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Die Stadt Akita ist die Hauptstadt der gleichnamigen Präfektur in der Tohoku-Region und befindet sich im Nordwesten der Honshu-Insel. Das Küstengebiet liegt direkt am Japanischen Meer, während sich auf der gegenüberliegenden Seite im Osten die Dewa Mountains befinden. Mit einer Anzahl von über 330.000 Einwohnern (Stand: 2014) ist Akita die mit Abstand größte Stadt der Präfektur und zählt zu den größten Städten der Tohoku-Region.
Aufgrund der geografischen Lage herrschen in der Stadt kalte, schneereiche Winter mit Temperaturen um den Gefrierpunkt. Im Sommer hingegen können es bis zu 30° Celsius werden, begleitet von einer verhältnismäßig hohen Luftfeuchte.
Das heutige Akita war früher ein Teil der antiken Provinz Dewa. Während der Nara-Periode (710 – 794) wurde die Akita-Burg im Jahre 733 im Auftrag des Japanischen Kaiserhauses erbaut. Sie war ein Teil der Festung, die in der Tohoku-Region errichtet wurde, um selbige unter Kontrolle zu bringen. Zudem diente die Akita-Burg dem Handel zwischen In- und Ausland.
In der Meiji-Periode (1868 – 1912) entstand im Jahre 1871 die Präfektur Akita. Der alte Bezirk Akita wurde 1878 in die Bezirke Kitaakita und Minamiakita aufgeteilt. Am 30. April 1886 kam es zu einem Feuer, welches den Großteil von Akita niederbrannte. Mit der Einführung des Kommunalverwaltungsystems wurde Akita am 1. April 1889 offiziell zur Stadt erklärt.
Zu Beginn des zwanzigsten Jahrhunderts nahm die Entwicklung drastisch zu: Neben fließend Wasser und Telefon kam es nun auch zur Erdölförderung.
Am 14. August 1945, nur wenige Stunden bevor Japan sich im Zweiten Weltkrieg ergab, kam es zum letzten Bombenangriff gegen das Land. Auch bekannt unter dem Namen Tsuchizaki Air Raid wurden in den frühen Morgenstunden Feuerbomben abgeworfen, was zur Zerstörung der Erdölraffinerie von Nippon Oil sowie zum Tod von über 250 Menschen führte.
Noch heute unterhält Akita eines der wichtigsten Ölfelder des Landes. Daneben spielt aber auch die Agrarkultur eine große Rolle, mit besonderem Blick auf den Reisanbau. Der Reis wird teilweise zu Sake (Reiswein) weiterverarbeitet, womit Akita der viertgrößte Hersteller von Sake in Japan ist, welcher auch einen entsprechend guten Ruf genießt.
Eine weitere kulinarische Spezialität dieser Stadt ist „Kiritanpo“: Hierbei handelt es sich ebenfalls um ein Erzeugnis aus Reis. Gekochter Reis wird zu Püree gestampft und die daraus entstehende Masse wird in eine handliche, zylinderartige Form gebracht, bevor sie über einem offenen Feuer geröstet wird. Kiritanpo kann man auf verschiedene Weise essen, zum Beispiel als Beilage zu Eintopf oder mit süßer Misopaste bestrichen.
Akita ist berühmt für sein „Kanto Matsuri“, das „Stab-Laternen-Festival“. Bei diesem Spektakel werden Stabgebilde aus Bambus, die bis zu zwölf Meter hoch sein können, mit Papierlaternen behangen, welche wiederum mit Kerzen beleuchtet werden. So ein Gebilde kann gut ein Gewicht von 50 Kilo aufbringen. Dieses Gebilde wird von einzelnen Darstellern auf verschiedene Weise balanciert: Die vier üblichsten Arten sind den Stab auf der Handfläche, der Stirn, der Schulter und der Hüfte zu tragen. Besonders beeindruckend sind diese Vorführungen natürlich bei Nacht, wenn das Leuchten der Laternen erst so richtig zur Geltung kommt – aber es gibt auch Aufführungen am Tage.
Das Kanto Matsuri findet jedes Jahr vom 3. bis 6. August statt und gehört mit dem Nebuta Festival in Aomori und dem Tanabata in Sendai zu den drei größten Festivals der Tohoku-Region. In der Neburi-Nagashi Hall, auch bekannt als Akita City Folk Traditions Hall, gibt es Ausstellungen und Erklärungen zu diesem sowie weiteren Festen der Stadt. Hier können neugierige Besucher sogar ausprobieren, selbst einmal ein Laternenstabgebilde zu balancieren.
Wer mal eine Reise in die Vergangenheit wagen möchte, für den empfiehlt sich ein Besuch der Jizoden-Stätte. Es handelt sich hierbei um ein kleines Dorf aus restaurierten Hütten, die denen der frühen Yayoi-Periode (ca. 500 v.Chr. - 300 n.Chr.) nachempfunden wurden. Die Hütten sind betretbar und weisen sogar vereinzelte Einrichtungsgegenstände auf. Instand gehalten wird diese Stätte von der umliegenden Nachbarschaft; die Finanzierung läuft über Spenden. Zu finden ist die Jizoden-Stätte gleich gegenüber dem großen AEON Shopping-Center.
Hundefreunde werden sicherlich schon einmal von der Rasse Akita-Inu gehört haben. Während „Inu“ im Japanischen für „Hund“ steht, deutet „Akita“ auf die Stadt beziehungsweise die gleichnamige Präfektur hin. Ob diese Hunderasse seinen Ursprung aber tatsächlich hier hat, ist bis heute nicht eindeutig geklärt. Die einen gehen davon aus, dass der Akita-Inu schon zu vorhistorischen Zeiten in Japan beheimatet war, die anderen vertreten die Ansicht, dass es sich um hochnordische Hunde handelt, die erst durch den Menschen auf den japanischen Inseln eingeführt wurden. Doch unabhängig davon, wann und wie er nun in Japan auftauchte, hat er für Japaner eine große Bedeutung. So wurde er 1931 zum Naturdenkmal des Landes erklärt und gilt als typische, japanische Hunderasse. Der bisher berühmteste Vertreter dieser Rasse war Hachiko.
Ob mit Hund oder ohne, Naturfreunde sollten es nicht verpassen, bei einem Aufenthalt in der Stadt auch die Parks zu besuchen – allen voran den Senshu-Park. Schon das Eingangstor lässt vermuten, was einem in diesem Park noch begegnen wird und tatsächlich: hier steht die Kubota-Burg. Einst erbaut im frühen 17. Jahrhundert, wurde sie bewohnt vom Samurai-Klan der Satake. Auch einen Wachturm gibt es, welcher auf dem höchsten Punkt des Parks steht und von dem man eine gute Aussicht über die ganze Stadt hat. Ein Tempel sowie ein Schrein sind ebenfalls vertreten. Wer aber einfach nur die Ruhe und die Schönheit der Natur genießen möchte, kann dies natürlich auch tun. Bloß zur Kirschblüte wird es hier ziemlich belebt.
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