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„Jedem, der die Regeln [in der Shinsengumi] bricht, wird befohlen werden seppuku (rituellen Selbstmord) zu begehen", lautet die sechste und letzte Regel, die zur Kontrolle der Mitglieder der Shinsengumi aufgestellt wurden. Die anderen beziehen sich ebenfalls auf den bushidô, den Weg des Kriegers. Aber wer waren diese Krieger? Am 18. August 1863 wurde aus der vorherigen Roshigumi (jap. 浪士組, dt. „Gruppe herrenloser Samurai") die Shinsengumi.
Die Roshigumi war eine Einheit zum Schutz des Shôgun während dessen Aufenthalt in Kyôto gewesen. Zu dieser Zeit gab es in Japan viele Aufstände, nachdem die Amerikaner mit ihren Kriegsschiffen vor Anker gegangen waren und Japan zur Öffnung des Landes zwingen wollten. Der Shôgun war dadurch in seiner Position geschwächt und die Feinde des Regimes, die auch Gegner der Landöffnung und der Ausländer waren, betrieben eine Politik, die die "Barbaren" aus dem Land treiben und den Tennô wieder an die Spitze des Staates setzen sollte.
Die Shinsengumi bestand zu Beginn aus drei Fraktionen, von denen aber nur zwei wirkliche Macht besaßen. Diese war zum einen die Shiekan-Fraktion mit ihrem Kommandanten Kondô Isami und zum anderen die Mito-Fraktion mit Serizawa Kamo an der Spitze. Beide Kommandanten standen in großer Rivalität zueinander und jeder wollte die Gruppierung des anderen aus dem Weg räumen. Schließlich wurde die Mito-Fraktion durch den Mord an Serizawa ausgelöscht und Kondô Isami wurde zum alleinigen Kommandanten der Shinsengumi. Das wohl bekannteste Mitglied der Shinsengumi neben Kondô Isami ist Hijikata Toshizô, der Vize-Kommandeur, welcher den Beinamen „oni no fukuchô" (jap. 鬼の副長, dt. „Oni-Vizekommandant") bekommen hatte, aufgrund seiner Art, wie er mit seinen Feinden im Kampf umgegangen ist. Des Weiteren sind auch noch die Anführer der 10 Einheiten der Shinsengumi bekannt: Okita Sôji, Nagakura Shinpachi, Saitô Hajime, Matsubara Chûji, Takeda Kanryûsai, Inue Genzaburô, Tani Sanjurô, Todô Heisuke, Suzuki Mikisaburô und Harada Sanosuke.
Die Shinsengumi existierte allerdings nicht sehr lange. 1868 fand die Meiji-Restauration statt und somit die Umstrukturierung der Herrschaftsprinzipien in Japan. Der bakufu wurde abgeschafft und der Tennô wieder zum Oberhaupt des japanischen Volkes. Aufgrund dessen fand 1868 der Bôshin-Krieg statt, in dem die Shinsengumi ebenfalls beteiligt war. Kondô wurde festgenommen und hingerichtet; andere führende Mitglieder verließen die Shinsengumi, kamen um, oder schieden krankheitsbedingt aus. Als das Ende der Shinsengumi wird der Mai 1869 genannt, der Tag, an dem Hijikata Toshizô in der Schlacht von Hakodate umkam.
Es gibt generell nicht viele historisch belegte Informationen über die Shinsengumi, da sie zu der Zeit, in der sie existierte, keine großen Sympathien besaß. Aufgrund ihres Sitzes in Mibu, einem Stadtteil von Kyôto, wurden sie auch als miburô (jap. 壬生狼, dt. „Wölfe von Mibu") bezeichnet; Grund für diese Bezeichnung war die schlechte Reputation. Dennoch wird die Shinsengumi heute in Japan sehr geschätzt und verehrt. Es gibt etliche Museen und Schreine, die verschiedenen Mitgliedern gewidmet sind. Natürlich gibt es in den für die Geschichte der Shinsengumi wichtigen Orten und Städten auch Merchandise in Form von kleineren omiyage (Souvenirs) oder Kleidung, Themenrestaurants und vieles mehr.
Ebenfalls wird die Shinsengumi oft in der Populärkultur adaptiert. Sei es in Filmen, Dorama, Anime, Manga oder Videospielen. Als Beispiele können hier Manga wie Kenshin von Nobuhiro Watsuki, Peacemaker Kurogane von Nanae Chrono oder das otome-Game Hakuouki von Idea Factory genannt werden.
Aber auch in vielen Werken, die sich nicht direkt mit der Shinsengumi-Thematik befassen, gibt es oft Anspielungen darauf; meist in Form von Bildern der einzelnen Charaktere in den hellblauen haori (Kimonoüberjacke) mit den weißen Zacken, welche eine Zeit lang Uniform der Shinsengumi gewesen waren.
Zu Beginn eingesetzt als eine Art Polizeigruppe entwickelte sich die Shinsengumi im Verlauf der Zeit langsam zu einer kleinen Armee und nahm an wichtigen Schlachten um die Zukunft Japans teil.
Allerdings wird sie in den Geschichtsbüchern nicht allzu oft erwähnt. Dennoch hat sie es geschafft, in der japanischen Bevölkerung auch heute noch in den Köpfen verankert zu sein.
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