Anike Hage

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Bildcopyright: Anike Hage, animePRO

Letztens haben wir mit Anike Hage, eine der neuen deutschen Talente von Tokyopop Deutschland, ein kurzes Gespräch geführt und haben sie über ihren Beitrag zu Tokyopops "Mangafieber", ihren bald erscheindenden Manga, ihre Arbeit bei Tokyopop und vieles mehr ausgefragt. Was sie zu erzählen hatte, könnt ihr hier im Interview nachlesen.

Inhalt

animePRO: Danke erstmal, dass du Zeit gefunden hast! Kannst du dich unseren Lesern erstmal vorstellen?
Anike: Ich bin Anike Hage! Zurzeit bin ich als Zeichnerin für Tokyopop tätig und mache (hoffentlich) erfolgreich mein Abitur.

animePRO: So richtig bekannt wurdest du, als du eine Kurzgeschichte in Band 1 von „Mangafieber" veröffentlichen durftest. Seit wann zeichnest du bereits?
Anike: Im Mangastil zeichne ich seit etwa 5 Jahren. In der Zeit davor habe ich mich auf Tiere und Landschaften beschränkt, was irgendwann aber langweilig geworden ist!

animePRO: Wie bist du auf diesen Stil aufmerksam geworden?
Anike: Zunächst durch Videospiele, aus denen ich die Charaktere abgezeichnet habe. Dass es sich dabei um Mangastil handelt, habe ich erst durch „Sailor Moon" erfahren und durch diverse Auftragszeichnungen von Mitschülern habe ich den Stil lieb gewonnen!

animePRO: Dass du ein großes Talent hast, ist mittlerweile ja allgemein bekannt - letztes Jahr hast du bei einem der größten Manga-Talentwettbewerbe weltweit teilgenommen - dem der Leipziger Buchmesse - und hast den 2. Platz belegt. Wie hast du dich damals gefühlt?
Anike: Nun ja, damals war ich wahnsinnig überrascht und natürlich auch sehr stolz, dass es endlich geklappt hatte mit einem Preis. Es hat gezeigt, dass es sich lohnt dran zu bleiben!

animePRO: Hattest du bereits davor an einem Manga-Talentwettbewerb teilgenommen?
Anike: Ja, im Jahr davor hatte ich zwei Beiträge eingereicht, die im Nachhinein betrachtet absolut keine Chance hatten. Ich vergesse sie nur zu gerne!

animePRO: Dein Können hat dich mittlerweile soweit gebracht, dass du - wie bereits erwähnt - einen Beitrag zu Tokyopops "Mangafieber" zeichnen durftest. Wie zufrieden bist du mit deinem Beitrag?
Anike: Zufrieden bin ich absolut nicht; aber ich denke, das ist auch gut um in der Entwicklung nicht stehen zu bleiben.

animePRO: Weshalb bist du nicht zufrieden?
Anike: Ich sehe Fehler, die mir früher nicht aufgefallen sind und ich ärgere mich über die Flüchtigkeit, mit der ich an einigen Stellen gearbeitet habe. Ansonsten ist es wohl die allgemeine Unzufriedenheit eines Zeichners!

animePRO: Waren dir die Vorgaben zu streng? Oder sind Einschränkungen wie Seitenanzahl und Thema kein Problem mehr für dich...
Anike: Die Vorgaben waren absolut nicht zu streng, man konnte sehr gut damit arbeiten! Das einzige das mir nicht ganz so gut "gepasst" hat war das Seiten-Limit, aber damit muss man wohl leben, wenn man für einen Verlag zeichnet!

animePRO: Das stimmt wohl! Jo Kaps, Verlagsleiter und dein Chef bei Tokyopop, hat uns bereits in seinem Interview 2004 verraten, dass du einen festen Vertrag bekommen hast, um deinen eigenen Manga zu verwirklichen. Kannst du uns vielleicht ein wenig über dein Projekt verraten?
Anike: Da möchte ich mich lieber nicht verplappern, bevor Jo was gesagt hat! Vielleicht soviel, es werden Schüler die Hauptrolle spielen! Mehr sag ich nicht.

animePRO: Da müssen wir uns wohl oder übel überraschen lassen. Mit welchem Material zeichnest du eigentlich? Und wie rasterst du?
Anike: Ich zeichne mit Tinte, Feder und neuerdings auch mit Copic Multiliner, die sind so schön fein! Ich rastere immer mit der Hand...die Reste kleben so schön an den Socken! Ach ja, Fineliner nehme ich auch!

animePRO: Aber Rasterfolien sind ganz schön teuer - oder wird das Material von Tokyopop gesponsert?
Anike: Nein, das Material bezahlen wir selber, das geht natürlich ins Geld, aber wozu bekommt man sonst Gehalt!

animePRO: Gibt es eigentlich etwas, was dir noch schwer fällt, zu zeichnen? Oder hast du, was die Technik betrifft, keine großen Probleme mehr?
Anike: Das ist jetzt eine schwierige Frage! Ich möchte mich jetzt nicht zu weit aus dem Fenster lehnen, aber im Grunde sehe ich keine unüberwindbaren zeichnerischen Grenzen mehr. Meistens hapert es nur daran, dass ich mir etwas nicht vorstellen kann. Dann nehme ich mir ein Bild und übe! Es ist also eher eine Geduldsfrage als eine Frage des Könnens.

animePRO: Üben ist natürlich wichtig... wie oft zeichnest du in der Woche bzw. am Tag?
Anike: Mittlerweile komme ich auf mindestens acht Stunden pro Tag und wenn ich ganz besonders vertieft bin, dann kann es auch schon mal bis in die frühen Morgenstunden dauern, aber nur wenn es mir gerade besonderen Spaß macht!

animePRO: Acht Stunden am Tag! Wie klappt das mit dem Abi und der Schule nebenbei?
Anike: Die Betonung liegt da auf "nebenbei"! Ich gebe zu, was die Schule betrifft tue ich nicht mehr, als unbedingt nötig; aber wenn eine wichtige Klausur ansteht, nehme ich mir selbstverständlich die Zeit zum lernen!

animePRO: Wie schaut es eigentlich mit deiner Zukunft aus? Glaubst du, dass du in fünf Jahren immer noch erfolgreich Manga zeichnen wirst oder willst du nach deinem Abi etwas ganz anderes machen?
Anike: Wenn es danach geht, was ich will, dann ist das Mangazeichnen das absolut beste; aber ich verlasse mich nicht darauf, das auch in fünf Jahren noch machen zu dürfen! Im Endeffekt möchte ich Studieren und dann als Illustrator arbeiten. Mal sehen obs was wird!

animePRO: Mit Illustrieren bzw. grafischem Entwerfen hast du ja bereits Erfahrung gesammelt, denn du durftest ja für die Leipziger Buchmesse 2005 das „Comic in Leipzig"-Logo entwerfen. Wie kam das?
Anike: Ich wurde angesprochen, ob ich Lust hätte und die hatte ich! Zusammen mit den "Messe-Leuten" wurde dann das Motiv ausgesucht und so kam es zum diesjährigen CIL-Logo!


animePRO: Du hast auch eine eigene Homepage: http://www.snow-flake.jp.pn - wie wichtig ist diese Page für dich?
Anike: Es ist ein Wunder, dass ich überhaupt eine Page habe. Wenn nicht eine Freundin angeboten hätte, die Seite für mich basteln, wäre das Ganze nie zustande gekommen. Die Seite ist also schon wichtig für mich, weil sie eine Art Geschenk ist, aber sonst hat sie keine spezielle Bedeutung. Ich bin technisch einfach zuuuu unbegabt!

animePRO: Tokyopop unterstützt ja neben dir noch weitere deutsche Mangazeichner. Was haltest du so allgemein von deinen Kollegen?
Anike: Alle die ich bis jetzt kennen gelernt habe, waren extrem nett und man muss sie einfach gern haben! Was Zeichnungen und Storys angeht, haben alle ihren ganz eigenen Stil und ich war sehr überrascht, was man aus einem Thema wie "Manga-Fieber" alles machen kann.

animePRO: Wäre es für dich in Frage gekommen, auch für einen anderen Verlag Manga zu zeichnen?
Anike: Damals hätte ich wohl zu jedem Angebot ja gesagt, aber mittlerweile bin ich mir sicher, dass es ein absoluter Glückstreffe war, dass ich zuerst an Tokyopop geraten bin! Heute würde ich nur ungern für einen anderen Verlag zeichnen!

animePRO: Du warst dieses Jahr in der Jury des Leipziger Manga Talente Wettbewerbes. Wie ging es dir dabei? Letztes Jahr hast du selbst noch gezittert und dieses Jahr durftest du bereits mitentscheiden, wer gewinnen wird...
Anike: Es war schon hart zu urteilen, eben weil ich wusste, wie wichtig es sein kann bei diesem WB zu gewinnen. Es waren so viele tolle Sachen dabei und es war fast schon eine Folter entscheiden zu müssen. Zum Glück war ich nicht alleine!

animePRO: War dein persönlicher Favorit jeder Kategorie immer unter den Top 3?
Anike: Ja, so war es dann tatsächlich, was mich natürlich sehr gefreut hat!

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Fazit!

animePRO: Das freut uns! Ich bedanke mich herzlich für das Interview!

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