Interview mit der deutschen Zeichnerin nayght-tsuki

Geschrieben von
Bildcopyright: Désirée Kunstmann/nayght-tsuki

Im Interview verrät uns nayght-tsuki nicht nur, wie sie überhaupt zum Zeichnen gekommen ist, sondern auch warum „Soul Eater“ bisher die einzige Serie ist, zu der sie einen Fan-Doujinshi gezeichnet hat.

Inhalt

Name: Désirée Kunstmann
Pseudonym: nayght-tsuki
Alter: 22
Geburtstag: 27.12.1991
Sternzeichen: Steinbock
Wohnort: Erlangen
Motto: Klein, aber platzsparend!
 

Bisherige Veröffentlichungen:
„Strawberry Gun“ in Blütenträume 3 (Schwarzer Turm)
„Another Home“ in A Story to tell 2
„Einmal Held sein“ in A Story to tell 3
„Hinter deiner Maske“ in A Story to tell 4
„Nachtputzdienst“ in Baito Oh! 4
„Auf gute Nachbarschaft!“ in der Kawaii-Anthologie
„Der eigene Weg“ (eigener Doujinshi)
„Lookout“ (eigener Doujinshi)
„Vague“ (Fan-Doujinshi)
„Morgens Mittags Abends“ (eigener Doujinshi)

 

 

animePRO: Beginnen wir mit der berüchtigten Frage, die dir wahrscheinlich schon aus den Ohren kommt: Wie bist du überhaupt zum Zeichnen gekommen?
nayght-tsuki: Ein Onkel von mir ist Künstler, was mich schon als Kind fasziniert hat. In der Grundschule kam die Tochter eines Bekannten dann mit einem Sailor Moon-Heft an und dieses traf vom Stil her komplett meinen Nerv. Ich wollte sofort auch so zeichnen können, darum begann ich, den Stil zu imitieren. Das hat bis heute nicht aufgehört.

animePRO: Wie bist du auf dein Pseudonym gekommen? Warum hast du dich für ein Pseudonym entschieden und trittst nicht unter deinem richtigen Namen
auf?
nayght-tsuki: Der „nayght“-teil setzt sich recht simpel aus „day“ und „night“ zusammen XD. Der „tsuki“ Teil (jap. Mond) ist einfach ergänzend zum Nacht-teil.
Zwar wird der Nickname in den lustigsten Variationen falsch geschrieben, aber jetzt wo ihn einige schon gelernt haben ist es wahrscheinlich zu umständlich ihn zu ändern.
Eigentlich hätte ich nichts gegen ein offizielles Auftreten mit meinem richtigen Namen, aber mit dem Nicknamen finde ich es persönlich leichter, Zeichner auf Online-Plattformen zu finden.

animePRO: Welches Zeichenmaterial verwendest du und warum? Was sind die Vorteile in deinen Augen?
nayght-tsuki: Für Mangaseiten benutze ich gerne G-Pen für normale Linien und Maru-Pen Federn für Haare und Details. Mit den Federn kann man am besten und schnellsten saubere Linien ziehen, darum sind sie immer für Manga zu empfehlen. Für Farbbilder nehme ich gerne braune Deleter Fineliner, weil ich die Farbe mag und sie wasser- und markerfest sind. Zum Colorieren benutze ich am liebsten Dr.Ph. Martins und Colorex Tuschen. Sie sind wie Aquarell, aber etwas transparenter, das ist gut, wenn man mit Outlines arbeitet. Außerdem braucht man immer nur ein paar wenige Tropfen pro Bild (da man mit Wasser mischt), weswegen sie sehr ergiebig sind.
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animePRO: Und welche Motive zeichnest du am liebsten?
nayght-tsuki: Am liebsten zeichne ich Bilder, in denen Charaktere miteinander interagieren. Und nächtliche Motive, weil ich den Kontrast zu Nachthimmeln gerne mag.

animePRO: Wie lässt du dich inspirieren? Hast du bestimmte Quellen oder springt dich die Bildidee einfach an?
nayght-tsuki: Das kommt immer darauf an, aber wenn ich gar keine Ideen habe, hilft Musik hören, Filme schauen oder sich Werke von Künstlern anschauen, die ich mag. Irgendwann fällt einem dann meistens etwas ein.

animePRO: Hat sich dein Stil über die Jahre hinweg verändert? Kam es mehr von alleine oder hast du es bewusst angestrebt?
nayght-tsuki: Mir wurde öfter gesagt, dass man an meinen alten Sachen schon meinen jetzigen Stil erkennt... Aber das hat sich wenn dann nur unterbewusst so entwickelt! Früher war mein Stil ein wenig kantiger. Jetzt zeichne ich zwar immer noch recht einfach, aber viel runder und filigraner wie ich finde.

animePRO: Wie ist deine Einschätzung gegenüber dem Markt? Glaubst du, dass sich dieser für deutsche Zeichner verbessert hat?
nayght-tsuki: Da kann ich jetzt wahrscheinlich nur für die Doujinshiszene sprechen, aber ich glaube ja, da hat sich der Markt schon etwas verbessert. Momentan bringen immer mehr Zeichner selbst gedruckte Doujinshis raus und durch soziale Netzwerke kann man inzwischen gut Werbung dafür machen. Dadurch gibt es immer mehr Leser, für welche die Werke nicht unbedingt aus Japan stammen müssen. Zurzeit läuft bei den meisten der Doujinshiverkauf gut, aber ich glaube auch, dass eventuell so viele neue Doujinshi herauskommen werden, dass die Käufer in Zukunft zielorientierter einkaufen und sich die Zahlen einpendeln werden.
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animePRO: Gibt es ein Merchandise, das du unbedingt einmal verkaufen wolltest, aber sich bisher keine Gelegenheit dafür bot?
nayght-tsuki: Schrumpffolienanhänger oder Tassen! Für Schrumpffolienanhänger eignen sich nur Chibis besser, darum bin ich da gerade fleißig am üben. Tassen sammle ich selbst ganz gerne, aber selbst was darauf zu drucken und es vor allem selbst auf eine Con schleppen... Stelle ich mir im Moment noch zu anstrengend vor.

animePRO: Was war es für ein Gefühl, das erste Mal ein Werk von dir in gedruckter Form in den Händen zu halten?
nayght-tsuki: Das ist wie Geburtstag und Weihnachten gleichzeitig! Erst ist man mega nervös und schaut erst nur, ob der Druck überhaupt gut geworden ist, aber wenn alles passt, ist man einfach nur noch erleichtert, dass sich all die Arbeit und schlaflosen Nächte gelohnt haben.

animePRO: Deine eigenen Geschichten bewegen sich alle im Bereich Shojo. Bevorzugst du solche Manga auch im Privatleben?
nayght-tsuki: Irgendwie fallen mir Shojo-Geschichten etwas leichter als andere, aber ich lese sie privat ebenso gerne. Shonen mag ich auch, aber ich glaube eine Shonenstory könnte ich niemals glaubhaft umsetzen.

animePRO: Bisher hast du insgesamt drei Dōjinshi zu der Serie „Soul Eater“ gezeichnet. Du magst die Serie offenbar sehr. Was war der Anlass,
dass du dich dazu entschieden hast, eine eigene Geschichte zu spinnen?
nayght-tsuki: Hahaha das waren offen gestanden ehrenlose Shippinganlässe! XD Ich glaube, es ist inzwischen kein Geheimnis mehr, dass ich das SoulxMaka Pairing sehr mag. Da die beiden in der Serie viel zu jung sind, um je zusammenzukommen, musste einfach ein eigener Doujinshi her! >//<° Das brauchte mein armes Fangirlherz einfach.



Wo wir gerade beim Thema sind. Kommen wir doch zu deinem Dōjinshi „Morgens Mittags Abends“, den du kürzlich hast drucken lassen.
Inhalt: Die vierzehnjährige Isabelle, kurz Isa, bekommt beim Abendessen von ihrem Vater mitgeteilt, dass seine Freundin und deren gleichaltriger Sohn kurzfristig bei ihnen einziehen werden. Isas Mutter ist bereits seit vielen Jahren verstorben und seitdem lebt Isa alleine mit ihrem Vater in dem großen Haus. Zwar ist sie wenig begeistert, dass die beiden nun einziehen sollen, besonders da sie Susanne und ihren Sohn noch gar nicht kennengelernt hat, aber sie freut sich für ihren Vater und stimmt daher zu… weiterlesen


animePRO: Du hast die Idee zu dem Dōjinshi schon lange mit dir herumgetragen.
Warum hast du dich jetzt erst dazu entschieden, ihn aufs Papier zu
bringen?
nayght-tsuki: Weil es dieses Stiefgeschwister-Setting ist und auch weil die Protagonisten am Anfang noch recht jung sind, dachte ich die ganze Zeit beim Planen nur: „Wer will denn sowas lesen...? Interessiert das überhaupt jemanden, wenn ich das zeichne?“ Aber inzwischen trage ich die Story doch zu lange mit mir herum und ich hatte zu viel Lust, sie endlich zu zeichnen.

animePRO: Kannst du noch sagen, wie dir der Einfall kam?
nayght-tsuki: So genau weiß ich das ehrlich gesagt nicht mehr. Wahrscheinlich dachte ich einfach nur, dass unfreiwillige Stiefgeschwister, die sich zufälligerweise ganz gut ergänzen, süß wären XD.
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animePRO: Hast du schon die gesamte Handlung (lose) ausgearbeitet oder schaust du, wohin das Projekt führen wird?
nayght-tsuki: Also die groben und wichtigen Eckpunkte der Handlung habe ich schon festgelegt. Nur den Rest in der Mitte denke ich mir gerade noch aus.

animePRO: Neben der Printversion hast du das erste Kapitel vollständig auf Animexx veröffentlicht. Warum hast du dich dafür entschieden und nicht
nur eine Leseprobe zur Verfügung gestellt?
nayght-tsuki: Über diese Entscheidung habe ich wirklich lange gegrübelt. Aber letztlich wollte ich nicht auf mögliches Feedback, dass es nur zu einzeln hochgeladenen Seiten gibt, verzichten. >__<

animePRO: Wirst du mit dem nächsten Kapitel ebenso verfahren?
nayght-tsuki: Ja, das wird auch online und gedruckt verfügbar sein, wie das erste! Nur würde ich bei der Printversion diesmal gerne zwei Kapitel in einen Band packen.

animePRO: Planst du auch weiterhin, wie beim ersten Kapitel, Extras für die Käufer der Printversion, wo es eine exklusive Kurzgeschichte und Postkarte gab?
nayght-tsuki: Ja, exklusive Kurzgeschichten und Postkarten als Extra wird es weiterhin geben! Irgendwelche Vorteile sollte der Kauf schon haben, finde ich =D.
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animePRO: Verrat uns doch noch, was du an der Arbeit an „Morgens Mittags Abends“ besonders magst und was gar nicht.
nayght-tsuki: Ich mag es nicht, dass ich währenddessen Uni habe... Deswegen kam ich in letzter Zeit leider nur zu wenig... Ansonsten mag ich es nicht, wenn ich irgendwo beim Planen der Dialoge nicht weiterkomme. Umso erleichternder ist es, wenn sich der Knoten löst und am Ende doch alles gut zusammenpasst. Außerdem mag ich es sehr, Isa und Elias zu zeichnen! Ihre kurzen Haare machen Spaß und bei Elias die Glanzhaare und die langen Wimpern.

animePRO: Kannst du uns schon etwas über zukünftige Projekte sagen? Worauf können wir uns freuen?
nayght-tsuki: So genau weiß ich das noch nicht, aber wenn, dann wird es höchstwahrscheinlich Shojo XD. Vielleicht eine kleine Fortsetzung zu „Lookout“. Sollte es was Längeres werden vielleicht etwas mit leichtem Fantasyeinschlag.

animePRO: Möchtest du zum Schluss unseren Lesern noch etwas sagen?
nayght-tsuki: Vielen, vielen Dank, dass ihr euch die Zeit genommen habt, bis hierhin zu lesen! ;v;

animePRO: Wir bedanken uns, dass du dich unseren Fragen gestellt hast und wünschen dir auch weiterhin viel Erfolg auf deinem Weg.

Fazit!

 

 

Ihr seid neugierig geworden? Dann besucht nayght-tsuki doch auf eine der folgenden Seiten: Animexx, deviantArt, tumblr oder Facebook.

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