Fukushima - Stadt der Früchte und Onsen

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Entgegen der dramatischen Meldungen aus der Präfektur Fukushima seit 2011 bietet die gleichnamige Stadt mit seiner beeindruckenden Natur und den vielen Onsen wiederum eine Oase der Erholung. Zudem ist Fukushima für seinen umfangreichen Obstanbau bekannt.

Inhalt

Die Region, welche heute als die Stadt Fukushima bekannt ist, trug ursprünglich den Namen Minekoshi. Schätzungsweise im Laufe des 15. Jahrhunderts wurde der Name in Suginome umgeändert, bevor die Stadt im späten 16. Jahrhundert ihren heutigen Namen Fukushima (zu Deutsch: „Glücksinsel“) erhielt. 1871 wurde die Präfektur Fukushima in die Präfektur Nihonmatsu aufgenommen, woraufhin diese wiederum in Präfektur Fukushima umbenannt wurde. Wenige Jahre darauf fusionierte diese mit den Präfekturen Iwasaki und Wakamatsu, wodurch die heutige Präfektur Fukushima entstand.

Fukushima ist die Hauptstadt der gleichnamigen Präfektur und liegt im Nordosten der Hauptinsel Honshu, zwischen dem Ou-Gebirge und dem Abukuma-Hochland. Der höchste Berg in Fukushima ist mit seinen 1.707 Metern der Azuma-Vulkanberg. Dieser wird auch Azuma-Kofuji genannt; „Kofuji“ steht hierbei für „kleiner Fuji“ und wurde als Zusatzname gewählt, da der Azuma der Form des Fuji stark ähnelt.

Durch Fukushima hindurch fließt mit seinen 239 Kilometern Länge der Abukuma, einer der längsten Flüsse ganz Japans. Von ihm zweigen mehrere Nebenflüsse ab, unter anderem auch der Arakawa, der sich durch Tokyo zieht.

Über einen Teil der Präfektur Fukushima erstreckt sich der Bandai-Asahi-Nationalpark, welcher auch durch die Präfekturen Yamagata und Niigata verläuft. Mit 1870,41 Quadratkilometern Fläche ist er der drittgrößte Nationalpark Japans. Im Fukushima-Areal befinden sich mehrere Seen, unter anderem auch die Goshikinuma – eine Gruppe bestehend aus fünf Kraterseen. Diese entstanden, als der Bandai-Vulkanberg im Juli 1888 ausbrach, diverse Dörfer zerstörte und damit eine ganz neue Landschaft zustande kam. Dadurch veränderten sich auch die Mineralienverhältnisse im Erdboden, weshalb jeder der fünf Seen eine deutlich erkennbar andere Farbe vorzuweisen hat. Diese jeweilige Farbe verändert sich wiederum je nach Wetterlage.

Einen ebenfalls erwähnenswerten Park stellt der Hanami-Yama-Park dar: In der Vergangenheit bepflanzte ein Landwirt ein Gebiet, welches zuvor als Zuchtstätte für Seidenraupen genutzt wurde, mit blühenden Bäumen. Seitdem erstreckt sich während der Blütezeit Jahr für Jahr vor den Augen des Betrachters ein weitläufiges Farbenmeer aus rosa, lila und weiß blühenden Baumkronen. Der Park befindet sich wenige Kilometer von der Fukushima Station entfernt und steht seit 1959 der Öffentlichkeit zur Verfügung.

Vom Erholungsort Takayu Onsen bis zum Tsuchiyu-Pass reicht die 28,7 Kilometer lange Bandai-Azuma Roadway. Die Straße wurde erbaut, um den Touristen die Azuma-Gebirgskette zugänglicher zu machen. Auch sie stellt eine wahre Augenweide für Naturfreunde dar. Die Nutzung der Straße ist ebenfalls seit 1959 möglich, allerdings gebührenpflichtig.

Für zwei Dinge ist Fukushima jedoch seit jeher bekannt: Für sein Obst und seine Onsen (heiße Quellen). Einer der bekanntesten Onsen-Orte ist der Stadtteil Iizaka im Norden der Stadt. Besonders der Sabakoyu Onsen ist erwähnenswert, da es sich hierbei um den ältesten Onsen der Gegend handelt.
Im Westen der Stadt befindet sich das Tsuchiyu Onsen-Resort. Es liegt nahe der Quelle und entlang der Küste des Arakawa-Flusses, am Fuße des Azuma-Berges. Hier findet man auch mehrere „ashiyu“, kleine, öffentliche Mini-Bäder, in denen die Füße gewaschen werden können.
Dabei ist auch der bereits erwähnte Takayu Onsen nicht zu vergessen, welcher sich auf einem Plateau an dem Bandai-Azuma Roadway befindet.


Ebenfalls am Fuße des Azuma-Berges erstreckt sich die sogenannte „Fruit Line“; aneinander gereihte Farmen mit Obstbäumen, an denen sich jeder nach Belieben bedienen darf. Von Juni bis Dezember kann man hier, je nach Saison, Kirschen, Pfirsiche, Nashi, Weintrauben und Äpfel ernten. Da die Agrarwirtschaft in Fukushima einen hohen Stellenwert hat und hiervon wiederum die Früchte einen großen Teil einnehmen, wird die Stadt nicht umsonst „Kingdom of Fruits“, also „Königreich der Früchte“, genannt.

Am 11. März 2011 ereignete sich vor der Sanriku-Küste der Tohoku-Region (zu welcher, neben fünf weiteren Präfekturen, auch Fukushima zählt) ein schweres Seebeben mit einer Stärke von 9,0 auf der Richter-Skala. Das Beben war der Auslöser eines mächtigen Tsunamis sowie Störvorfällen in mehreren Kernkraftwerken der Region. Am schlimmsten betroffen waren drei Kernkraftwerke der Anlage Fukushima-Daiichi, welche sich in den Städten Okuma und Futaba der Präfektur Fukushima befinden. Aufgrund mangelnder Kühlung kam es zu mehreren starken Explosionen der Reaktoren sowie Kernschmelzen. Dies setzte hohe Mengen radioaktiver Stoffe frei, weshalb das umliegende Gebiet in einem Radius von 20 beziehungsweise 30 Kilometern evakuiert wurde. Die Stadt Fukushima befand sich nicht in diesem Radius, fungierte aber, wie viele andere umliegende Städte, als Auffangbecken eines Teils der evakuierten Bevölkerung.

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