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Nara liegt im Süden der japanischen Hauptinsel Honshū in der Region Kinki.
Die Hauptstadt der Präfektur ist sehr gut innerhalb einer Stunde von Kyoto oder Osaka aus zu erreichen. Ihr JR Bahnhof, Nara Station, ist der Hauptbahnhof und mit vielen öffentlichen Bussen verbunden, die zu allen Sehenswürdigkeiten der Stadt fahren. Man kann aber auch zu Fuß einige Ausflugsziele erreichen.
Durch ihre Vergangenheit als erste Hauptstadt besitzt Nara viele historische Schätze und einige von Japans ältesten und größten Tempel.
Nara verlor zwar an Bedeutung, nachdem Kyoto sie als Hauptstadt ablöste, aber die buddhistischen Tempel und Shintō-Schreine bauten ihre Macht schrittweise aus und bestehen so bis heute.
Im Jahre 1180 wurde ein großer Teil der Stadt durch den Angriff der Taira (平), einer der drei einflussreichsten Clanfamilien der Heian-Zeit, zerstört. Zwei der bekanntesten und größten Tempel Naras, der Tōdai-ji und Kōfuku-ji, die heute zum UNESCO-Weltkulturerbe gehören, mussten rekonstruiert werden. Außerdem wurde die Stadt weiter ausgebaut.
Ganz nach chinesischem Vorbild ist das Straßennetz schachbrettartig angelegt.
Wirtschaftlich ist Nara vor allem in der Textil- und Nahrungsmittelindustrie bedeutend.
Da es unglaublich viele Sehenswürdigkeiten gibt, sollte man mindestens zwei Tage zum Anschauen der Stadt einplanen. Zu empfehlen sind zum Beispiel der berühmte Tōdai-Tempel, das Nationalmuseum, der Nara Park, der Kasuga Taisha - Nara's berühmtester Shinto-Schrein und der Kōfuku-Tempel. All diese Tempel, Schreine und Anlagen befinden sich im zentralen Nara, wo auch der alte Kaufmannsdistrikt Naramachi liegt. Hier gibt es schöne, alte Händlerhäuser zu bewundern.
Der Tōdai-ji ist eigentlich eher ein Tempelbezirk als nur ein Tempel und das Hauptheiligtum der buddhistischen Kengon-Sekte. Eingeweiht wurde er im Jahre 752.
Leider sind nicht mehr alle Gebäude des ursprünglichen Bezirks erhalten geblieben. Dennoch gibt es viel zu sehen: Buddha-Statuen, riesige Torwächter und andere Kunstwerke.
Der Kōfuku-ji bestand ursprünglich aus 175 Gebäuden. Mittlerweile sind nur noch zwölf davon erhalten. Feuersbrünste oder ähnliche Katastrophen waren der Grund für den Verlust der Gebäude. Ursprünglich war der Haupttempel der Fujiwara-Familie in Kyoto erbaut worden, wurde aber im Jahre 710 nach Nara versetzt. Bekannt ist seine fünfstöckige Pagode, die erhalten geblieben ist. Sie ist nur wenige Zentimeter kleiner als die höchste Pagode in Kyoto und somit die zweithöchste Japans.
Die im Kōfuku-ji Bezirk liegende nationale Schatzkammer zeigt die geretteten Kunstwerke und Statuen aus den zerstörten Gebäuden.
Aber nicht nur die vielen Tempel, Schreine und Ruinen sind bekannt für Nara. Auch die Parks mit ihren Shikahirschen sind in aller Munde. An jeder Ecke gibt es hier Nahrung für die süßen, aber auch recht aufdringlichen, Tiere zu kaufen. Wittern Reh und Hirsch erst einmal das Futter, hält sie nichts davon ab, es sich zu holen. Da muss man vorsichtig sein. Dennoch sollte nichts anderes gefüttert werden als die dort erhältlichen Futterplättchen. Andernfalls könnte es den Tieren schaden.
Zwei Feste, die bekannt sind und denen man beiwohnen sollte, sind zum einen das Wakakusa Yamayaki, ein Festival bei dem ein kompletter Berg in Flammen steht und ein großes Feuerwerk abgehalten wird, was man in der ganzen Stadt sehen kann.
Zum anderen die Omizutori, auch als Shunie bekannt: eine buddhistische Zeremonie, welche Wasser und Feuer beinhaltet und am Tōdai-ji vollzogen wird.
Diese Nachtveranstaltungen sind ein beeindruckendes Schauspiel.
1961 wurde sogar ein Freizeitpark in Nara eröffnet. Das „Nara Dreamland“ (奈良ドリームランド, Nara Dorīmurando), welches zwei Kilometer außerhalb des Zentrums lag, war dem Disneyland in Kalifornien nachempfunden.
Es schloss am 31. August 2006 allerdings wieder. Nara Dreamland war am Ende zu heruntergekommen und die Besucherzahlen waren, dank der Konkurrenz des Tokyo Disneyland und des Osaka Freizeitparks, rapide gesunken.
Der Park ist allerdings noch komplett erhalten, wie er war, mit Hotelkomplex, Parkhaus, Fahrgeschäften und so weiter. Das Gelände ist abgeriegelt und gehört heute noch der Supermarktkette Daiei, welche die „Japanese Dream Sightseeing Company“, die den Park geschaffen hatte, übernahm.
Doch nicht nur Vergnügen ist in Nara möglich. Hier gibt es ebenso eine der zwei staatlichen Frauenuniversitäten in Japan. Die „Nara Joshi Daigaku“ (奈良女子大学) wurde 1908 als höhere Normalschule für Frauen (奈良女子高等師範学校, Nara joshi kōtō shihan gakkō) gegründet. Sie erzog Lehrerinnen in Westjapan. Zur Universität wurde die Schule 1949 - einer strikten Frauenuniversität, ganz nach Wunsch der Studentinnen.
Ansonsten gibt es noch einige private und präfekturale Universitäten, eine staatlich pädagogische Hochschule und eine staatlich technische Hochschule.
Die schöne, alte Stadt ist auf jeden Fall einen Besuch wert. Die mit viel naturumgebenen
Tempelbezirke sind sehenswert und bergen viele, kleine Vergnügungen und Augenweiden. Ebenso beeindruckende Gebäude, Statuen, Schätze und Tiere.
Und wer beim vielen Wandern durch die Anlagen und Parks müde wird, kann jederzeit einen Bus nehmen, ohne gleich den Ausflug abbrechen zu müssen. Oder er lässt sich einfach auf einer Bank nieder und beobachtet die bekannten Shikahirsche.
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