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Der Sumida-Fluss ist dreiundzwanzigeinhalb Kilometer lang und zieht sich durch Japans Hauptstadt Tokyo. Er zweigt in der Shin-Iwabuchi-Schleuse des Tokioter Stadtbezirks Kita vom Arakawa-Fluss ab und mündet in der Bucht von Tokyo. Hierbei bewegt sich der Sumida durch das alte Flussbett des Arakawa; dieser wurde 1930 umgeleitet um künftigen Überschwemmungen entgegen zu treten. Zu den Nebenflüssen des Sumida zählen der Kanda und der Shakujii.
Der Sumida-Fluss war zwar der Namensgeber des Tokioter Stadtbezirks Sumida, welchen er auch durchquert, jedoch schreiben sich beide Namen mit unterschiedlichen Schriftzeichen. Weitere Bezirke, durch die sich der Fluss zieht, sind Kita, Adachi, Arakawa (nach dem gleichnamigen Fluss), Taito, Koto und Chuo.
In der Vergangenheit bildete der Sumida die natürliche Grenze der früheren Provinzen Musashi (heute Teile der Präfekturen Tokyo, Saitama und Kanagawa) und Shimousa (heute Teile der Präfekturen Chiba und Ibaraki).
Auf seinem Weg durch Tokyo fließt der Sumida inzwischen unter 26 Brücken hindurch. Als die bedeutsamsten Brücken gelten die nun folgend aufgezählten:
Die Ryogoku-Brücke wurde 1659 erbaut, im September 1923 durch das Große Kanto-Erdbeben jedoch zerstört. 1932 war sie vollständig erneuert worden. Der Name „Ryogoku“ bedeutet übersetzt „zwei Provinzen“ und verband die bereits erwähnten ehemaligen Provinzen Musashi und Shimousa.
Die Eitai-Brücke wurde 1696 erbaut und ebenfalls ein Opfer des Großen Kanto-Erdbebens. Ihr Wiederaufbau fand 1926 statt.
1594 wurde die Senju-Ohashi erbaut und war die erste Brücke, die über den Sumida führte.
Die Kototoi-Brücke entstand 1928. Nach dem Zweiten Weltkrieg mussten an ihr jedoch massive Sanierungen vorgenommen werden. Am Kopf der Brücke ist ein Denkmal errichtet worden, welches an die verstorbenen Zivilisten des Luftangriffs von 1945 erinnern soll.
Die Azuma-Brücke wurde 1887 erbaut und war die erste Brücke aus Metall, welche einen Weg über den Sumida darbot.
Die Komagata-Brücke entstand 1927 und erhielt ihren Namen vom Matsugata-Tempel, welcher Bato-Kannon gewidmet ist.
1875 wurde die Umaya-Brücke erbaut. Nach dem Großen Kanto-Erdbeben wurde sie 1929 erneuert. Der Name entstammt den Pferdeställen des Shogunats.
Die robuste und sonnengelb angestrichene Kuramae-Brücke entstand 1927.
Im Jahre 1976 wurde die Shin-Ohashi, als Ersatz für die dort platzierte Brücke aus dem Jahre 1693, erbaut.
Nach dem Vorbild der alten Deutzer Hängebrücke in Köln entstand 1928 die Kiyosu-Brücke.
In Anlehnung an Japans Sieg über Lüshunkou im Russisch-Japanischen Krieg wurde 1940 die Kachidoki-Brücke erschaffen. „Kachidoki“ bedeutet zu Deutsch „Siegesschrei“. Zudem handelt es sich hierbei um die einzige Zugbrücke des Sumida-Flusses.
Die Tsukuda-Brücke wurde 1964 erbaut. Sie verbindet den Stadtteil Tsukiji mit der künstlichen Insel Tsukishima.
Noch relativ jungen Datums ist die x-förmige Sakura-Brücke: Sie wurde 1985 fertiggestellt und über sie gelangt man direkt in den Sumida-Park.
Noch jünger ist die Chuo-Brücke mit dem Eröffnungsjahr 1994. Auch über sie gelangt man auf die Tsukishima-Insel.
Der Sumida ist außerdem jährlicher Zeuge eines der ältesten Feuerwerk-Festivals Japans: seit 1733 wird hier das Sumida Fireworks Festival abgehalten. Jeden letzten Samstag im Juli finden sich Menschenmassen an den Flussufern ein, um dem großen Spektakel beizuwohnen. Dabei handelt es sich um die Bereiche zwischen der Sakura-Brücke und der Kototoi-Brücke sowie der Komagata-Brücke und der Umaya-Brücke.
Auch in der Kunst hat der Sumida seine Spuren hinterlassen: So taucht er zum Beispiel auf vielen Bildern von Hiroshige Utagawa und anderen Künstlern auf. Das Stück „Sumida-gawa“ aus dem Noh-Theater inspirierte den britischen Komponisten Benjamin Britten im Jahre 1956 zu der Oper „Curlew River“. Auch der Lyriker Nobuyuki Kobayashi, auch bekannt als „Issa“, erwähnte den Sumida in seinem Werk „Spring Peace“ von 1820.
Auch wenn der Sumida nicht allzu lang und die Gegend, welche er durchquert, nicht immer die ansehnlichste zu sein scheint, sollte man ihn dennoch nicht unterschätzen. Es gibt sie, die Flussabschnitte, die zum Verweilen einladen. Der Sumida-Park sowie das Sumida Fireworks Festival sind zwei hervorstechende Beweise dafür.
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