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[[GALERIE1]]Hallo Julia! Vielen Dank, dass du dir die Zeit nimmst. Wann hast du für dich entschieden, Schauspielerin zu werden?
Der Wunsch danach hat sich nach und nach entwickelt. Zum ersten Mal stand ich auf der Bühne, weil ich ein Geigenvorspiel hatte. Es folgten Auftritte durch Orchester- und Tanzprojekte. Ich fühle mich wohl im Rampenlicht. Dies ganz besonders, wenn ich etwas zeigen kann, in dem mein Herzblut steckt.
Die Leidenschaft für das Schauspiel hatte ich schon in der Schule. Als mir während eines Theaterprojekts im Jungen Deutschen Theater gesagt wurde, ich hätte Talent, wollte ich mich unbedingt weiterentwickeln - und habe Blut geleckt! Über Umwege habe ich dann 2018 die unglaubliche Chance bekommen, in meine „Heimat“ Japan zu reisen, um dort zu drehen - mit Harald Schmidt!
Wie bist du zu deiner Rolle im „Traumschiff“ gekommen?
Ich habe dank meiner Agentin die Möglichkeit bekommen, in dem Projekt mitzuwirken.
Was macht das Arbeiten vor der Kamera spannend für dich, so ganz ohne Publikum?
Vor der Kamera zu sein ist eine völlig andere Herausforderung für mich. Jeder Tag vor der Kamera ist quasi die Premiere dessen, woran du gearbeitet hast. Es können Dinge passieren, auf die du vorbereitet bist, aber auch Ereignisse, mit denen du nicht gerechnet hast.
So hatten wir beim Dreh für das „Traumschiff Japan“ in Tokyo aufgrund der Masse an Berufsverkehr nicht die Möglichkeit, die Straße zu sperren.
Wir haben mitten auf der Straße gestanden und versucht, die Menschen zu überreden, zumindest für 3 Minuten zur Seite zu treten - gar nicht so einfach!
[[GALERIE2]]Als Miko warst du Verkäuferin im Hamarikyu Garden. Was hast du bei deinen vielen Outdoordreharbeiten gelernt oder Außergewöhnliches erlebt?
Da ich dank meiner japanischen Mutter oft in Japan war und mit der Kultur aufgewachsen bin, war ich vieles gewohnt.
Allerdings werde ich niemals den Drehtag im Hamarikyu Garten und die faszinierten Gesichter der Film- Crew vergessen, als wir rauchende Bento- Boxen zum Mittagessen geliefert bekommen haben. Diese Bento-Boxen haben sich von selbst aufgewärmt. Ganz ohne Strom!
Zusammen mit der Figur von Harald Schmidt klappert dein Charakter touristische Highlights in Tokyo ab, wie Asakusa und ein Kapselhotel. Was würdest du selbst auf einer Reise dorthin empfehlen?
Da ich nicht aus Tokyo komme, waren für mich viele Orte neu. Allerdings habe ich über die drehfreien Tage etwas ganz tolles entdeckt:ドン・キホー (Don Quijote).
Ein Laden, in dem ich den ganzen Tag verbringen könnte!
Wenn du dir eine Rolle aussuchen könntest, was würdest du gerne spielen?
Beim Film kann man viele und insbesondere unterschiedliche Menschen erreichen. Mein Wunsch ist es, eines Tages eine Rolle zu verkörpern, die die Menschen zum Nachdenken bringt. Ich bin in einer Gesellschaft aufgewachsen, in der ich nie existenzielle Probleme gehabt habe.
Film und Fernsehen sollten meiner Meinung nicht nur unterhalten, sondern etwas in der Welt bewegen, etwas verändern können.
Eines Tages möchte ich dies tun. Etwas hinterlassen.
Da wir natürlich alle große Animefans hier sind, müssen wir dich fragen: Guckst du Anime oder J-Dramen?
Das werde ich sehr oft gefragt, wenn ich erzähle, dass meine Mutter aus Japan kommt. Als ich klein war, habe ich Anime geschaut wie „Sailor Moon“ oder „バーバパパ“(„Barbapapa“). Heute schaue ich mir kaum etwas davon an; außer die Filme von Hayao Miyazaki. Die berühren mich jedes Mal!
Wo können wir dich als nächstes sehen?
Im Frühling 2019 werde ich in der neuen VOX- Serie „Das Wichtigste im Leben “ (unter anderem mit Jürgen Vogel) in der Rolle der Honoka zu sehen sein. Ich darf zwar nicht zu viel verraten, aber das Thema Japan wird in der Serie auch aufgegriffen!