Über den Künstler
Doping Panda – das sind Yutaka Furukawa (Gesang, Gitarre, Programmierung), Taro Houjou (Bass) und Hayato (Schlagzeug, Perkussion). Mit ihrer Mischung aus Indie-Rock, Pop und Elektro war das Trio seit 1997 sowohl in Japan als auch international sehr erfolgreich unterwegs. Im Juli 2000 veröffentlichten sie ihre erste Single "Dream is not over", ein Jahr später ihr erstes Album "Performation". Nach weiteren Veröffentlichungen brachten sie schließlich 2005 bei gr8! Records ihr Major Debut Album "High Fidelity" heraus, welchem weitere erfolgreiche Alben und Tourneen folgten. Mit "Decadence International" eroberte eine extra für Europa zusammengestellte Compilation den Kontinent, welche Songs aus den seit 2005 entstandenen Alben der Bands beinhaltet. Nach zwei weiteren Alben im Jahr 2011 folgte im April 2012 leider die Auflösung der Formation.
Album / Single
Den Einstieg in die Compilation macht "Decadence" vom gleichnamigen Album aus dem Jahre 2009. Der dynamische Song wartet mit einem treibenden Beat auf und lässt nach dem elektrolastigen Intro, gefolgt vom markanten Einsatz der E-Gitarre hoffen, dass auch die weiteren Stücke dieser Energie folgen werden. "Majestic trancer" (2008), bei dem Doping Panda mit dem japanischen Rapper VERBAL zusammenarbeiteten, präsentiert sich sehr originell und experimentell. In der Strophe dominieren vor allem die Drums, zusammen mit einer eingängigen Bassline und elektronischen Effekten, während im Chorus die Gitarre die Führung übernimmt. Durchbrochen von einer ausgiebigen Rap-Einlage VERBALs finden schließlich alle Instrumente im Finale wieder zusammen – ein durchdachtes Stück. Auf dieses folgt mit "beautiful survivor" (2008) ein eher poppiger Song, dessen heitere Stimmung von "lost & found" (2008) durch deutlich rockigere Töne wieder gedämpft wird. Die Stimme von Sänger Furukawa nimmt eine dunklere Färbung an, wirkt drängender als noch zuvor. Die Gitarre wird bereits am Anfang mit einem Solo ihrem Ruf als Rockinstrument gerecht. Nach dem Rockkonzert findet man sich mit "I'll be there" (2007) auf einmal auf der Tanzfläche eines Clubs wieder. Die Nummer präsentiert sich elektrolastiger und im lateinamerikanisch angehauchten Rhythmus, gewürzt mit kurzen Gitarrenriffs. Weiter geht es mit "thunder" (2008), das den elektronischen Effekten treu bleibt, allerdings durch ihren Einsatz dem Song einen jazzigen Charakter gibt – überraschend, aber in sich stimmig. "Crazy" (2007) beginnt entgegen des Titels recht ruhig, bis Gitarre und Sänger einsetzen und dem Song einen rockigen Touch verleihen. Abgesehen von einem gelungenen Gitarrensolo wirkt er dennoch nicht wirklich 'crazy', was allerdings "crazy one more time" (2009) wieder gutzumachen versucht. Instrumente und Gesang werden abwechslungsreich in verschiedenen Kombinationen dargeboten. Das Lied wirkt experimentell und frisch. Mit Experimenten wartet auch "beat addiction" (2009) auf – in der Strophe werden zwei Stimmen übereinander gelagert und sphärischer Gesang, der doch ein wenig an Enya erinnert, eingesetzt. Drummer Hayato sorgt derweil dafür, dass dem Songtitel Rechnung getragen wird und gibt den Ton, oder eher den Takt, an. Als vorletzter Titel auf der Scheibe wurde "It's my life" (2007) ausgewählt, dessen leichtfüßige Komposition mit (programmierten) Blasinstrumenten zu gefallen weiß. Den Abschluss bildet mit "ANTHEM" (2010) ein poppiger, eingängiger Song, der das Album abrundet.
Tracklist
1.1 - decadence
1.2 - majestic trancer feat. VERBAL (m-flo)
1.3 - beautiful survivor
1.4 - Lost & Found feat. Toru Hidaka (BEAT CRUSADERS)
1.5 - I'll be there
1.6 - thunder
1.7 - Crazy
1.8 - crazy one more time
1.9 - beat addiction
1.10 - It's my life
1.11 - ANTHEM
Verpackung & Extras
"Decadence International" liegt in einem einfachen Jewelcase vor. Das Cover wurde von der 2006er Single "Miracle" übernommen und zeigt die Gesichter der drei Bandmitglieder. Yutaka Furukawa sticht hierbei durch farbige Reflexe in Brille und Haar hervor, während sich die zwei anderen Mitglieder in der Komposition des Covers eher unterordnen. Die Rückseite zeigt neben der Trackliste eine unbekleidete Schaufensterpuppe, auf der sich der schon auf Furukawa vorkommende Lichteffekt fortsetzt. Dieses Thema findet sich noch einmal auf der Case-Innenseite sowie auf der Rückseite des beigelegten Booklets wieder. Das dennoch klare und kühle Design setzt sich auch im Booklet fort, das alle Songtexte in Romaji enthält.
Sonstiges
Fazit!
Gerade für neue Hörer kann bei dieser Compilation eine klare Empfehlung ausgesprochen werden. "Decadence International" vereint 11 Songs unterschiedlicher Stilrichtungen, die jedoch alle ganz klar den Stempel von "Doping Panda" tragen. Es ist abwechslungsreich, experimentell und doch eingängig – und vor allem macht es Spaß, diese Platte zu hören. So werden auch Fans sicher ihre Freude daran haben. Die Einführung der Band auf den europäischen Markt dürfte hiermit kein Problem dargestellt haben.
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