Jürgen Hoog

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animePRO: Vielen Dank, dass Sie sich für das Interview Zeit genommen haben. Zuerst einmal möchte ich Sie bitten, kurz etwas über den Verein MACO zu sagen.
Jürgen Hoog: Der Verein Manga und Anime Community hat sich zum Ziel gesetzt, die Manga- und Anime-Kultur in Österreich zu fördern. Ebenso unterstützen wir Initiativen, um japanische und asiatische Kunst und Kultur hierzulande publik zu machen.
Schwerpunktmäßig ist es unser Bestreben, eine Gemeinschaft unter Jugendlichen und jung gebliebenen zu etablieren. Gemeinsame Interessen, Freundschaft und kultureller Gedankenaustausch sind unsere Leitmotive, daher der Vereinsname Manga und Anime Community.
Die Bekanntmachung von Alltagskultur sowie experimenteller medialer Kunst aus dem asiatischen Raum, angefangen bei Musik, Filmwerken, Videos bis hin zu Kunstinstallationen ist dabei eines unserer Vereinsziele. Weitere Informationen findet ihr auf unserer Homepage http://www.maco.or.at.
Bereits 2005 hat das Projekt der MACOnvention wesentlich kleiner und privat für die Vereinsmitglieder gestartet, um die ersten Fans zu versammeln. Heute sind wir stolz darauf, dass wir es zu diesem großen, öffentlichen Rahmen geschafft haben.

animePRO: Wie lange sind Sie schon beim Verein? Wie sind Sie selbst dazu gekommen?
Jürgen Hoog: Ich selbst bin einer der Gründer dieses Vereins und somit seit der Geburtsstunde an dabei. Wir haben uns allerdings auch schon zuvor in anderen Foren getroffen... Ich glaube es sind jetzt schon fast zehn Jahre, seit ich mich aktiv mit dieser Szene beschäftige und es hat sich schrittweise entwickelt.

animePRO: Wie schätzen Sie die Anime- und Mangaszene in Österreich ein? Welche Rolle spielt die Aktivität des Vereins in diesem Zusammenhang?
Jürgen Hoog: Die Szene in Österreich ist verglichen mit der in Deutschland noch in der Anfangsphase, das heißt, ein eher unbekanntes Kulturgut und uns war es wichtig, dies mehr zu verbreiten und diesen Nischenmarkt populärer zu machen, das vorhandene Potential also zu nutzen. Neben den Hardcorefans wollen wir auch neue, offene Menschen für diese Szene begeistern und diesen ermöglichen, einen Zugang zur Kultur zu finden.

animePRO: Dies hier ist ja die 4. MACOnvention. Zuvor waren sie in St. Valentin und eigentlich in einem eher privaterem Rahmen. Wie unterscheidet sich die vierte Generation zu den Vorgängern sonst noch?
Jürgen Hoog: Grundsätzlich ist der Schritt in die Öffentlichkeit neu, dann natürlich die große Lokation und schließlich das viel umfangreichere Programm. Wir haben zwei Filmräume, zwei Video-Game-Räume, Workshop-Bereiche mit Go, Mahjongg, Shohi und Origami, die Hauptbühne, Ausstellungsräume und eine Leseecke. Es ist hier einfach besser möglich, dem Publikum viel zu bieten.

animePRO: Wie aufwendig würden Sie sagen, war dieses Event zu organisieren? Welches Team steckt hinter diesem Event?
Jürgen Hoog: Es war um einiges aufwendiger, aber das war uns natürlich von vorn herein klar. Die MACOnvention 2008 ist bereits seit Anfang 2007 in Planung und in diesen anderthalb Jahren war es uns doch möglich viel zu organisieren und viel zu erreichen.
Das Kern-Team besteht aus fünf Leuten und dem zusätzlichen Personal, das die Aufgaben hier auf der Convention selbst übernommen hat. Insgesamt sind wir etwa 40 Leute, die aktiv mitarbeiten.

animePRO: Es ist schön, dass es in Österreich eine weitere große Convention gibt. Die Kürnberg-Halle ist ja doch eine ziemliche Veränderung, da sie um einiges größer ist. Das bringt natürliche viele Vorteile, aber gab es auch Bedenken, dass es ein ZU großes Ambiente ist?
Jürgen Hoog: Nein. ich denke, dass es klar ist, dass wir uns jetzt noch nicht mit der Wiener Aninite messen können oder mit den großen Conventions in Deutschland, aber ich glaube, dass das alles noch seine Zeit brauchen wird und dann sind wir auch auf einem ähnlichen Niveau, wo man sagen kann "Ja, die MACOnvention in Österreich gehört genauso zu den Conventions, wo man unbedingt hin will". Das ist auch unser Ziel und die bisherigen Rückmeldungen der Besucher zeigen uns, dass wir auf dem richtigen Weg sind.

animePRO: Wie sind Sie als Obmann des MACO Vereins zufrieden mit der Veranstaltung? Wie sieht es mit den Besuchern aus?
Jürgen Hoog: Als Veranstalter muss ich immer sagen, dass ich sowieso immer unzufrieden bin und ich weiß, dass ich viel verbessern muss, was ich dauernd verbessern kann. Aber grundsätzlich bin ich mit der Veranstaltung sehr zufrieden, das Team war toll und ich bereue keine Sekunde der Zeit, die ich hier investiert habe. Mit jeder Veranstaltung lernt man dazu und so wissen wir für die MACOnvention 2009, was wir noch besser machen können.

animePRO: Gab es bereits Rückmeldungen seitens der Händler und Stände?
Jürgen Hoog: Ja, wir haben bereits Gespräche geführt und werden natürlich auch in Kontakt mit ihnen bleiben. Wir sind dankbar für das Feedback der Händler, damit wir auch hier wissen, was wir verbessern können, weil es, wie gesagt, unsere erste große und öffentliche Veranstaltung ist. Den Besuchern hat es aber sehr gefallen, dass wir ein größeres Angebot an Händlern haben und wir werden alles daran setzen, dass sich auch dies bis 2009 noch erweitert. Das Konzept wird bereits bearbeitet und verbessert, damit es einfach toll wird.

animePRO: Welcher der Programmpunkte ist Ihr Lieblingspunkt und warum?
Jürgen Hoog: Ein besonderes Highlight ist natürlich das Cosplay, weil man sich einfach ausleben und lachen kann. Es ist toll, wenn sich die Leute verkleiden und präsentieren. Dann sind da noch die Vorträge, bei denen wir kulturelle Informationen vermitteln wollen. Da haben wir die Bereiche J-Music, japanische Kultur und einiges mehr. Unsere Spezialität ist dann noch das Quizz, dass es nur bei uns auf der MACOnvention gibt. Dabei geht es darum, dass Anime-Soundtrack-Themen erraten werden.

animePRO: Hatten Sie auch die Chance, bei etwas selbst teilzunehmen, oder waren Sie völlig eingedeckt mit organisatorischen Aufgaben?
Jürgen Hoog: (lacht) Wie würde das aussehen, wenn der Veranstalter gewinnen würde. Nein, grundsätzlich war ich leider sehr eingeteilt, aber ich lasse die Anderen sehr gerne gewinnen. Ich werde mir aber vielleicht noch ein Tombola-Los für den Abschlusstag kaufen.

animePRO: Worauf sind Sie als Obmann besonders stolz, wenn Sie heute am Sonntag auf die letzten drei Tage zurückblicken?
Jürgen Hoog: Ich bin eigentlich sehr zufrieden, dass es keine größeren Zwischenfälle gab und damit die MACOnvention erfolgreich aufgelaufen ist. Und ich freue mich schon auf das nächste Jahr, wo die MACOnvention noch größer, bunter und besser sein wird.

animePRO: Wird es nächstes Jahr wieder eine MACOnvention geben? Haben Sie dafür schon Pläne oder laufen bereits Gespräche in dieser Richtung?
Jürgen Hoog: Es gibt nächstes Jahr definitiv wieder eine MACOnvention. Wir sind da schon wieder am planen und überlegen. Wir werden auch auf jeden Fall die jetzige Convention Revue passieren lassen und jedes Feedback berücksichtigen um alles noch besser machen zu können. Wir wollen uns weiterhin schrittweise verbessern...

animePRO: Welche anderen Projekte neben der MACOnvention veranstaltet der Verein?
Jürgen Hoog: Ein weiteres Projekt ist das Ohayou-Magazin, unsere Info-Broschüre, für alle, die jetzt mit Anime und Manga noch nichts anfangen können. Wir versuchen darin Basisfragen zu beantworten: Was ist Anime? Was ist Manga? Was gibt es dazu in Österreich? Diese Broschüre liegt gratis in verschiedenen Buchhandlungen aus, wie zum Beispiel Morawa oder anderen Buch-Filialen. Da haben wir bereits sehr positives Feedback bekommen.
Ein weiteres Projekt sind die LAN-Parties und viele, viele weitere kleinere Projekte und Treffen.

animePRO: Welche anderen Zukunftspläne hat der Verein?
Jürgen Hoog: Die beiden größten Projekte sind die MACOnvention und das Magazin, aber wir waren 2008 auf der Buchmesse LITERA in Linz und dem Schäprix, dem Theater- und Kultur-Festival in Linz und es wird 2009 sicher wieder einige dieser Projekte geben. Auch die LAN-Parties wird es zur Genüge geben. Man muss nicht ein ganzes Jahr auf die nächste MACOnvention warten. Es wird bald wieder etwas geben!

animePRO: Möchten Sie uns und unseren Lesern zum Schluss noch etwas mitteilen?
Jürgen Hoog: Ja, von meiner Seite bedanke ich mich bei allen, die gekommen sind und hoffe, dass ihr hier viel gesehen und erlebt habt und Spaß hattet. Ich hoffe, wir sehen uns nächstes Jahr wieder.

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