Über den Künstler
Seit 1997 haben sich DuelJewel inner- und außerhalb Japans eine feste Fanbase aufgebaut. Nach einer Reihe Demotapes konnten sie 2001 nach ihrem ersten One-Band-Konzert einen Plattenvertrag bei Cyber Force unterschreiben. Im August erschien ihr erstes Album „Lapidary.“ Nach mehreren Änderungen im Line-Up fand die Band 2002 schließlich zu ihrer aktuellen Besetzung zusammen: Hayato (Gesang), Shun (Gitarre), Yuya (Gitarre), Natsuki (Bass) und VAL (Schlagzeug). Nach dem ersten internationalen Konzert auf der A-kon in Dallas, Texas, steigerte sich ihr Bekanntheitsgrad durch intensive Promotion und weitere Veröffentlichungen wie Minialben („Noah“, „Vision“) oder Maxisingles („The Birth“).
2008 folgte das lang erwartete Album „Glassfia“ sowie eine PV Sammlung/Live-DVD mit dem Namen „Jewelry Box“, 2009 dann mit „Revive“ ihr erstes Best of Album. Die über Gan-Shin veröffentlichte Compilation „We Will Melt You“ ist vor allem als ein Geschenk an die europäischen Fans gedacht.
Album / Single
Die 17 Tracks auf „We Will Melt You“ bieten dem Hörer eine Mischung aus älteren und aktuellen Songs. Doch halt – wenn es 17 sein sollen, wieso fehlt dann offensichtlich Track 12 auf der rückseitigen Trackliste? Die Frage ist einfach zu beantworten: DuelJewel haben einen namenlosen Bonus-Track eingeschmuggelt.
Stilistisch lässt sich die Zusammenstellung als Rock/Metal einordnen, wobei auch Elemente des Pop nicht zu kurz kommen. Nachdem „Colors“ mit einem forschen Tempo den Reigen eröffnet hat, folgt das eher gegensätzliche „Never Blue“, dessen Intro von Growls abgerundet wird. Auch innerhalb des Songs ergibt sich ein Kontrast zwischen der tief gesungenen Strophe und dem hellen Refrain. „Konsui Peke Peke Doll“ schlägt ein irres, mitreißendes Tempo an, beginnend mit einem kräftigen Gitarrensolo. Allerdings hat man zeitweise das Gefühl, dass der Sänger diesem Tempo hinterher hastet, ohne es einzuholen. Die durch den Synthesizer verzerrte Stimme festigt den Eindruck eines sehr experimentierfreudigen Songs, wobei der Wegfall dieser Effekte nicht weiter tragisch gewesen wäre. Diese Experimentierfreude setzt sich in Songs wie „Etsu“ oder „Brave“ fort, wobei dies zuweilen sehr unruhig und unharmonisch wirkt. „Betray“ fällt wider Erwarten poplastig aus. Nur in der kurzen Überleitung zum Refrain kommt die richtige, leicht aggressive Stimmung auf, die man bei solch einer Betitelung vermuten würde. Das bereits 2000 veröffentlichte „Chaste Sin“ ist eines der Stücke, die mit dem Prädikat „empfehlenswert“ ausgestattet werden können. Es bietet sich uns ein melancholischer Song in dem Gesang, Instrumentalisierung und Stimmung perfekt harmonieren. Hier zeigt sich, dass ruhige, balladeske Stücke Hayatos Stimme besonders schmeicheln. Diesen Eindruck untermauert der ebenso balladenartige (ältere) Titel „Noah“, in dem die Wechsel der Tonlagen im Refrain ein wenig angestrengt klingen. Das bedeutend flottere, fast schon fröhliche „Shojo“ bildet einen Kontrast zu den ruhigen Tracks. Vor allem die Tempowechsel fallen auf – der erst stetig schneller werdende Rhythmus nach dem Gitarrensolo sticht hierbei hervor und baut eine gewisse Spannung innerhalb des Songs auf.
Der nächste Track ist „Trust“ - ein schwerer Titel, dessen Gesang in Richtung Death-Metal geht. Der Refrain präsentiert sich dagegen in der gewohnten Mischung aus Pop und Rock, wobei der Stilwechsel wunderbar passt. In „DANCING ON THE GRAVE“ geht dieses Experiment leider nicht ganz auf – der Refrain klingt für solch eine Titelwahl seltsam munter. „SEPIA“ und „Tsuki to Tawamure“ beginnen langsam: Während in „SEPIA“ der Gitarrist groß aufspielen darf, wird Track 11 auf gefühlvolle, wenngleich leicht aufgeblähte sieben Minuten gezogen. Track 12 ist wie erwähnt der namenlose Bonustrack, der das Kontrastprogramm zum restlichen Album bildet – er klingt ein wenig krawallartig und ungeschliffen, nimmt den Hörer mit seinem treibenden Rhythmus jedoch ein. Mit „Lair Game“ ist eines der aktuellsten Stücke vertreten, was man ihm durch die Verschmelzung von Metal-Growls und Nu-Metal-Einflüssen auch deutlich anhört. Die letzten beiden Titel des Albums präsentieren sich radiotauglich in einem angenehmen Zusammenspiel von Sänger und Instrumenten: pop-rockig und mit interessanten Ideen (im Mittelteil von „Sakura mau hodou“ ist ein Chor zu hören), allerdings aber auch recht brav.
Tracklist
1.1 - colors
1.2 - Never Blue
1.3 - Konsui Peke Peke Doll
1.4 - betray
1.5 - Chaste Sin
1.6 - Noah
1.7 - Shojo
1.8 - Etsu
1.9 - Trust
1.10 - SEPIA
1.11 - Tsuki to Tawamure
1.12 - Bonus Track
1.13 - Lair Game
1.14 - Brave
1.15 - DANCING ON THE GRAVE
1.16 - Sakura mau hodou
1.17 - Will ~andante~
Verpackung & Extras
Die CD kommt in einem normalen Jewelcase ins Haus. Das Cover zieren einige hängende Kristalle, wobei der sich im Vordergrund Befindende ein warmes, orangefarbenes Licht ausstrahlt. Klappt man das Booklet auseinander ergibt sich ein vollständiges Bild.
Auf der Rückseite steht in weißen Lettern auf braunem Grund die Trackliste. Ein wenig verwirrend ist dabei, dass das Inlay verkehrt herum eingelegt wurde – es empfiehlt sich also, die CD horizontal zu drehen. Ob dies gewollt oder ein Produktionsfehler ist, wissen wohl nur DuelJewel bzw. Gan-Shin. Auf der Innenseite erkennt man noch einmal den Schriftzug der Band – ebenfalls auf dem Kopf.
Das beiliegende Booklet beinhaltet eine weitere Auflistung der Tracks sowie alle Songtexte in japanischer Schrift. Eine Übersetzung gibt es leider nicht. Auch der Bonustrack 12 taucht hier konsequenterweise nicht auf. Farblich ist der Hintergrund weiterhin in braun gehalten. Umrahmt werden die Texte stilvoll von blassen Ornamenten.
Sonstiges
Fazit!
Schlussendlich bleibt die Frage, ob wir nach Hören dieser Compilation geschmolzen sind. Die 17 Titel bieten in ihrer Zusammenstellung eine abwechslungsreiche Mischung aus ruhigen Balladen und rockigen bis metallastigen Stücken. Es sind vor allem die älteren Titel wie „Chaste Sin“, die zu überzeugen wissen, da sich die neuen nicht so recht vom aktuellen Einheitsbrei abheben wollen. Sowohl Fans als auch Neueinsteiger ins Genre werden jedoch an diesem Werk ihren Spaß haben, das die Vielseitigkeit der Band ins rechte Bild rückt. Geschmolzen ist man vielleicht nicht, mächtig angetaut auf jeden Fall.
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