Christina Plaka

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Bildcopyright: Christina Plaka / animePro / Aylin Hoffmann

Eine der bekanntesten deutschen Manga-ka war in diesem Jahr auf der Frankfurter Buchmesse anzutreffen: Christina Plaka. Mit ihrem Manga Prussian Blue hat sie bereits 2003 für Aufsehen gesorgt und auch 2012 ist ihr die Lust an den Manga zum Glück noch nicht vergangen.

Inhalt

animePRO.de: Hallo Christina, vielen lieben Dank, dass du dir Zeit für uns nimmst. Wir hatten ja bereits 2005 das Vergnügen, dich zu interviewen. Trotzdem erst einmal die Bitte an dich: Könntest du dich den Lesern, die dich vielleicht noch nicht kennen, kurz vorstellen?
Christina Plaka: Hallöchen. Ich bin Christina Plaka, bin 29 Jahre alt und mittlerweile seit zehn Jahren Manga-ka. Ich habe bei Carlsen angefangen zu publizieren und bin zum Beispiel in der allerersten Daisuki, die es je gab, drin. Im Herbst 2003 habe ich dann Prussian Blue als Manga herausgebracht. Aufgrund einiger personeller Änderungen bei Carlsen, habe ich mich entschieden, zu Tokyopop zu wechseln. Dort erschien dann auch die Fortsetzung zu Prussian Blue – Yonen Buzz. 2009 kam dann Herrscher aller Welten auf den Markt, allerdings wieder bei Carlsen. Da ich in diesem Jahr in Japan war und habe an der Kyoto Seika University meinen Master im Mangazeichnen gemacht. Deswegen habe ich einige Seiten für Herrscher aller Welten direkt aus Japan nach Deutschland geschickt.
 

animePRO.de: Eine Hochschule für Manga, das ist selten, nicht wahr?
Christina Plaka: Um ehrlich zu sein, einzigartig! So eine Hochschule gibt es nur in Japan – die Kyoto Seika University ist die einzige weltweit, die diesen Studiengang anbietet.

animePRO.de: Im letzten Interview hast du auch gesagt, du würdest gerne eine CD zu Yonen Buzz produzieren. Wird das noch irgendwann passieren?
Christina Plaka: Ich glaube, damals war ich einfach in einer naiven, träumerischen Phase. Man muss einfach sagen, dass Yonen Buzz nur eine Undergroundserie ist. Für so eine CD müsste der Manga viel erfolgreicher sein. Ich habe vor Jahren dann eigenständig ein paar Lieder aufgenommen. Ich habe Gitarre gespielt und dazu gesungen und die Videos für die Fans hochgeladen. Klar sind die Jungs an Nirvana angelehnt, das höre ich auch immer wieder. Doch ich hatte nie die Möglichkeit, Bands kennen zu lernen, die so etwas mit mir gemacht hätten. Ganz zu Beginn hatte sich ein Produzent bei mir gemeldet, aber ich war so neu in dem Geschäft und hatte noch nicht wirklich den Durchblick. Also leider: Mit der CD wird es höchstwahrscheinlich nichts mehr.

animePRO.de: Trotz dessen sind deine Manga weltweit bekannt. Hast du denn schon alle Länder gesucht, in denen deine Manga in den Regalen stehen?
Christina Plaka: Nein. Ich habe viele Japanaufenthalte gemacht und war auch sonst ein bisschen in der Welt unterwegs. Allerdings ist der Erfolg von Prussian Blue bzw. Yonen Buzz schon ein paar Jahre her. Ich habe auch ein paar Mangaworkshops geleitet. Vor allem das Interesse des französischen Verlags hat mich damals sehr überrascht, denn davon bin ich gar nicht ausgegangen.

animePRO.de: Was hast du dann für neue Projekte?
Christina Plaka: Ich habe viele kleine Aufträge angenommen. Zum Beispiel habe ich für Hessen das Maskottchen, die Hessenlöwen, gezeichnet. Dabei habe ich mich zwar an genaue Vorlagen halten müssen, es war aber trotzdem ein schöner Auftrag – obwohl ich nicht frei zeichnen konnte. Der nächste Manga geht eher in Richtung Graphic Novel und ist für „ältere“ Leser gedacht. Das passt meiner Meinung nach aber ganz gut, da die Leser, die mich seit jeher begleiten, ja auch immer älter werden.

animePRO.de: Also wirst du weiterhin auch als Manga-ka tätig sein? Oder wie sehen deine Zukunftspläne so aus?
Christina Plaka: Ich möchte auf alle Fälle weiterzeichnen, doch kann ich mit dem Zeichnen allein nicht überleben. Klar kann man in dieser Sparte nicht erwarten, reich zu werden, doch ein bisschen was sollte schon rumkommen. Deswegen möchte ich mir auch einen neuen Job suchen, um zum Beispiel auch wieder auszuziehen. In den zwei Jahren Japan habe ich allein in einer Wohnung gelebt, jetzt wohne ich bei meinen Eltern. Das ist natürlich nicht schlimm, aber man wünscht sich seine Selbstständigkeit schon wieder. Trotz allem will ich in Frankfurt bleiben.

animePRO.de: Was machst du denn alles in deiner Freizeit? Auch zeichnen oder hast du noch andere Hobbies?
Christina Plaka: Ich zeichne auch in meiner Freizeit immer mal wieder, entspanne aber ebenso gerne bei einem gemütlichen DVD-Abend oder lese sehr gerne. Derzeit bin ich an einem französischen Buch, das mir sehr gut gefällt.

animePRO.de: Wir nähern uns nun leider dem Ende des Interview, deswegen noch die Frage an dich: Magst du deinen Fans etwas sagen?
Christina Plaka: Ich möchte mich ganz herzlich bei euch bedanken! Ich freue mich, dass ihr meinen Werdegang bisher verfolgt habt und hoffe, dass ihr das auch in Zukunft machen werdet und weiterhin an mir dran bleibt. Guckt einfach immer mal in meine Bücher rein.

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Fazit!

animePRO.de: Vielen Dank, dass du dir die Zeit genommen hast. Wer weiß, was die Zukunft bringt, vielleicht ist beim nächsten Interview mit animePRO.de ja doch noch eine CD von Yonen Buzz erschienen.

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