Sapporo - kalt, kulturell, kulinarisch

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Meterhohe Schneeskulpturen, aufwendig konstruierte Parkanlagen, Nudelsuppe und weiße Schokolade: Willkommen in Sapporo!

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Sapporo ist eine verhältnismäßig junge Stadt. Wie an vielen anderen Orten der Insel Hokkaidos lebte auch dort, wo sich das heutige Sapporo befindet, ursprünglich das Volk der Ainu. Diese nannten das Gebiet „sat poro pet“, was mit „trockener, großer Fluss“ oder „wichtiger Fluss, der durch eine Flachebene fließt“ übersetzt werden kann. Daraus formten die japanischen Siedler in den 1860ern den Namen „Sapporo“.
Da die Besiedelung erst am Ende der Edo-Periode (1603 – 1868) eintrat, findet man in der Stadt, die im westlichen Teil der Insel liegt, kaum altjapanische Bauten. Der Einfluss des Westens findet sich dafür in der Architektur umso mehr. Zu den bekanntesten Beispielen gehören das heutige Sapporo Bier-Museum, welches ursprünglich als Zuckerfabrik erbaut wurde, sowie der Uhrenturm, der ehemaligen Versammlungshalle der landwirtschaftlichen Universität. Der Uhrenturm ist darüber hinaus auch das Wahrzeichen der Stadt.

Sportfans ist Sapporo vor allem dank der Olympischen Winterspiele von 1972 ein Begriff. Es waren damals die ersten Olympischen Winterspiele im asiatischen Raum. Da die Olympischen Sommerspiele desselben Jahres in München ausgetragen wurden, sind Sapporo und München seither Partnerstädte.

Aufgrund seiner geografischen Lage klettern die Temperaturen in den Sommermonaten selten weit über 20°C, dafür herrschen im Winter durchschnittliche Tagestemperaturen von -3°C. Das bedeutet oft schneereiche Winter, weshalb jedes Jahr im Februar das siebentägige Sapporo Snow Festival gefeiert wird. Hierbei werden zahlreiche Gebäude aus Schnee und Eis nachgebaut, nicht selten im Maßstab 1:3 oder sogar 1:2. Natürlich inklusive aller wichtiger Details.

Einer der Austragungsorte ist der Odori-Park. Dieser erstreckt sich im Stadtkern über eineinhalb Kilometer durch zwölf Häuserblocks und teilt die Stadt in einen nördlichen und südlichen Bereich auf.
Ein weiterer nennenswerter Park ist der Moerenuma-Park. Er weist einen Umfang von vier Kilometern auf und zeichnet sich durch seine ungewöhnliche Gestaltung aus. Diese ist dem japanisch-amerikanischen Künstler Isamu Noguchi zu verdanken, der kurz nach Fertigstellung der Baupläne verstarb. Zu den Highlights des Parks gehören der 62 Meter große Mount Moere, der nur halb so große Play Mountain und eine große Glaspyramide mit dem Namen „Hidamari“ („sonnige Stelle“). Der Name „Moerenuma“ wurde übrigens abgeleitet von „Moyre pet“, was in der Sprache der Ainu für „langsam fließender Fluss“ steht.
Ein, wenn auch kleines, Museum über die Geschichte der Ainu findet man im Botanischen Garten. Dieser kann von Ende April bis Anfang November besucht werden.

Sapporo beherbergt den größten und wichtigsten Shinto-Schrein auf ganz Hokkaido, den Hokkaido-jingu. Er wurde 1871 fertig gestellt und befindet sich in einem bewaldeten Gebiet des Maruyama-Parks, im westlichen Teil des Stadtkerns. Zum Neujahrstag besuchen bis zu eine Million Japaner den Schrein, um mit einem Gebet für Schutz und Glück im neuen Jahr zu bitten. Zudem findet hier jährlich vom 14. bis 16. Juni das Sapporo-Matsuri statt, das größte Fest Hokkaidos.

Zu den kulinarischen Spezialitäten, für die Sapporo bekannt ist, zählen unter anderem Miso-Ramen. Dieses Nudelgericht ist landesweit auch eine der bekanntesten Ramen-Variationen. Ebenfalls beliebt ist die Curry-Suppe, welche aus flüssigem Curry und Gemüse besteht. Für Naschkatzen gibt es den „Shiroi Koibito Cookie“, zwei dünne Butterkekse mit weißer Schokolade dazwischen. Durch die großen Fenster der Fabrik vor Ort kann man sogar einen Blick auf ihre Produktion werfen und in einem Workshop wird es dem Besucher ermöglicht, unter Anleitung seine ganz eigene Schokoladenkeks-Kreation zu erschaffen.
Wer es frisch mag, besorgt sich sein Essen direkt auf dem Markt. Hierfür bietet sich der Nijo-Markt an, welcher sich im Stadtkern von Sapporo befindet. Er erstreckt sich über einen Häuserblock, ist sieben Tage die Woche geöffnet und zwischen den Ständen findet man sogar das ein oder andere Restaurant, in welchem man ein klassisches Meeresfrüchte-Frühstück zu sich nehmen kann.
Ein weiterer Markt ist der Curb-Markt. Er besteht aus rund 80 Ständen und Restaurants und hat sich auf Meeresfrüchte der Region, wie Krabben, Seeigel, Muscheln, Tintenfisch und Lachseier spezialisiert. Darüber hinaus verkauft er auch, je nach Saison, lokale Produkte wie Melonen, Kartoffeln und Getreide.

Wer nach dem ganzen Rummel Entspannung sucht, findet diese auf dem Mount Moiwa. Mit seinen 531 Metern mag er zunächst vielleicht nicht allzu groß erscheinen, jedoch hat man von der Aussichtsplattform aus einen hervorragenden Blick über die gesamte Stadt. Ein besonders schöner Anblick zeigt sich nach Sonnenuntergang.
Neben der Aussichtsplattform befindet sich auf dem Berg noch ein Restaurant, ein Theater und ein Planetarium. Erklimmen lässt sich Mount Moiwa mit Hilfe einer Seilbahn.

Aufmacher: Denise Augustin

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