Kobe - Hafenstadt mit globalem Charakter

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Schon früh erlangte die Hafenstadt Kobe internationale Bedeutung für Handelsvertreter aus aller Welt. Doch wie haben die fremden Kulturen Einfluss auf das Stadtbild genommen?

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Die Großstadt Kobe liegt mit ihren rund eineinhalb Millionen Einwohnern (Stand: 2013) im südlichen Bereich Japans, genauer gesagt auf der nördlichen Seite der Bucht von Osaka. Gemeinsam mit den Städten Osaka und Kyoto bildet Kobe das Herz der Kansai-Region.

Bereits früh entwickelte sich der Hafen von Kobe zu einem wichtigen Handelsstützpunkt, so legten schon in der Nara-Zeit (710 – 784) Schiffe aus dem Ausland an. Durch den Druck der Amerikaner auf Japan, sich der Welt mehr zu öffnen, entwickelte sich Kobe ab 1868 zu einer internationalen Hafenstadt. Dadurch kamen mit der Zeit automatisch auch verstärkt westliche Waren sowie Kulturen ins Land und Kobe galt schließlich als Geburtsort des japanischen Kinos und Jazz.
Als sich jedoch Anfang 1995 das Hanshin-Awaji-Erdbeben, allgemeinhin bekannt als „Das Erdbeben von Kobe“, ereignete, musste der Hafen seinen bis dato hohen internationalen Stellenwert einbüßen, da viele Firmen auf andere Häfen auswichen und später nicht mehr alle Kunden nach Kobe zurück kamen. Dennoch ist er heute Japans viertgrößter Container-Hafen und der größte Hafen der gesamten Kansai-Region.

Ein markantes Landschaftsmerkmal Kobes ist der mit bis zu 931 Meter hohe Rokko-Bergrücken, welcher sich im nördlichen Teil der Stadt entlang zieht. Er gilt als beliebtes Naherholungsgebiet und gibt einem zudem die Möglichkeit, eine beeindruckende Aussicht auf einen Großteil der Kansai-Region zu genießen.
Auf der gegenüberliegenden Seite der Stadt hat man mit Aufschüttungen begonnen, dem Meer Land abzugewinnen. Daraus entstanden im Laufe des 20. Jahrhunderts die künstlichen Inseln Port Island, Rokko Island sowie der Inlandsflughafen von Kobe.

Aufgrund des zunehmenden Aufkommens von Handelsvertretern in Folge der Hafenöffnung für das Ausland entstand Kitano-cho: Ein Stadtviertel, in welchem sich seinerzeit diverse ausländische Händler niedergelassen hatten. Manche der Häuser, die mit ihrem westlichen Baustil sofort ins Auge fallen, kann man heute sogar von innen besichtigen. Cafés, Restaurants und Boutiquen runden die Attraktivität der Gegend sowohl für Einheimische als auch Touristen ab. Noch heute hat Kobe einen, für japanische Verhältnisse, relativ hohen Anteil an ausländischen Bürgern. Deswegen gibt es mehrere internationale Schulen sowie Moscheen, Synagogen und christliche Kirchen. Die Kobe-Moschee, die 1935 fertig gestellt wurde, ist die älteste Moschee Japans.
Weitere religiöse Attraktionen sind der „Kobe Daibutsu“, eine große Buddha-Statue im Stadtteil Hyogo-ku, sowie der historische Wanderpfad „Hyogo-tsu no michi“ („Straße des Hafens Hyogo“).

Kobe beherbergt eine Vielzahl an Museen, darunter auch seit 2002 das Earthquake Memorial Museum in Anlehnung an das bereits erwähnte große Erdbeben von 1995.
Auch an Parks ist die Stadt reich bestückt, so findet man hier zum Beispiel den Nunobiki Kräutergarten mit hunderten von Kräuterarten - einem der größten Kräutergärten ganz Japans. Ebenfalls einen Besuch wert ist der Steingarten des Taisan-ji An'yo-in-Tempels sowie der Sorakuen, einem traditionellen japanischen Landschaftsgarten.

Freunde von heißen Quellen, auch „Onsen“ genannt, sollten auf jeden Fall einen Abstecher nach Arima Onsen machen. Hierbei handelt es sich um einen Bereich am Rande der Stadtgrenzen Kobes, welcher eine über tausendjährige Geschichte eines von Japan ältesten Onsen-Resorts beheimatet. Der Besuch lohnt sich sowohl als Tagesausflug als auch als Kurzurlaub mit Übernachtung in einen der Ryokan, den traditionellen Gasthäusern.

Für zwei kulinarische Spezialitäten ist Kobe besonders bekannt: sein Rindfleisch und sein Sake. Das Fleisch stammt von den Tajima-Rindern, welche ein ganzes Stück kleiner und leichter sind als durchschnittliche Rinder. Zudem werden ihnen weder Antibiotika noch künstliche Wachstumshormone zugeführt. Das Fleisch dieser Tiere gilt als das teuerste Rindfleisch weltweit: Umgerechnet kostet ein Kilo etwa 400 bis 600 Euro. Allerdings wird dieses Fleisch innerhalb der EU nicht vertrieben, da die zuständigen japanischen Schlachthöfe über keine EU-Zulassung verfügen.
Bereits in der Edo-Zeit (1603 – 1867) war Kobe berühmt für seinen vorzüglichen Reiswein, dem Sake. Grund hierfür soll der qualitativ hochwertige Reis sowie das verwendete Wasser und die Klimabedingungen sein. Noch heute verläuft ein Großteil der japanischen Sake-Produktion im Stadtteil Nada-ku.

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