Nintendo Experience Night in München

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Bildcopyright: Ralph Hunderlach, Nintendo

Am Abend des 10.2. durfte ich die „Experience Night“ im Münchner Trambahnmuseum besuchen, auf der der neue „Nintendo 3DS“ der Presse vorgestellt wurde. Um das „Wichtigste“ vorweg zu nehmen: wir wurden gut gefüttert, keiner der 250 Journalisten ist verhungert oder verdurstet, einige rollten aber eher heim als dass sie gingen.

Inhalt

Das Event startete offiziell, als Sija Gülicher, Pressesprecherin von Nintendo und Max Zimmerman von FIFTYEIGHT 3D auf die Bühne traten. Es foltgen ein Vortrag von Prof. Dr. med. Joachim Esser über das dreidimensionale Sehen, jedoch nicht live sondern nur als Videoeinblendung. Gefolgt wurde es von einem kurzen Abriss über die Kunst und den aktuellen Stand der 3d Animation und Charakterdesigns von Max Zimmermann. Der Vortrag wurde mit einigen Animationen des Studios untermalt. Als letztes kam eine längere Videoeinblendung von Smudo von den Fantastischen 4 (nicht die von Marvel natürlich). Er kündigte an, dass die Konzerte seiner Gruppe in Zukunft in 3D aufgenommen würden und für 3DS Nutzer zur Verfügung stehen. Auch Benedikt Schüler von Ubisoft verkündete, dass seine Firma das neue Gerät stark unterstützen werde.
In dieser ersten Stunde, aber auch noch später wurde einiges über den Nintendo-DS-Nachfolger gesagt. Eine sehr große Sache soll wohl „Augmented Reality“ werden. Die „Miis“ sollen z.B. durch Fotos erstellt werden können. Auch werden in der Verpackung schon einige Karten beiliegen, die als AR-Tag fungieren. Mit so einem Tag ist es einfach Animationen richtig in Aufnahmen der realen Welt einzubinden. Damit lassen sich Spiele realisieren, die mit realen Gegenständen interagieren. Einige Karten für eingebaute Programme werden gleich mitgeliefert.

 

Hier nun ein Beispiel für AR-Tags ohne den 3DS.

 


Ich vermute, dass es sehr bald einige Sammelkartenspiele mit AR-Tags für den 3DS geben wird, eventuell so wie „Eye of Judgment“ für die PS3. Außerdem sollen wohl so ziemlich alle Spiele miteinander kabellos kommunizieren und Items, Werte und vieles mehr austauschen können, wenn man in der Nähe eines anderen 3DS befindet. Das Gerät muss dabei nicht einmal eingeschaltet sein, es reicht wenn es sich im StandBy-Betrieb befindet. Ich erwarte hier in der nächsten Zeit eine Partnersuch-Software. Dann wurden noch einige andere Dinge angekündigt, die jedoch erst nach dem geplanten Update im Mai verfügbar sein werden. Dazu gehören die Konzertmitschnitte der Fantastischen 4, kostenloser Zugriff auf T-Online-Hotspots (angeblich auch für gewöhnliche Internetnutzung), Fussball über Eurosport, die „Virtual Console“ um alte Gameboy Spiele spielen zu können, sowie 80 Episoden von Shawn das Schaf. Dann ging es endlich an die Tische mit den Vorführgeräten. Ich hatte nicht die Zeit (und Ausdauer) alle Spiele die vorgestellt wurden anzusehen. Als erstes habe ich die neue Version von „Dead or Alive“ in die Finger bekommen. Das Spiel ist angenehm zu steuern und hier habe ich schon den sehr flachen Joystick, welchen man in ähnlicher Ausführung auch von der PSP kennt, lieben gelernt. Das neue DoA macht Spaß, wenn ich auch glaube, dass die Demoversion etwas leichter eingestellt ist als sonst.

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Direkt daneben lag „Dinosaurs 3D“. Das einzige Spiel, mit dem ich absolut nichts anfangen konnte. Es lag nicht an den Dinosaurieren, wer mag denn schon keine Dinos? Aber die Steuerung war meiner Meinung nach ziemlich merkwürdig, das Spiel selbst… nun ich wurde einfach nicht warm damit. „Pilot Wings Resort“ kann man wohl am besten als „Wii Sports“ mit Fluggeräten bezeichnen, nur mit weniger Rumgehopse. Ein kleiner aber feiner Fun-Flugsimulator. Es scheint keine allzu realistische Physik zu geben, aber Abends ein paar Runden um die Inseln zu fliegen dürfte sehr viel Spass machen. „Lego Starwars“ kam als nächstes und lieferte genau das, was man erwartete. Nicht mehr, nicht weniger. Es hat mir eigentlich nur ein integriertes Minecraft gefehlt, aber dann hätten mich die Angestellten von Nintendo wohl nur mit Gewalt vom „3DS“ losreißen können. Dann wurde es rund. „Super Monkeyball“ ist ein lustiges Spiel. Einfach alle Bananen aufzurollen macht Spaß, leider war die Demoversion zeitlich sehr begrenzt und somit konnte man nicht erkennen, wie das Spiel nach den extrem einfachen Tutorial-Level aussieht. Das Spiel hat 2 Steuerungsmodi - klassisch oder über die Bewegungssensoren. Letzteres scheint aber nicht so gut durchdacht worden zu sein. Wenn man den „3DS“ zu sehr bewegt, geht nämlich der 3D-Effekt flöten und man sollte es deshalb auf 2D umschalten, außer man will sich ebenfalls mitbewegen, was etwas merkwürdig aussehen dürfte und dem Rücken bestimmt auch nicht gut tut.

Als letztes kam dann „Kid Icarus Uprising“, es wird gleichzeitig mit besagtem Joystick, als auch mit dem Stylus gespielt. Das ist etwas ungewohnt, aber nach kurzer Eingewöhnungsphase ist es lustig. Eventuell wäre aber ein zweiter Analogstick für die Konsole die bessere Lösung gewesen.

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Technische Daten :
Handheld der 8. Generation
3D-Display: 800×240 Pixel bei 3,53-Zoll-Diagonale
Touchscreen: 320×240 bei 3-Zoll-Diagonale
3 Kameras mit 640×480 (2 davon für 3D-Aufnahmen auf der Außenseite)
WiFi
Gewicht 227g
Akku: Lithium-Ion-Akku mit 1300mAh
Beschleunigungsmesser und Neigungsmesser
Kein Softwaretausch zwischen Amerika, Europa und Japan möglich

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Fazit!

Ich hatte die ersten 5 Minuten extreme Probleme mit dem 3D-Bildschirm. Erst nachdem ich meine Brille abgenommen habe, hat es sich etwas gebessert, aber auch dann fand ich es noch relativ anstrengend und habe öfters eine Pause gebraucht, weshalb ich auch nicht alle Spiele ausprobieren konnte. Sobald man sich an die Darstellung gewöhnt hat, ist der Effekt jedoch beeindruckend, die Eingewöhnungszeit lohnt sich also durchaus. Ich sehe nur ein Problem für Nintendo, nämlich wenn die Leute das Gerät
nach einem ersten Blick im Laden die mobile Konsole genau deswegen wieder zurücklegen. Die beiden Displays spiegelten sehr stark obwohl wir in einem sehr dunklen Raum waren, hier sehe ich noch extremen Nachbesserungsbedarf seitens Nintendo. Ob eine matte Folie zum Aufkleben bei dem 3D-Display Abhilfe schaffen kann wird man auch noch sehen müssen. Aber eventuell waren es einfach noch Vorserienmodelle und es kommt noch eine Beschichtung auf das Glas, welche die Reflektionen abmildert. Das obere Display ist sowohl im 2D- als auch im 3D-Modus etwas zu grobkörnig für meinen Geschmack, hier hatte ich mir etwas mehr erwartet, aber es kann natürlich auch sein, dass dies einfach technisch nicht besser zu lösen ist. Es sind jedenfalls 800*240 Bildpunkte im zweidimensionalen bzw. zweimal 400*240 Bildpunkte im 3D-Modus. Die 3D-Kamera war leider nicht sinnvoll verwendbar bzw. testbar, da es einfach zu dunkel gewesen ist. Auf dem Bildschirm war die Dreidimensionalität von Gegenständen, die große Abweichungen zur Bildebene hatten zu erkennen, aber durch die Dunkelheit war das Bildrauschen viel zu hoch um die Bilder sinnvoll beurteilen zu können. Hier hätte dem 3DS eine LED-Lampe gut getan wie man sie von vielen Handys her kennt. Für mich wären die angekündigten AR-Spiele sowie „Pilot Wings Resort“, „Puzzle Bobble Universum“ und „Dead or Alive“ Kaufgründe. Der 25.3. dürfte jedenfalls ein guter Tag für Nintendo werden.

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