffnen, was leider erst zwanzig Minuten später gelang. Als sich die Tore zum Kino jedoch hoben, war von Unmut unter den Wartenden nichts zu spüren. Allein, weil die Ticketvergabe unglaublich gut organisiert war und super schnell vonstatten ging. So verpasste trotz der Verspätung niemand etwas.
[[GALERIE2]]
Auch wir, als Presse, erhielten ein Tagesbändchen und eine prall gefüllte Festivaltasche mit viel tollem Inhalt und dem Wichtigsten: Das Infoheft zu den Filmen. Wer so etwas nicht auspacken konnte, musste aber nicht verzweifeln. Denn vor jedem der drei Kinos fünf, sieben und acht, standen noch einmal Wallscrolls mit den Uhrzeiten und Filmen, um sich einen Überblick zu verschaffen. Einige hatten extra Notizen dabei oder riefen die Daten über ihre Handys ab. Der Austausch untereinander funktioniert super und wandte man sich mit einer Frage an die peppermint-Leute, bekam man stets eine aussagekräftige, schnelle und freundliche Antwort.
Um 9:15 Uhr hatten wir uns als ersten Film „Kookie goes Cookie“ (im Original: (Tamako chan to kokku bou“) ausgesucht. Nicht viele schafften es in den lustigen, ziemlich kitschigen, allerdings auch sehr süßen Film, der einen mit seinem Charme unterhaltsam wach werden ließ. Denn die süße Hiyoko hat ihre Realität satt und will mit ihren fünfzehn Jahren noch immer die Prinzessin des Süßigkeitenlandes werden. Als sie eines Tages durch das Loch in ihrem Donut schaut, gerät sie in die Animewelt ihrer Lieblingsserie und trifft dort auf Tamako-chan und deren Kochmützen-Freund. Dort gefällt es ihr so gut, dass sie Tamako-chan einen Tausch vorschlägt. Während Hiyoko in der Animewelt bleibt, soll Tamako sie in der Realität vertreten. Ein chaotisches Wechselspiel mit vielen peinlichen Situationen nimmt seinen Lauf.
Durch viel Witz und süße Dinge bekommt der Film drei Sterne von uns. Viel Story darf man nicht erwarten, dennoch ist er eine schöne Unterhaltung für zwischendurch.
Ein Kinowechsel brachte uns um 11:15 Uhr ins OVA-Special. Dort wurden drei OVA gezeigt: „Durarara!!x2 Shou: Watashi no Kokoro wa Nabe Moyou“, „Taifuu no Noruda“ und „Mahou no Tenshi Creamy Mami: Long Goodbye“.
Während man für „Durarara!!x2“ die Serie kennen sollte, da die OVA einen Einblick in die Vergangenheit einiger Charaktere gibt, konnte man „Taifuu no Noruda“ als einzelne kleine Geschichte ohne Vorkenntnisse genießen. Bei der OVA zu „Creamy Mami“ musste man die Serie zwar nicht kennen, sich jedoch zumindest das Programmheft anschauen, wenn man keine Ahnung von der Geschichte dazu hatte. Sonst war man sicher etwas verwirrt.
So war die OVA „Durarara!!x2“ eine süße Ergänzung und nette Unterhaltung mit viel Witz, während „Taifuu no Noruda“ mit seinem wunderschön weichen Zeichenstil sehr auf die Gefühle zweier junger Freunde eingeht und eine eigenständige Geschichte aufwies. Mit „Creamy Mami“ und dem Charme aus den 80er Jahren war für Nostalgie-Fans mit viel Kitsch und bunten Farben ebenfalls etwas geboten. Daher erhält das „OVA-Special“ für die gelungene Abwechslung vier Sterne von uns.
Um 13:15 Uhr ging es mit der Live-Action Movie zu „Ano Hana“, „Ano Hi Mita Hana no Namae wo Bokutachi wa Mada Shiranai“, weiter. Der Anime dazu war das Titelthema des letzten peppermint anime Festival gewesen, in dessen Genuss die Münchner noch nicht gekommen waren. Daher war der Film gut besucht. Wobei das nichts gegen den Andrang zum parallellaufenden Film zu „Love Live! The School Idol Movie“ war. Der einige Zuschauer dazu bewegte, die Serie anzusehen, während Kenner den Film ganz okay und nett fanden.
Wer danach aus welchem Kino kam, war allerdings deutlich erkennbar. Die Zuschauer aus dem „Love Live!“ Universum lachten, während die „Ano Hana“ Leute verheulte Gesichter aufwiesen. Kein Wunder, denn die Schauspieler des „Ano Hana“- Films überzeugten und die traurig Geschichte sowieso. Auch wenn es immer wieder Lacher gab, so überwiegten die Tränen. Sei es aus Rührung oder tiefen Gefühlen heraus.
Jinta war zu Kinderzeiten Anführer eines Freundeskreises, der unzertrennlich war. Doch die Gruppe zerfiel dank eines tragischen Unfalls und jetzt, nachdem alle Highschool Schüler sind, redet keiner mehr mit dem anderen. Während Jinta nicht über das Geschehene von damals hinwegkommt und sich verkriecht, behaupten die anderen, klar zu kommen. Weit gefehlt. Denn als der Geist der verstorbenen Freundin von damals erscheint, muss sich die Gruppe noch einmal mit den vergangenen Geschehnissen auseinandersetzen und sich gegenüber ehrlich sein.
Fünf Sterne erhält der gefühlvolle und hervorragend umgesetzte Film von uns.
Die Tränen wurden weggewischt, um bewegt zum nächsten Film zu eilen: „Assassination Classroom – Live Action“, auf Japanisch „Ansatsu Kyoushitsu“.
Hier waren die Tränen schnell vergessen. Wenn, dann wurden sie sicher nur von zu viel Lachen vergossen. Die Umsetzung zur Animeserie beziehungsweise zum Manga von Yuusei Matsui ist sehr gelungen und gleicht nicht komplett der Serie. So konnten auch Kenner der Geschichte ihren Spaß haben.
Ein Tentakel-Alien hat den Mond beinahe gänzlich zerstört und will im März das gleiche mit der Erde tun. Doch bis dahin gibt er den Menschen eine Chance, ihn zu töten. Um sich die Zeit zu überbrücken und ein Versprechen einzulösen, will er derweil die Klasse 3-E unterrichten, die an ihrer Schule als Loser verschrien ist. So werden die Kinder dort zu Attentätern ausgebildet, um die Erde vor ihrem neuen Lehrer zu beschützen.
Klingt komisch? Ist aber so. Vor allem kaum als Live Action Film vorstellbar. Doch die Japaner schaffen für gewöhnlich alles. Demnach auch, den Tentakel-Lehrer zum Leben zu erwecken. Und zwar mehr als gut, mit perfekter Animation und Timing.
So viel gelacht haben wir schon lange nicht mehr. Daher gibt es für diese gelungene Umsetzung alle fünf Sterne.
Um 18:15 Uhr war es dann endlich soweit: Der Film zum Titelthema des Festivals wurde gezeigt: „The Anthem of the heart“ oder auch „Kokoro ga
Sakebitagatterunda“.
Nach einer kurzen Rede des peppermint-anime-Chefs zusammen mit Nino von „Ninotaku“, einigem Applaus und dem Versprechen, nächstes Jahr wieder in München aufzuschlagen, ging es los.
Das Mädchen Jun Naruse glaubt für die Scheidung ihrer Eltern verantwortlich zu sein, da sie in ihrer Kindheit ein kleines Plappermaul war. Um niemanden mehr zu verletzten und selbst ihr Glück zu finden, geht das Mädchen auf das Gerede einer mysteriösen Eierfee ein, die ihren Mund daraufhin versiegelt. So spricht Jun nicht mehr, bis sie in der Schule in ein Komitee gesteckt wird, in dem sie weitere Schüler mit ihren Problemen kennen lernt. Sie beschließen, ein Musical aufzuführen, bei dem Jun ihre unausgesprochenen Gefühle endlich offenbaren kann. Doch so einfach wie gedacht, ist das nicht. Denn jeder der Schüler hat seine ganz eigenen Probleme.
Wie angekündigt, war der Film nicht so traurig, wie „Ano Hana“, aber durchaus zum Weinen. Allerdings mit guten Lachern und süßen Seufzern zu genießen. Da nicht nur wir am Ende begeistert waren, sondern der Film vom ganzen Kino Applaus erhielt, bekommt der Thementitel ebenfalls fünf Sterne. Er hielt eindeutig, was versprochen wurde.
Eigentlich gab es in den beiden Kinos sieben und acht noch je zwei weitere Vorstellungen, die haben wir leider nicht mehr gepackt. Den ganzen Tag Untertitel lesen und Kinoschauen ist wirklich anstrengend. Über zehn Stunden waren dann wohl genug.
Apropos Untertitel: Diese waren sehr gut zu lesen, wunderbar verständlich und gut getimed. Da konnte man über die kleinen Rechtschreibfehler - hin und wieder - getrost wegsehen. Eine kleine Anmerkung haben wir jedoch: Bei manchen Filmen sollte man sich überlegen, das Hintergrundgerede entweder nicht zu untertitelt, die Untertitel anders zu färben oder sie nach oben zu setzen. Denn manchmal war es etwas verwirrend dieses Gerede direkt unter den Hauptsätzen in gleicher Schriftart und Farbe zu lesen. Da kam man bei schnellen Passagen doch gerne durcheinander.
Ansonsten wurden nur noch ein paar Stimmen zu den Trailern vor den Filmen laut. Etwas verwundert waren viele Zuschauer, dass nicht so viele peppermint-anime Trailer liefen. Das gerade die bezahlten Game-Trailer von Square Enix und Kazé Vorrang hatten, ist natürlich verständlich. Dennoch haben sich viele mehr Eigenwerbung gewünscht. Vor allem abwechslungsreicher. Denn wer den ganzen Tag dort war, der kannte bald alle Trailer auswendig. Wobei dies außerdem zu Gesprächen mit Unbekannten anregte.
Neben den Filmen gab es zudem ein paar Stände im Mathäser zu besuchen. So waren zum Beispiel das „Anime Radio“ und „MONIGIRI“ vor Ort. Spieltische waren organisiert worden, gerade für das Kartenspiel des dort laufenden Films „Cardfight!! Vanguard“. Einige vermissten YuGiOh!, stellten jedoch gerne fest, dass es auch Kartenspiele zu dem Idol-Anime „Love Live!“ gibt, bei dem es um Tanz- und Gesangs-Skills geht.
Fazit!
Genug geredet: Es war ein wirklich schöner Tag mit vielen guten Filmen, freundlichen Mitarbeitern und guter Organisation. Da war es erfreulich zu hören, dass dieses Festival nächstes Jahr wieder in München stattfinden wird. Wir sind diesbezüglich auf den neuen Namen und die Änderungen gespannt, die auf der LBM 2016 angekündet werden sollen.
Jetzt bleibt nur noch, uns auf die DVDs und Blu-rays zu freuen, um die Filme immer wieder genießen zu dürfen. Wenn auch nicht so phänomenal, wie auf der Leinwand im Mathäser.
Neuste Artikel
Welcome to the N.H.K.! Vol. 1 (DVD)
Der Hikikomori Tatsuhiro Sato ist der großen Weltverschwörung auf der Spur gekommen:
Mithilfe von Unterhaltungsmedien will die NHK alle Japaner beeinflussen und eine Armee aus Stubenhockern züchten!
Violet Evergarden - The Movie (Blu-ray) – Limited Special Edition
Violet versteht jetzt die Bedeutung der Worte „Ich liebe dich“, was ihr sehr bei ihrer Arbeit als Autonome-Korrespondenz-Assistentin hilft. Dennoch hat sie niemanden, zu dem sie diese Worte sagen kann.
ReLife – Final Arc (Blu-ray)
ReLife spielt mit deinen Gefühlen, deinen Hoffnungen und deiner Vorstellung von deinem idealen Selbst!
Psycho Pass Staffel 3 Vol 2 - Blu-ray
Eine Macht nimmt in Japan Gestalt an, die das Sybill-System herausfordert und erneut die Farbtonüberprüfung zu umgehen versucht. Die Inspektoren beider Organisationen versuchen, ihre jeweiligen Interessen durchzusetzen.
Kolumne
Wie übersteht man das restliche Jahr?
Viele verwirrende Maßnahmen wurden wieder einmal von unserer Regierung ausgesprochen. Totaler Lockdown, aber Lockerungen zu Weihnachten und dafür kein Silvester. Wer blickt denn da noch durch?
Wer somit einfach zu Hause bleiben und sich bis zum nächsten Jahr nicht mehr von der Couch bewegen will, bekommt von uns ein paar Tipps gegen Langeweile.
Shiso Burger Hamburg
Wir waren zu zweit für euch bei Shiso Burger Hamburg, um euch sagen zu können, ob sich ein Besuch lohnt.