PenguArts / Katsuyanna im Interview

Geschrieben von
Bildcopyright: Anna-Katharina Savi-Rauch, PenguArts / Katsuyann

Nachdem wir neulich über das erste Kapitel von „Akaigo“ berichtet haben, wollten wir der Zeichnerin doch gleich mal etwas auf den Zahn fühlen und es ist uns sogar gelungen.

Inhalt

Name: Anna-Katharina Savi-Rauch
Pseudonym: PenguArts/ Katsuyanna
Alter: 23
Geburtstag: 04.11.1991
Sternzeichen: Skorpion
Wohnort: Offenbach
Motto: Mit dem Kopf durch die Wand – immer zwei Meter neben der Tür!

 

Bisherige Veröffentlichungen:

Akaigo, 2015 - Eigenproduktion

 

 

animePRO: Auch dich werden wir nicht verschonen mit der Frage, die wohl jeder Zeichner zu genüge kennt: Wie bist du überhaupt zum Zeichnen gekommen?
PenguArts: Eigentlich zeichne ich schon seit ich denken kann. Zwischenzeitlich hatte ich einige Pausen, aber letzten Endes bin ich immer dadurch wieder zurückgekommen, dass ich so viele Ideen im Kopf hatte, dass ich sie unbedingt zu Papier bringen musste. Es ging nicht anders.

animePRO: Du arbeitest unter zwei Pseudonymen: Katsuyanna und PenguArts. Würdest du uns erläutern, wie es dazu gekommen ist? Wie bist du auf diese Namen gekommen?
PenguArts: Die Idee zu den zwei Pseudonymen kam mir recht spontan. Zuerst war ich lediglich unter dem Namen Katsuyanna aktiv, der von meinem richtigen Namen abgeleitet wurde (Anna-Katharina, Yannah Katsurina aka Katsuyanna). Allerdings hatte ich lange Zeit Probleme damit, meinen Stil zu finden und nach und nach, als es sich dann gefestigt hatte, wollte ich einen Neuanfang, da bis dato meine alte Künstlerseite ein heilloses Chaos geworden war.
So kam ich dann auf die Idee, für meine eigenen Projekte ein übergreifendes Pseudonym zu wählen. Ich entschied mich für PenguArts. Diejenigen, die von meinen Pinguin-Gijinka schon etwas gehört haben, können sich sicher denken weshalb.
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animePRO: Was zeichnest du besonders gerne?
PenguArts: Meine eigenen Ocs zu meinen eigenen Stories zeichne ich mit Abstand am liebsten. Thematisch beziehe ich mich vorzugsweise auf Boys Love. Ansonsten zeichne ich auch gerne Fantasy-Bilder und ich liebe es, Charaktere zu designen. Was anderen Stuff angeht: Pinguine, harhar!

animePRO: Und was magst du weniger?
PenguArts: FanArts, ganz klar. Auch das Zeichnen vorgekauter Motive oder eben Dinge, bei denen ich zu viele Vorgaben habe. Ich war immer schon ein ziemlicher Freigeist. Dazu kommt, dass ich eine ganze Zeit lang nur für andere gezeichnet habe, was mir so ziemlich den Spaß am Zeichnen genommen hatte. Heute werde ich den Rest noch abarbeiten und danach nur noch Dinge zeichnen, die ich selbst zeichnen möchte.

animePRO: Wie lässt du dich inspirieren? Hast du da bestimmte Quellen oder springt dich die Bildidee einfach so an?
PenguArts: Meistens kommen mir die Ideen einfach. Bei Farbwahlen nehme ich gern mal Kombis, die ich irgendwo schon mal gesehen habe und probiere etwas herum. Aber oftmals habe ich schon im Kopf, was ich machen will, sodass ich gar nicht groß schauen muss, dass mir Ideen kommen.

animePRO: Hast du ein Vorbild?
PenguArts:
Tatsächlich (man mag es kaum glauben!) habe ich eines und zwar Eiichiro Oda. Was die Charaktergestaltung und Vielfalt der Story angeht, macht ihm in meinen Augen keiner etwas vor. Ich liebe „One Piece“ einfach für seine abwechslungsreichen Handlungsstränge und die Entwicklung der Charaktere. Das sind Dinge, die ich bei Oda wirklich bewundere und selbst irgendwann einmal in solch einem Umfang beherrschen möchte.
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animePRO: Über die Jahre entwickelt sich bekanntlich der Stil. Was hat sich bei dir deiner Meinung nach am stärksten verändert? Hast du es bewusst angestrebt?
PenguArts: Meine Lines und die Coloration… eigentlich alles. Ich habe oft versucht, bewusst etwas zu verändern und bewusst manche Details von anderen Stilen zu übernehmen, doch das hat nie geklappt. Als ich es dann letzten Endes aufgegeben hatte und ‚einfach so‘ gezeichnet habe, habe ich mich allerdings doch in genau die Richtung entwickelt, wo ich hin wollte.
So habe ich dann angefangen, meine Lines ‚skizzenhafter‘ zu ziehen und die Colos weicher zu machen. Ich bin noch lange nicht am Ende angekommen, aber mal sehen, wo es mich noch hinführt.

animePRO: Wie ist deine Einschätzung gegenüber dem Markt? Glaubst du, dass dieser sich für deutsche Zeichner verbessert hat?
PenguArts: Zum einen Ja, zum anderen Nein. Ich finde es absolut super, dass deutsche Zeichner mehr Möglichkeiten haben, ihr Hobby zum Beruf zu machen, sei es über Verlage oder Conventions oder eben über den Privatverkauf. Dennoch gibt es da einige Dinge, die ich mir persönlich noch wünschen würde, beispielsweise mehr Aufgeschlossenheit von Verlagen neuen Dingen gegenüber, mehr Mut dazu, Dinge zu veröffentlichen, die mal nicht altbekannten Schemata entsprechen oder vielleicht sogar mal lange Serien (Damit meine ich 10+ Bände).

animePRO: Gibt es ein Merchandise, das du unbedingt einmal verkaufen wolltest, aber sich bisher keine Gelegenheit dafür bot?
PenguArts: Oh ja! Ein Dakimakura… UND eigene Figuren. Ich liebe Anime-Figuren, das wäre so grandios, solche mit eigenen Charakteren zu haben!
 

Wo wir gerade beim Thema sind. Kommen wir doch zu deinem Dōjinshi „Akaigo“, den du kürzlich hast drucken lassen.

Als Todesgott ist es Akaigos Aufgabe, die Seelen von verstorbenen Menschen ins Jenseits zu begleiten. Um ihnen die Angst vor dem Tod zu nehmen, begleitet ein Todesgott seinen Schützling in den letzten zwei Monaten und hilft ihm, in dieser Zeit ebenfalls Abschied von dem eigenen Leben zu nehmen. Durch Akaigo beschützt, warten die Seelen auf ihre Wiedergeburt. Er erledigt seine Aufgabe sehr gewissenhaft und lässt sich nicht von seinen Gefühlen ins Handwerk pfuschen. Bis zu jenem Tag, an dem sich alles ändert…weiterlesen

     


animePRO: Hat der Titel eine bestimmte Bedeutung?
PenguArts: Der übersetzte Titel lautet „Akaigo - Geschichte eines Shinigami“ und ist nach dem Hauptcharakter Akaigo benannt. Der Name leitet sich aus „akai“ (rot) und „ichigo“ (Erdbeere) her. Wieso gerade aus den zwei Wörtern ist mit Akaigos Aussehen denke ich selbsterklärend.

animePRO: Wie bist du auf die Idee zu der Geschichte gekommen?
PenguArts: Das war eigentlich eine ganz lustige Sache. Letztes Jahr (2014) war es unglaublich warm im Sommer und ich hatte eines Tages so ein Verlangen nach frischen Erdbeeren… Wie ich nun mal bin, wenn ich Appetit auf etwas habe, das ich nicht zuhause habe, habe ich Erdbeeren gegoogelt und bin auf viele Bilder gestoßen, wo Erdbeeren in Kombination mit Schokolade so unglaublich lecker aussahen… Und weil es mich so gefuchst hat, dass ich selbst weder Erdbeeren und Schokolade noch Erdbeerschokolade zuhause hatte, habe ich einfach einen Gijinka erfunden, den ich Akaigo taufte.
Er lag ein Jahr lang als ‚Skizze‘ in irgendeinem Ordner auf meinem PC, bis ich überlegt habe, ihm eine Story zu verpassen, um das Storyzeichnen etwas zu üben. Also habe ich mir ganz grob etwas ausgedacht, angefangen und dann ist es mit mir durchgegangen und die Story wurde tiefgründiger und detaillierter, bis sie auf einmal ein Ausmaß angenommen hatte, was ich selbst nie für möglich gehalten habe… So wurde Akaigo zu meinem ersten Werk, das es wahrlich bis in den Druck geschafft hat! (Das hätte ich nie für möglich gehalten…)
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animePRO: Ist die Handlung schon fest durchgeplant oder schaust du wohin der Weg dich führt?
PenguArts: 50/50. Ich weiß wo es endet und ich weiß wichtige Eckpunkte. Wie ich es ausschmücke, das werde ich beim Zeichnen entscheiden. Je nachdem, was zeichnerisch und erzähltechnisch in meinen Augen am besten passt.

animePRO: Magst du einen Charakter besonders?
PenguArts: Lustigerweise nicht den Hauptcharakter. Meine stille und heimliche Liebe gilt Tsukouyashi-sama aka Kou-chan. Weshalb? Nun ja, wenn ich das wüsste… vielleicht, weil er noch Dinge tun wird, die man so von ihm kaum erwarten würde?

animePRO: „Akaigo“ ist deine erste Eigenpublikation. Wie würdest du diese Erfahrung beschreiben? Was hast du dabei gelernt?
PenguArts: Dass ich langsam bin *lach*. Eigentlich wusste ich das schon vorher, aber dabei habe ich es dann richtig gemerkt. Zuvor hatte ich oftmals schon Storys angefangen, aber fast alle abgebrochen oder verworfen. Akaigo ist das erste Projekt gewesen, bei dem ich wirklich vom Paneln und Skizzieren bis hin zum Linen und Rastern alles konsequent durchgezogen habe und ich habe deutlich gemerkt, dass es nach und nach meinen Blick für das „Wesentliche“ geschult hat. Ich habe für mich selbst gelernt, dass ich riesigen Spaß daran habe, Geschichten zu erzählen und dass es genau das ist, was ich auch in Zukunft machen möchte, da mir seit Akaigo zusammenhangslose Artworks nicht mehr genug sind.

animePRO: Kannst du uns schon etwas über zukünftige Projekte sagen? Worauf können wir uns freuen?
PenguArts: Künftig ist, bis auf den zweiten Band von Akaigo, nur ein Projekt sicher geplant und das ist mein Lebensprojekt „Antarctic Ocean“. Es wird zwar genretechnisch fast gänzlich von BL abweichen, dennoch bin ich zuversichtlich, dass es vielleicht den ein oder anderen von euch interessieren könnte.

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animePRO: Möchtest du abschließend noch etwas zu unseren Lesern sagen?
PenguArts: Natürlich wollte ich mich an dieser Stelle auch noch einmal herzlich für das ganze Feedback zu Akaigo bedanken. Es hat mich wahnsinnig gefreut zu sehen, dass die Story so viel Anklang gefunden hat! Danke euch!! Ich hoffe, ihr seid auch beim nächsten Mal wieder dabei!

animePRO: Wir bedanken uns, dass du dir Zeit für uns genommen hast und wünschen alles Gute für deinen weiteren Weg.

 

Fazit!

Wenn ihr neugierig geworden seid, besucht sie doch auf Facebook: Katsuyanna, Penguarts oder Animexx.

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