Über den Künstler
Anthem gehören mit zu den Bands, die sich in den frühen Achtzigern in der japanischen Heavy Metal-Szene durchsetzen konnten und selbige auch im späteren Verlauf deutlich prägten. Gegründet 1981, kam es in den ersten Jahren zu einigen Memberwechseln, bevor 1985 ihr Debut-Album die Läden erreichte und sogar auf dem europäischen Markt vertrieben wurde. Auch in den Folgejahren wechselte die Besetzung der Band noch einige Male, bis es in den frühen Neunzigern zur Auflösung kam. 2000 fand man sich jedoch wieder zusammen, kurzzeitig konnte sogar der britische Sänger Graham Bonnet als Mitglied gewonnen werden. Es dauerte aber nicht lange, bis ihr ehemaliger Sänger Eizo Sakamoto wieder zu ihnen zurück fand und sich ihnen zudem der ex-E.Z.O.-Drummer Hirotsugu Homma anschloss. Gemeinsam mit Gitarrist Akio Shimizu und Bassist und Leader Naoto Shibata veröffentlichte das Quartett fortan mehrere Alben, unter anderem auch „Black Empire“ im Jahre 2008, auf welches hier nun konkreter eingegangen werden soll.
Album / Single
Der Titeltrack beginnt zunächst mit seichten Synthesizerklängen, die jedoch bereits vermuten lassen, das da noch etwas wesentlich härteres folgen wird. Und tatsächlich: Schon nach wenigen Momenten setzen Drums, Bass und Gitarren wie ein gewaltiger Paukenschlag gleichzeitig ein, bevor Eizos Stimme als Kampfgeschrei ertönt. Nicht nur das Intro ist als Einstieg für dieses Album gut gelungen - der ganze Song ist auf der Tracklist ideal platziert.
Rasant geht es mit „Heat of the night“ auch gleich weiter, ganz so, als hätte die Band vom vorherigen Song noch überschüssige Energien übrig. Das Beachtliche an diesem Track: Obwohl die Drums, bis auf den Anfang des letzten Viertels, fast durchgehend den gleichen Grundrhythmus halten, wirkt der Song alles andere als monoton, da sowohl Gitarre, Bass wie auch der Gesang auf dieser Rhythmusgrundlage ein facettenreiches Klangbild erschaffen. „Heat of the night“ ist zudem die einzige Single-Auskopplung des Albums.
Mit „You“ geht es ein, zwei Takte ruhiger aber immer noch rockig weiter. Hier konnte sich besonders Akio an der Gitarre austoben, jedoch ohne das Stück mit Gitarrensoli zu überladen.
„Go insane“ ist eine fetzige und fast schon brutal mitreißende Nummer. Hier besticht im Besonderen die Aufteilung der rhythmusorientierten, sprachlastigen, auf der anderen Seite aber auch melodiösen Parts der Strophen. Der Refrain ist wiederum nur auf Ersteres gepolt. In der Bridge kann man abermals Akios Fingerfertigkeit an der Gitarre bewundern.
„Walk through the night“ ist sicherlich einer der schönsten wie auch eingängigsten Songs des gesamten Albums. Es handelt sich hierbei um eine Uptempo-Nummer mit leicht melancholischem Charakter, die es dennoch schafft dem Hörer Kraft zu vermitteln. Und für einen walk through the night eignet sich das Lied tatsächlich hervorragend.
Deutlich härter geht es anschließend mit „Emptiness world“ weiter. Allerdings gestaltet sich der Refrain wesentlich melodiöser als die rhythmuslastigen, harschen Strophen. Der Wechsel beider Elemente ist hier jedoch auch wieder sehr fließend gelungen und wirkt in keinster Weise abgehackt.
Mit einem klassischen Hardrock-Gitarrenriff beginnt „Telling you“. Der Rhythmus wurde wieder etwas gezügelt und befindet sich abermals im Uptempo-Milieu. Die Arrangements und Melodienfolgen haben etwas Klassisches im Bereich der Rockmusik und machen den Sound daher sehr zeitlos. Lediglich der Klang der Aufnahmetechnik verrät dem Hörer, dass es sich um Aufnahmen nach der Jahrtausendwende handeln muss.
„Pilgrim“ hat vom Grundaufbau und den Arrangements tatsächlich etwas sehr hymnenhaftes, wobei der Mittelteil des Songs eine gewisse Orientierungslosigkeit darzustellen vermag. Bei diesem Lied handelt es sich um das einzige Instrumental des Albums.
Zu Beginn von „Awake“ ertönt ein hell-warmer Gitarrenakkord, ganz so, als würde tatsächlich gerade jemand erwachen. Nur wenige Sekunden darauf setzt jedoch schon der volle Rocksound ein, der geradezu nach Aufbruch schreit. Mit den Worten „It's time to awake, Blinded Warriors“, die Eizo zu Beginn des Refrains singt, wird diese Aufbruchstimmung noch zusätzlich untermauert.
„Perfect crawler“ bildet das Schlusslicht des Albums. Mag das Intro vielleicht auch mit einem wenig spektakulären Gitarrenriff beginnen, sollte man sich davon nicht täuschen lassen, denn spätestens in der Bridge demonstriert Akio einen weiteren Ausschnitt seines Könnens als Gitarrist. Der Refrain besticht seinerseits mit einer eingängigen Melodie, die in Symbiose zu den eher kämpferischen und aggressiven Strophen steht.
Tracklist
1.1 - Black empire
1.2 - Heat of the night
1.3 - You
1.4 - Go insane
1.5 - Walk through the night
1.6 - Emptiness world
1.7 - Telling you
1.8 - Pilgrim
1.9 - Awake
1.10 - Perfect crawler
Verpackung & Extras
Die CD befindet sich in einem einfachen Jewelcase und bringt ein 16-seitiges Booklet aus matt beschichteten Papier mit sich. Das Booklet enthält die Tracklist, alle Songtexte in ihrer Originalsprache, die Credits sowie ein Gruppen- und vier Einzelfotos der Mitglieder. Die Tracklist lässt sich auf dem Back-Cover nochmals wiederfinden.
Sonstiges
Fazit!
Man muss kein jahrelanger Anthem-Fan sein, um dieses Album mögen zu können. Man muss sich nicht einmal vorher mit japanischem Rock auseinandergesetzt haben. Wer sich im allgemeinen für Hardrock und Metal begeistern kann, dem sei „Black Empire“ wärmstens empfohlen.
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