Alexandra Völker

Geschrieben von Bettina
Bildcopyright: Alexandra Völker / animePro

Wir haben auf der Leipziger Buchmesse 2012 Alexandra Völker getroffen und uns ihren Zeichenworkshop angesehen. Danach durften wir mit dem deutschen Mangatalent von Egmont Manga&Animes ein kurzes Interview führen. Alexandra hat uns von ihren Anfängen des Zeichnens bis zu ihrem neusten Manga so einiges erzählt.
 

Inhalt

animePro: Hallo, Alexandra. Kannst du dich unseren animePro Lesern kurz vorstellen, damit sie dich ein bisschen kennenlernen?
Alexandra: Ich bin Alexandra Völker, bin 25 Jahre alt. Ich bin seit 2004 eine Mangazeichnerin, da bin ich nämlich unter Vertrag gekommen. Ich hab schon fünf Bücher rausgebracht und sitze gerade am sechsten Band. Und wenn’s so weitergeht, wäre es natürlich cool, wenn ich noch ein paar Bände schaffen würde.

animePro: Seit wann zeichnest du denn genau?
Alexandra: Seit der Grundschule, da hat es mit Sailor Moon angefangen.

animePro: Also zeichnest du schon immer im Mangastil?
Alexandra: Ja. Davor eher Disney. Und in der Grundschule Tag und Nacht immer nur Biene Maya. Und als dann Sailor Moon im Fernsehen lief, nur noch Sailor Moon. Ich habe stapelweise Sailor Moon Bilder gezeichnet.

animePro: „Cat Walk“ war dein erster Manga. Was hältst du denn mittlerweile von ihm? Bist du noch zufrieden damit oder eher unzufrieden?
Alexandra: Ich finde ihn süß, auch wenn er jetzt in meinen Augen noch recht holprig und unbeholfen wirkt. Aber er hat sich auch überraschend gut verkauft – die Erstauflage ist weg.

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animePro: Was zeichnest du denn am liebsten?
Alexandra: Shojo. Also Liebe und eher Mädchenmanga. Und natürliche gutaussehende Mangajungs. Da ich aber hauptsächlich weibliche Hauptfiguren habe, zeichne ich Tag und Nacht Mädels.

animePro: Gibt es auch etwas, dass du an den Personen am liebsten zeichnest?
Alexandra: Klamotten. Das gehört für mich einfach dazu, bei den Klamotten kann ich mich richtig austoben. Klamottendesign mach ich sehr gerne.

animePro: Gibt es etwas, was du weniger gerne zeichnest?
Alexandra: Hintergründe. In Japan hast du Assistenten dafür. In Deutschland ist das leider nicht so, ich muss alles, von der ersten Seite, über Schrift, Cover und Überschriften komplett selbst zeichnen. Ich würde gerne aufwendigere Hintergründe zeichnen, aber das ist von der Zeit her leider nicht drin, da ich ja auch noch studiere.

animePro: Wie ist es für einen Verlag zu zeichnen? Früher war das ja eher nur aus Spaß.
Alexandra: Es ist anders, ist dann kein Hobby mehr und wirklich knallharte Arbeit. Das wird oft unterschätzt. Daher brechen auch sehr viele Mangazeichner ab. Wenn man zwei Bände geschafft hat, ist man schon gut dabei. Dann gibt man auch nicht mehr so schnell auf.

animePro: Du studierst ja wie gesagt noch nebenbei. Denkst du, dass du irgendwann mal vom Manga zeichnen leben kannst?
Alexandra: Ich mach ja nicht nur Manga zeichnen. Wenn ich nur Manga zeichnen machen würde, müsste ich das dann wirklich Tag und Nacht machen. Aber ich hab den Bachelor in Kommunikationsdesign. Ich verkaufe Illustrationen und mache Websiteaufträge, davon kann ich natürlich ganz gut leben. Das kann man aber auch nicht mit Manga zeichnen vergleichen.

animePro: Dein Erstlingswerk „Cat Walk“ wurde ja auch von Cocomico Records zu einem Hörspiel vertont. Was hältst du davon?
Alexandra: Total schön, dass mein allererster Comic auch noch vertont wird! Und ich fand es RICHTIG gut gemacht. Es lohnte sich und war teils sogar besser als der Manga. -lacht-
Sie haben sehr viel Gefühl reingebracht. Mit Hintergrundmusik und sehr viel Persönlichkeit für die Charaktere. Das kann man im Manga halt nicht so darstellen. Ich hab mich RIESIG gefreut!

animePro: Dein nächster Manga ist bereits in Planung. Darfst du uns was darüber verraten?
Alexandra: Er ist Shojo. Wieder. -lacht- Ich zeichne eher für ein jüngeres Publikum. Aber ich freu mich natürlich immer über 16+ Leser. Ich arbeite auch nicht mit einem Autor zusammen – süße Themen habe ich auch so drauf.

animePro: Wie oft zeichnest du in der Woche für Egmont?
Alexandra: Phasenweise, wegen meines Studiums. Wenn ich eine Prüfungsphase habe, setze ich komplett aus. Das kann dann zwei bis drei Wochen dauern. Ist auch in Ordnung für den Verlag.

animePro: Hast du trotzdem deine Deadlines?
Alexandra: Sie haben jetzt schon mehr Vertrauen, da ich einfach schon fünf Bände gezeichnet hab. Wenn ich sage, ich brauche jetzt ein bisschen Ruhe, weil ich für meine nächsten Klausuren lernen muss, dann wissen sie ganz gut Bescheid, dass ich die Seiten dann auch nachreiche. Dann schiebe ich halt ein paar Nachtschichten ein.

animePro: Es stimmt also? Man hört ja immer von so bestimmten Klischees von Mangazeichnern.
Alexandra: Ein paar Klischees stimmen schon, wie z.B. die Nachtschichten. Die gehören dazu. Wenn man nicht in der Lage ist, ein paar Nächte durchzuzeichnen, dann wird’s schwierig für dich als Mangazeichner.

animePro: Hast du schon mal jemanden deinen Manga live kaufen sehen? Was ist das für ein Gefühl?
Alexandra: Ja, ganz oft. Also in meiner Stadt, Hamm, wo ich herkomme. Vor allem, wenn sie neu verlegt werden, oder am Bahnhof. Ist schön. Super!

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animePro: So, das war’s dann auch schon. Vielen Dank für deine Zeit und das Interview!

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