Pata

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Bildcopyright: Pata

Während X Japan für wilden Heavy Metal und symphonische Klassik bekannt sind, schlägt Gitarrist Pata im Alleingang ganz andere Töne an. Herzhafter Hard Rock und ein Hauch von Blues sind seine Stärken, die er auch in anderweitigen Projekten einzubinden weiß.

Profil

Pata, mit bürgerlichem Namen Tomoaki Ishizuka, kam am 4. November 1965 in Chiba zur Welt. Als Jugendlicher gründete er 1982 seine eigene Band Black Rose, die später in Judy umbenannt wurde. Da das Line-Up, wie bei vielen jungen Bands, nicht ganz stabil war, half Yoshiki gelegentlich an den Drums aus. Pata fragte ihn irgendwann einmal, ob er nicht ein festes Mitglied von Judy sein möchte, doch Yoshiki lehnte ab, da er den Hauptfokus auf seine eigene Band X gelegt hatte. Gegen Mitte der Achtziger lösten Judy sich dann schließlich auf und Pata wurde kurzweilig Roadie von Hally, welcher seinerzeit Gitarrist bei X war. So kam es, dass Pata ab und an bei X an der Gitarre aushalf – der Band, dessen Leader zuvor ihm geholfen hatte. 1987 wurde Pata als offizielles Mitglied von X aufgenommen.

Zu X hatte auch der Gitarrist hide gefunden und obwohl Pata Rhythmus und hide Lead spielte und sich beide jungen Männer in vielen Dingen stark voneinander unterschieden, konnten sie absolut synchron miteinander spielen. Doch diese Verbundenheit bezog sich nicht nur allein auf das musikalische Können: Privat verband die beiden eine enge Freundschaft und hide pflegte Pata gerne als „großen Bruder“ zu bezeichnen.

Mit X erschienen zwischen 1988 und 1991 drei Studio-Alben, bevor es in den darauffolgenden Jahren aufgrund zunehmender Problematiken verschiedenster Natur in der Band nicht mehr ganz so produktiv zuging. Pata nutzte dies, wie die übrigen Mitglieder nach und nach auch, um sich Solo auszuprobieren: 1993 veröffentlichte er sein erstes Solo-Album „Pata“, auf welchem er überwiegend mit westlichen Künstlern wie Tommy Aldridge oder Tim Bogert zusammenarbeitete. Das Album schaffte es bis auf Platz 11 der Oricon Charts. 1995 erschien dann mit „Raised on Rock“ das zweite Album.
Kollege hide brachte hingegen 1994 und 1996 zwei Alben auf den Markt, denen stets eine ausgedehnte Tour folgte, auf welcher Pata ihn als Gitarrist treu unterstützte.

Kurz nachdem sich X 1997 aufgelöst hatten, gründete Pata das Projekt P.A.F. (benannt nach einer Tonabnehmerart, die der Gitarrenhersteller Gibson eine zeitlang verwendete). Jenes veröffentlichte innerhalb von nur eineinhalb Jahren zwei Studio-Alben, ein Mini-Album, ein Live-Album und zwei Singles. So intensiv die Veröffentlichungen mit P.A.F. auch waren, so schnell war das Projekt dagegen schon wieder vorbei.
Für das 1999er Album „Tribute Spirits“ zu Ehren des inzwischen verstorbenen hide nahm Pata gemeinsam mit Ex-Kollegen heath (X Japan) und Perkussionist und Programmierer I.N.A. den alten X-Song „Celebration“ neu auf. Die Zusammenarbeit funktionierte so gut, dass man nach dem Aus von P.A.F. das gemeinsame Projekt Dope HEADz ins Leben rief. Zwischen Anfang 2001 bis Sommer 2002 wurden unter diesem Namen zwei Alben und zwei Singles veröffentlicht, bevor diese Band ebenfalls auf Eis gelegt wurde.

Im selben Jahr wurde die Instrumental-Formation Ra:IN aus der Taufe gehoben. Im Gegensatz zu P.A.F. und Dope HEADz konzentrierte sich Ra:IN jedoch mehr auf Live-Auftritte denn auf Veröffentlichungen. Jene kamen so gut an, dass 2009 sogar eine kleine Europatournee stattfand, inklusive zwei Auftritten in Deutschland. Zuvor im Jahre 2003 war Pata temporär als Support-Gitarrist für Miyavi tätig, ebenso 2005 für Nanase Aikawa.

2007 kam es zur unerwarteten Reunion von X Japan, welche sie im Herbst 2010 zu ihrer ersten Nordamerika-Tour führte. Am 15. Januar 2016 wurde Pata in die Notaufnahme eines Tokyoter Krankenhauses eingeliefert. Grund war eine Darmentzündung sowie eine Pfortaderthrombose, allerdings befand er sich noch im stabilen Zustand. Bis März musste er das Krankenhausbett hüten und sich im darauffolgenden August einer weiteren Behandlung unterziehen. Dieser Krankheitsverlauf führte dazu, dass X Japan ihr geplantes Konzert in der Wembley Arena in London, welches ursprünglich am 12. März des selben Jahres stattfinden sollte, um ein volles Jahr verschoben.

Musikstil

Patas Musik orientiert sich stark an westlichen Vorbildern und lässt sich am besten als bodenständigen Hard Rock mit Blues-Elementen beschreiben. Auf seinen Solo-Alben sind stellenweise Keyboard-Elemente eingebunden, die die Atmosphäre mancher Songs zusätzlich beflügeln und fast ein klein wenig psychedelisch anmuten lassen. Den Gesang hat Pata übrigens nicht selbst übernommen, sondern sich dafür den US-amerikanischen Sänger James Christian (House of Lords) hinters Mikro geholt.

Die Musik seiner anderen Projekte P.A.F. und ganz besonders Dope HEADz hat einen etwas anderen Klang, da sie zum einen japanische Sänger beinhaltet und Dope HEADz zusätzlich techniklastiger konstruiert waren.

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