Die Senkaku-Inseln

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Weit vom japanischen Festland abgeschieden liegen die Senkaku-Inseln. Einige von ihnen sind winzig klein, aber alle sind vom Menschen unbewohnt. Trotzdem bieten sie seit jeher die Streitgrundlage territorialer Besitzansprüche zwischen Japan und China.

Inhalt

Die Senkaku-Inselgruppe besteht aus acht unbewohnten, kleinen Inseln und liegt im Ostchinesischen Meer. Die einzelnen Namen der Inseln lauten Uotsuri-shima, Taisho-to, Kuba-shima, Kita-Kojima, Minami-Kojima, Oki-no-Kitaiwa, Oki-no-Minamiiwa und Tobise. Während Uotsuri-shima mit einer Fläche von 4,38 Quadratkilometern die größte der acht Inseln darstellt, ist Tobise mit 0,0008 Quadratkilometern die kleinste. Wobei zu erwähnen ist, dass es sich bei Oki-no-Kitaiwa, Oki-no-Minamiiwa und Tobise um Felsenriffe handelt.

Auf Uotsuri-shima sind verschiedene Tiere beheimatet, wie unter anderem der gefährdete Senkaku-Maulwurf, die Okinawa-kuro-oo-ari-Ameise oder auch durch den Menschen angesiedelte Ziegen. Der Kurzschwanzalbatros wurde auf den Inseln, im speziellen auf Minami-Kojima, ebenfalls gesichtet.

Schon seit Langem herrschen zwischen China und Japan Streitigkeiten darüber, welchem Land die Senkaku-Inseln rechtmäßig zustehen. Während China behauptet, die erste schriftliche Dokumentation über die Inselgruppe stamme von chinesischen Seeleuten aus dem Jahre 1372, beharrt Japan darauf, die Inseln im Jahre 1884 entdeckt zu haben. Am 14. Januar 1895, noch während des Ersten Japanisch-Chinesischen Krieges, begann Japan, sie mit Hilfe von Gebietsmarken zum japanischen Hoheitsgebiet zu erklären, während sie zuvor noch als Teil des chinesischen Kaiserreiches galten. Zunächst wurden sie dem Landkreis Yaeyama zugeschrieben, ab 1896 jedoch von Ishigaki verwaltet.

In den späten 1890ern kaufte Tatsuhiro Koga, ein japanischer Geschäftsmann, die Inseln Uotsuri-shima, Kuba-shima, Kita-Kojima und Minami-Kojima. Auf ihnen baute er Fabriken zur Verarbeitung von Bonito-Fischen und Albatrossfedern. Nachdem der Betrieb 1932 auf seinen Sohn Zenji Koga überging, wurde er 1940 geschlossen.

Nachdem Japan im Zweiten Weltkrieg kapituliert hatte, wurden die Senkaku-Inseln unter US-amerikanische Militärverwaltung gestellt, jedoch am 15. Mai 1972 wieder an Japan zurück gegeben. Allerdings wurden Kuba-shima und Taisho-to noch bis 1978 von der US Navy für Gefechtsübungen genutzt. Im selben Jahr verstarb auch Zenji Koga und die vier Inseln, die sich bis dahin in seinem Besitz befunden hatten, wurden an Kunioki Kurihara und dessen Schwester verkauft.

Ab Mitte der Neunziger begannen die Chinesen in der Nähe der Inseln mit Erdölbohrungen. Japan wie auch China erklärten die Senkaku-Inseln daraufhin zu ihrer Ausschließlichen Wirtschaftszone. Im Juli 1996 errichteten Ultranationallisten auf Kita-Kojima einen Leuchtturm, um die japanische Zugehörigkeit zu symbolisieren. Schon Jahre zuvor, 1990, wurde von Studenten solch ein Leuchtturm errichtet.
Als Gegenzug der Chinesen wurden immer mal wieder chinesische Fischerbote in den Gewässern nahe der Senkaku-Inseln gesichtet.

Nachdem am 7. September 2010 ein solches Fischerboot zwei Schiffe der japanischen Küstenwache absichtlich rammte, wurde der Kapitän des Fischerbootes von den Japanern verhaftet und vorerst nicht mehr freigelassen.
China reagierte daraufhin mit einem zweimonatigen Export-Stopp von Metallen für die High-Tech-Industrie, stellte die Werbung für Reisen nach Japan ein und inhaftierte vier Japaner, die sich in einem Sperrgebiet aufgehalten hatten.
Die USA versicherte Japan, dass die Senkaku-Inseln unter den amerikanisch-japanischen Sicherheitspakt fallen und die USA Japan zu Hilfe kommen würde, sollte es mit China zu einer militärischen Auseinandersetzung kommen.
Nachdem Japan den chinesischen Kapitän am 25. September wieder frei lies, kamen wenige Tage darauf die japanischen Gefangenen ebenfalls frei.

Auch im Jahre 2012 kam es wiederholt zu Konflikten zwischen China und Japan sowie zu erneuten Festnahmen von Chinesen und der Errichtung eines weiteren Leuchtturms, diesmal auf Uotsuri-shima. Als die japanische Regierung im September bekannt gab, dass man die bisher gepachteten Inseln zu einem Preis von 2 Milliarden Yen (etwa 19,6 Millionen Euro) käuflich erwerben wolle, kam es in China teilweise zu solch enormen Protesten, dass mehrere japanische Unternehmen ihre Niederlassungen in China temporär schließen mussten.

Bis heute hält der Streit um die Senkaku-Inseln an.
 

Aufmacher: Denise Augustin

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