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Viele haben sie sicherlich schon einmal gesehen: Die aus Stein gemeißelten, löwenartigen Statuen mit ihrem bulligen Körper, der gekräuselten Mähne und dem grimmigen Blick. Manchmal auch als „Löwen-Hunde“ bezeichnet, tragen sie heute allgemein den Namen „Komainu“, was wörtlich übersetzt „importierte Hunde aus Übersee“ bedeutet.
Der Ursprung dieser Figuren liegt in China. Dort lernte man den Löwen durch Handel von Fellen und jeglicher Form der optischen Darstellung aus dem Mittleren Osten und Indien kennen. Dies geschah während der Tang-Dynastie (618 – 907). Schon damals galt der Löwe als Verkörperung von Stärke und damit war es nur eine Frage der Zeit, wann China, inspiriert von diesem Tier, Skulpturen mit schutzgebender Bedeutung entwarf.
Während der Nara-Zeit (710 – 794) wurde diese Figur nun auch nach Japan importiert. Hier entwickelte sie zudem mehrere Veränderungen. Aufgrund des oft sehr feuchten Klimas in Japan wurde schon bald das einstige Baumaterial Holz durch Stein ersetzt, welcher den Witterungsverhältnissen deutlich besser standhielt.
Aber nicht nur das Material der Komainu-Figuren veränderte sich, auch die Darstellung als solche. Oftmals wurden zwei identisch aussehende Exemplare gemeinsam aufgestellt. Schätzungsweise während der Heian-Zeit (794 – 1185) erhielt einer der beiden Figuren ein Horn. Damals wurden beide Exemplare noch namentlich getrennt: Das hornlose Tier galt als Löwe (jap. „shishi“), das gehörnte als Komainu. Heute jedoch werden beide zusammen als „Komainu“ bezeichnet.
Ebenfalls um diesen Zeitraum herum erhielt eine Figur ein geöffnetes, die andere ein geschlossenes Maul. Das Exemplar mit dem geöffneten Maul wird „Agyo“ genannt und spricht den Buchstaben „A“ aus, das Exemplar mit dem geschlossenen Maul wird als „Ungyo“ bezeichnet und spricht den Buchstaben „Un“ aus. „A“ und „Un“ sind der erste und der letzte Buchstabe des Sanskrit-Alphabets, einer alten, indischen Schrift, die im Hinduismus und Buddhismus eine wichtige Rolle spielt und symbolisieren somit den Anfang und das Ende jeglichen Seins.
Allgemein ist der Glaube verbreitet, einer der Komainu sei männlich, der andere weiblich. Tatsächlich aber wurden bei den klassischen Skulpturen, wenn überhaupt, nur die männlichen Genitalien dargestellt. Somit ist die Festlegung des Geschlechts, wie viele meinen, keineswegs durch die linke oder rechte Position des jeweiligen Komainu gegeben.
Komainu gelten als Beschützer und sollen böse Geister abweisen. Dafür werden sie sowohl in als auch vor Shinto-Schreinen und buddhistischen Tempeln aufgestellt. In der Präfektur Okinawa kann man auf Dächern und vor Hauseingängen Figuren ähnlichen Charakters ausfindig machen: Diese sind ebenfalls aus Stein gefertigt, jedoch meist deutlich kleiner und tragen den Namen „shisa“ (auch „siisaa“ oder „shisaa“). Auch sie dienen zur Abschreckung des Bösen.
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