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Asakusa ist ein Stadtteil des Tokioter Stadtbezirks Taito, nordöstlich von Zentral-Tokyo gelegen. Lange Zeit war er als beliebtestes Vergnügungsviertel Tokyos bekannt, mit seinen Theatern, Kinos und Restaurants, den Tänzern, Gauklern, Geschichtenerzählern und Geisha. 1853 zum Beispiel wurde mit dem Hanayashiki-Park zunächst ein Blumenpark eröffnet, der heute inzwischen als Freizeitpark fungiert und sich somit ältester Freizeitpark Japans nennen darf. Der Denkikan wiederum war ursprünglich eine Halle im Theaterbezirk, die für besondere Veranstaltungen genutzt wurde. 1903 wurde sie zu Japans erstem Kino umgebaut. Und auch für das Sanja-Festival, welches bereits seit dem 7. Jahrhundert veranstaltet wird, ist Asakusa seit jeher bekannt.
Während des Zweiten Weltkrieges wurde der Stadtteil jedoch stark in Mitleidenschaft gezogen, besonders durch die Luftangriffe der Amerikaner im März 1945. Zwar wurde Asakusa, wie andere betroffene Orte des Landes auch, nach dem Krieg wieder aufgebaut, seine frühere Popularität aber konnte der Stadtteil nicht zurück gewinnen. Diesen Platz nehmen inzwischen Bezirke wie Shibuya oder Shinjuku ein.
Trotzdem hat Asakusa, sowohl für Einheimische wie auch Touristen, noch immer eine Menge zu bieten: da wäre zum Beispiel Nakamise, eine der ältesten Einkaufsstraßen Japans. Auf einer Strecke von etwa 250 Metern tummeln sich diverse Geschäfte, die von Lebensmitteln über Kleidung bis hin zu Souvenirs alles Mögliche verkaufen. Von dieser geht die Einkaufs-Arkade Shin-Nakamise - oder auch „New Nakamise“ - ab. Ganz in der Nähe befindet sich das Rox, ein Einkaufs- und Unterhaltungs-Komplex, bestehend aus einem Hauptgebäude und drei Nebengebäuden. An der Grenze zum Nachbarbezirk Ueno führt die Kappabashi-Straße entlang. Sie wird umgangssprachlich auch „Kitchen Town“ genannt, da man dort jedes nur erdenkliche Küchenutensil erwerben kann – vom Messer bis hin zum Ofen.
Durch Asakusa hindurch fließt mit einer Länge von dreiundzwanzigeinhalb Kilometern der Sumida. Dieser zweigt vom Arakawa im Tokioter Bezirk Kita ab und mündet schließlich in der Bucht von Tokyo. Direkt am Sumida-Fluss liegt auch der Sumida-Park, welcher besonders im Frühling zur Kirschblütenzeit ein beliebtes Ausflugsziel darstellt. Ursprünglich befand sich der Park im Privatbesitz eines Shogunats, wurde jedoch im Laufe der Zeit auch der breiten Öffentlichkeit zugänglich gemacht.
Nicht zu vergessen sind natürlich auch die Schreine und Tempel Asakusas. So ist hier unter anderem der Senso-ji zu finden, Tokyos ältester Tempel, welcher der buddhistischen Gottheit Kannon gewidmet ist. Die Hauptgebäude wurden im Zweiten Weltkrieg zerstört, jedoch originalgetreu wieder aufgebaut. Bevor man aber zum Senso-ji gelangt, muss man zunächst durch das Kaminarimon (zu Deutsch „Gewitter-Tor“) treten, dem mächtigen Eingangstor und Wahrzeichen von Asakusa. Es gibt auch noch ein zweites, inneres Eingangstor mit dem Namen Mozomon (zu Deutsch „Schatzhaus-Tor“).
Neben dem Senso-ji befindet sich der Asakusa-Schrein, in welchem die drei Männer verehrt werden, die laut Legende für den Bau des Senso-ji verantwortlich waren.
Bereits kurz erwähnt wurde das Sanja-Festival, welches jährlich am dritten Wochenende im Mai stattfindet und drei Tage lang andauert. Hierfür findet man sich am Asakusa-Schrein ein, bevor eine wilde Parade mitsamt drei tragbaren Schreinen durch die Straßen zieht. Es gilt als eines der größten und umfangreichsten Festivals in Tokyo.
Ein ebenfalls sehr traditionelles Fest findet immer am letzten Sonntag im Juli statt: das Sumida River Fireworks-Festival. Rund 20.000 Feuerwerke erhellen am besagten Abend den Himmel entlang des Sumida-Flusses.
Noch recht jung hingegen ist der Asakusa Samba Karneval, den gibt es nämlich erst seit 1981. Initiiert wurde er damals, um eine neue Attraktion in den alten Stadtteil zu bringen. Im Rahmen einer Parade treten hierbei verschiedene Samba-Schulen im Tanz gegeneinander an. Der Karneval findet stets am letzten Samstag im August statt.
Noch jüngeren Datums ist das Jidai-Festival, welches seine Geburtsstunde 1999 verzeichnet. Abgehalten wird es seither am 3. November und hierbei geht es darum, den Stadtteil Asakusa und seine historische Bedeutung gesondert hervorzuheben.
Fazit: Trotz Rückschlägen in der eigenen Geschichte konnte sich Asakusa wieder erholen und ist vielen seiner alten Werte treu geblieben. Auch wenn sich die Popularität des Stadtteils inzwischen gewandelt haben mag, so ist Asakusa noch immer einen Besuch wert.
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