Profil
Namie Amuro wurde am 20. September 1977 als Tochter eines Japaners und einer halbitalienischen Mutter auf Okinawa geboren. Mit vierzehn Jahren debütierte Amuro mit ihren Schulfreundinnen als Anführerin der Eurobeat-Gruppe „SUPER MONKEYS“, die ihren größten Erfolg 1995 mit der Cover-Single „TRY ME ~watashi wo shinjite~“ hatte.
Nach einem Wechsel von Toshiba EMI zu dem damals noch kleinen Label Avex Trax, wurden die „SUPER MONKEYS“ zugunsten Amuros Solokarriere aufgelöst, die durch den Produzenten Tetsuya Komuro in kürzester Zeit äußerst erfolgreich aufgestellt wurde. So verkaufte Amuro ihre Werke bereits zu Beginn ihrer Solokarriere in Millionenauflage, wobei das Debütalbum „SWEET 19 BLUES“ von 1996 mit 3,3 Millionen verkauften Kopien und ihre bis heute erfolgreichste Single-Ballade „CAN YOU CELEBRATE?“ aus dem Jahre 1997 mit 2,7 Millionen Platten die bestverkaufte Single eines weiblichen Künstlers des Jahres in Japan werden sollte.
Bis August 1997 hatte Amuro bereits 20 Millionen Platten verkauft, was einen der größten Erfolge in der japanischen Musikgeschichte darstellt.
Trotz ihres Erfolges zog die Musikerin Ende 1997 die Familie ihrer Karriere vor und pausierte aufgrund ihrer Hochzeit mit Tänzer SAM von der Pop/Techno-Gruppe TRF und ihrer Schwangerschaft mit dem gemeinsamen Sohn Haruto für ein Jahr von der Musikbranche. Da es sich hierbei um ein sogenanntes „Shotgun-Wedding“ handelte (einer Heirat, um uneheliche Schwangerschaften sozial akzeptabel zu stellen), stand Amuro lange im Fokus der Medien und wurde einerseits für ihre Entscheidung kritisiert, andererseits jedoch zu einer Vorreiterin dieses Phänomens innerhalb der japanischen Gesellschaft erklärt.
Während ihrer Auszeit kam ein Reissue von „CAN YOU CELEBRATE?“ auf den Markt, welches erneut die Spitze der Charts erreichte, sowie ihr erstes Best Of-Album „181920“. Ihren letzten großen Auftritt vor ihrer Pause hatte sie beim Kouhaku Uta Gassen 1997, an dem sie in den folgenden Jahren ausnahmslos teilnehmen sollte.
Wieder im Geschäft war Amuro im Dezember 1998 mit ihrer Single „I HAVE NEVER SEEN“, gefolgt von ihrer Single „RESPECT the POWER OF LOVE“, die im März 1999 erschien.
Am Veröffentlichungstag traf Amuro jedoch ein schwerer Schicksalsschlag. Ihre Mutter, Emiko Taira, sowie ihr Stiefvater, wurden von einem Verwandten Amuros mehrfach mit dem Auto überfahren. Amuros Mutter erlitt starke Verletzungen, weshalb die Künstlerin sich erneut aus dem Musikbusiness zurückzog.
Durch die Unterstützung ihrer Fans, entschied sie sich dazu, ihre Karriere fortzuführen und veröffentlichte noch im selben Jahr zwei weitere Singles.
Hiermit legte sie den Grundstein ihres Genrewechsels vom Pop zum R&B hin. Gründe hierfür sind unter anderen sinkende Verkaufszahlen ihrer neueren Platten, allerdings auch der Durchbruch von Ayumi Hamasaki und
Hikaru Utada zur Zeit ihrer Rückkehr ins Musikgeschäft.
Besiegelt wurde der Übergang zum R&B dadurch, dass Amuro und Produzent Komuro ihre Kooperation auf Eis legten und die Musikerin 2002 an dem Projekt Suite Chic mitwirkte. Seither hat sie mit bekannten Größen aus R&B und Hip-Hop, wie Verbal von
m-Flo, Zeebra oder DJ Muro zusammengearbeitet und bis zur Auflösung des Projekts 2003 einige Veröffentlichungen in Kooperation herausgebracht. Diese waren jedoch niemals so erfolgreich wie Amuros Soloveröffentlichungen.
Erst mit ihrer Double A-Side-Single „Girl Talk / The Speed Star“ erreichte Amuro im Oktober 2004 wieder den zweiten Platz der Oricon Charts und machte die Platte zu ihrer erfolgreichsten Veröffentlichung seit zwei Jahren.
Dennoch schien Amuro den Verlust an Popularität nicht leicht wegzustecken, da die Künstlerin zum ersten Mal seit mehreren Jahren in Folge nicht beim Kouhaku Uta Gassen auftrat.
2005 sollte sich das Blatt wenden. Amuro, die sich 2002 von SAM hat scheiden lassen, bekam das alleinige Sorgerecht für ihren Sohn Haruto zugesprochen, um das sie seit 2002 gekämpft hat.
Zudem wurde sie bei den MTV Video Music Awards Japan mit mehreren Preisen ausgezeichnet, wie „Best R&B Video“ oder „Most Impressive Performing Asian Artist“.
Außerdem brachte sie im Juli ihr sechstes Studioalbum „Queen of Hip-Pop“ auf den Markt. Hiermit gewann sie erneut an enormer Popularität und steigerte diese weiter durch ihren Song „Violet Sauce“, dem Theme-Song zum Film „Sin City“.
So brach Amuro 2007 den Rekord „Best Solo Female Artist’s Record“ in Japan, indem sie mit ihrer Single „Baby Don’t Cry“ wieder in die Top 3 der Charts einstieg und seit dreizehn Jahren in Folge jedes Jahr mindestens eine Veröffentlichung in den Top Ten vorzuweisen hatte.
Ihr inzwischen drittes Best Of-Album und erstes Best Of seit dem Genrewechsel zum R&B, „Best Fiction“ Mitte 2008, erreichte Topverkaufszahlen mit mehr als 680.000 verkauften Platten in der ersten Woche und überstieg sogar eine Millionen in der dritten Woche. Hiermit wurde Amuro zur einzigen Künstlerin, die in drei Dekaden ihrer Aktivität Alben in Millionenauflage verkaufte. „Best Fiction“ hielt sich als einziges Album seit vierzehn Jahren für sechs Wochen auf Platz 1 der Oricon Charts und wurde zum besten Album des Jahres 2008 gewählt. Somit erreichte sie den Höhepunkt ihrer Karriere.
In ihrer Laufbahn hat Amuro oftmals mit diversen Künstlern zusammengearbeitet, dabei nicht nur aus dem R&B und Hip-Hop. Mit „Checkmate!“ kam im April 2011 ihr zweites Collaborationsalbum auf den Markt, auf dem Songs mit AI,
Anna Tsuchiya, Yamapi, Kawabata Kaname und weiteren Künstlern zu hören waren.
2011 wurde sie durch die hohen Verkaufszahlen ihrer Platten zur besten Solokünstlerin des Jahres gewählt.
Im Juli 2013 erschien „Feel“ als ihr elftes Studioalbum unter Dimension Point, einem neuen Sublabel von Avex Trax. Das Album war Amuros sechste Albumveröffentlichung, die in Folge auf Platz 1 der Oricon Charts gelandet ist.
Ihr erstes Best Of-Album, das ausschließlich ihren größten Balladen gewidmet ist, erschien im Juni 2014 mit „Ballada“. Die Tracklist wurde von Amuros Fans bestimmt und enthält Re-Recordings ihrer Hits „Sweet 19 Blues“ sowie „Can You Celebrate?“.
Neues Terrain betrat die Künstlerin im April 2015. Das Album „Genic“ kam unabhängig von ihrem bisherigen Management, Vision Factory, auf den Markt, von dem die Künstlerin sich im Januar 2015 nach zweiundzwanzig Jahren Zusammenarbeit getrennt hatte. Für den Song „What I Did For Love“ arbeitete sie außerdem mit dem bekannten Musikproduzenten David Guetta zusammen.
Zum Jahresende hin erschien ihre Midtempo-Single „Red Carpet“ und schloss das Jahr erfolgreich mit einer weiteren Top-Platzierung für die Künstlerin ab.
Namie Amuro ist seit ihrer Jugend außerdem als Model tätig und hat vor allem in den 90er-Jahren viele junge Frauen mit ihrem Stil beeinflusst. Auch schauspielerisch war sie in den 90er-Jahren aktiv und hat vor allem Rollen in TV-Serien gespielt und wurde zudem für Werbungen von Coca Cola oder Kosmetiklinien gebucht.