Artist Alley: Interview mit Carolilly

Geschrieben von Denise Augustin
Bildcopyright: ©Carolilly

Yōkai, Fantasy und moppelige Katzen: Mit leuchtenden Pastellfarben probiert sich Carolilly durch verschiedene Techniken.

Inhalt

animePRO:
Wer bist du und was machst du?

Carolilly:
Ich bin Caro und man findet mich online und auf Conventions unter dem Künstlernamen „Carolilly“. Zur Zeit wohne ich in Hamburg und studiere hier Illustration! Zeichnen war aber schon immer ein großer Teil meines Lebens. Ich probiere sehr viel aus und deshalb sieht man bei mir viele verschiedene Motive und Stilrichtungen. Der rote Faden in meiner Arbeit ist dennoch eindeutig die Liebe zu Japan, Fantasy und Katzen. Vor allem dicke Katzen und Yōkai kommen regelmäßig bei mir vor! Seit 2018 habe ich einen Online-Shop, der vor allem in den letzten zwei Jahren gewachsen ist. Aktuell handhabe ich mein Gewerbe über Etsy unter dem Namen „CarolillyArt“. Ich mache das noch, nur als Nebentätigkeit und des Spaßes wegen, aber hoffe, dass ich nach meinem Bachelor daraus ein stabiles Bein zum Leben machen kann. An diesem Ziel arbeite ich zur Zeit!
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animePRO:
Was ist denn dein liebster Part bei deiner Arbeit?

Carolilly:
Eindeutig das Ausdenken von neuen Designs und Produkten. Ich liebe es, mit all den Attributen und Gestaltungsmöglichkeiten eines Produktes zu spielen, um besondere Effekte zu erhalten! Vor allem bei Enamel Pins kann man so viel machen und Techniken mischen. Da fühlt man sich wieder wie ein Kind, das alles ausprobieren will! Und wenn Design und Verarbeitung sich gegenseitig ergänzen, habe ich das Gefühl, etwas wirklich Originelles geschaffen zu haben. Das macht mir am meisten Freude! Und natürlich, das fertige Produkt in den Händen zu halten! Egal, ob ich es selber mache oder produzieren lasse.

animePRO:
Warst du schon auf vielen Cons? Was ist deine liebste Erinnerung daran?

Carolilly:
Ja, auf ein paar! Als ich 2013 anfing, Conventions zu besuchen, war ich begeistert von den Künstlern, die ihre Arbeiten dort verkaufen konnten. Das wollte ich auch irgendwann machen! Und siehe da, 2018 hatte ich dann meinen ersten, kleinen Tisch auf der Comic- & Mangaconvention Hamburg. Das Beste daran war und ist für mich immer noch, live mit Besuchern und anderen Künstlern zu interagieren. Zu sehen, wie eine echte Person deine eigene Kunst feiert, ist etwas ganz anderes als online Likes und Kommentare zu bekommen. Wunderbare Gespräche entstehen und egal wie anstrengend die Con ist, danach bin ich immer voll mit Glücksgefühlen, Motivation und einer Millionen neuer Ideen. Meine liebste Erinnerung ist also irgendwie alles, haha! Wenn Corona nicht wäre, hätte ich noch viele weitere Cons besucht!
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animePRO:
Magst du uns auch deine furchtbarste Erfahrung erzählen?

Carolilly:
Uff, Gott sei Dank habe ich kaum schlechte Erfahrungen gemacht! Sehr heiße Hallen und der Stress, den Stand fünf Minuten vor Eröffnung aufzubauen, weil die Bahn komplett versagt hat, war wohl das Schlimmste. Geht ja eigentlich noch, oder?

animePRO:
Wie fühlst du dich, als Artist im Lockdown?

Carolilly:
Sehr zurückgedrängt auf die digitale Welt... diese ganzen wunderbaren Interaktionen auf Conventions und auch das Kreative miteinander in der Uni liegen komplett flach. Kreativität entsteht vor allem im Austausch miteinander und im Sachen machen und erleben, da ist der Inspirations-Hahn gerade ganz schön abgedreht! Jedenfalls bei mir. Reisen, Ausflüge, Treffen, da bekomme ich normalerweise meine Ideen. Auf der anderen Seite wird man eben kreativ, was neue Möglichkeiten, sich auszutauschen, angeht! Streams oder online Artist-Meetups zum Beispiel. Trotzdem fühle ich mich ausgebremst, das kann ich nicht schönreden.

animePRO:
Hast du schon Pläne für die Zeit nach der Pandemie?

Carolilly:
Reiseeeen! Ich bin 2019 fünf Wochen allein durch Japan gereist und warte nun sehnsüchtigst darauf, mein Erspartes für die zweite Reise auszugeben. Das und ganz viele Conventions und Treffen!
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animePRO:
Bei all dem langen Warten hast du vielleicht ein paar Ideen, was sich an Cons in Zukunft ändern könnte, sollte, müsste?

Carolilly:
Bessere Durchlüftung und ein paar neue Konzepte, den Platz zu nutzen, vielleicht? Wir Künstler sitzen manchmal ganz schön aufeinander, haha! Außerdem wären mehr Programme mit Künstlern toll. Interviews, Vorträge zu spannenden Themen. Einfach noch mehr, was den Austausch zwischen Besucher und Künstler fördert. Ganz allgemein gesehen hoffe ich, dass die Conventions und Messen ausreichend Unterstützung vom Bund bekommen. Der LBM zum Beispiel, geht es gar nicht gut. Kunst und Kultur sind so wichtig für unsere Gesellschaft, und brauchen nach Corona unbedingt viel Support.

animePRO:
Vielen Dank für das Interview und bleib gesund!


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