girugämesh - GO

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Bildcopyright: girugämesh, Gan-Shin Records

Anfang des Jahres 2011 veröffentlichte die beliebte Band girugämesh das Album „GO“ in Japan und Deutschland fast zeitgleich. Mit altbekannten rockigen Klängen, aber auch neuen und ungewöhnlichen Tönen meldet sich das Rock-Quartett mit einem sehr experimentierfreudigen Album zurück.

Über den Künstler

Seit ihrer Gründung im Jahr 2003 begeistern girugämesh immer wieder mit neuen und frischen Songs. Ihre ersten Jahre verbrachten Sänger Satoshi, Gitarrist Nii, Bassist ShuU und Drummer Ryo mit der Veröffentlichung zahlreicher Singles und Alben, die sie in ihrem Heimatland Japan immer populärer werden ließen.
Seit 2007 können auch Fans in Amerika und Europa ihre Lieblinge live auf der Bühne erleben. Hierzulande hat sich die Gruppe bereits einen festen Platz in der J-Rock-Szene sichern können und schart immer mehr Fans um sich.
Anfang 2011 erschien schließlich das Album „GO“ und die fünf Musiker ließen es sich nicht nehmen, ihr Werk live in Europa zu präsentieren.

Album / Single

Schon der Anfang der CD lässt vermuten, dass girugämesh sich mit diesem Werk etwas ganz Besonderes für ihre Fans ausgedacht haben.
Mit dem ersten der insgesamt elf Songs bieten sich dem Hörer eher ungewohnte Klänge, die aber gleichzeitig als Vorgeschmack auf das Album dienen. Ist man doch eher an Rock und Pop gewöhnt, ertönen beim Song „Opening“ elektronische Sounds und ein stetiger Beat, der sich im weiteren Verlauf der CD oft wiederfindet. So auch im zweiten Lied „destiny“. Dieser wirkt durch die hart gespielte Basslinie äußerst schwer. Mit Einsetzen des Refrains wird jedoch leichterer Rock gespielt, der an ältere Werke wie „Real my Place“ erinnert. Mit „Exit“ erwartet den Hörer eine flippige Komposition. Durch die fehlende Tiefe des Basses und Satoshis hohe Stimme hört sich die Melodie vor allem während des Chorus etwas hohl an. Gleichzeitig wird dadurch aber eine gelassene Atmosphäre kreiert, die im Gegensatz zum folgenden Stück steht. „MISSION CODE“ ist eines der energischsten Lieder des Albums, klingt es doch durch den Einsatz von electronic-Elementen und Satoshis gelegentlichem Rappen aggressiv. Nachdem die vorherigen Songs bisher für eine Menge Spannung gesorgt haben, bietet „COLOR“ mit seiner Basis aus Pop und Rock eine angenehme Abwechslung. Er mutet leichter als seine Vorgänger an und birgt in seiner mitreißenden Melodie wahre Ohrwurmqualität. Hiernach folgt „13 days“, ein Stück, das voller Überraschungen steckt. Die Instrumentierung unterscheidet sich sehr von der üblichen Spielweise der Band und gerade die vielen Gitarreneinwürfe sorgen dafür, dass der Song lebhaft und speziell wirkt. Für Erholung sorgen „Mienai Kyori“ und „Saikai“. Erstgenanntes trumpft mit einer Mischung aus Pop und Rock auf, während „Saikai“ die einzige Ballade des Albums ist. Diese beginnt sanft und langsam, dennoch strahlt sie eine sehr kraftvolle Atmosphäre aus. Zusammen bilden die beiden Songs einen Kontrast zu den restlichen Titeln des Albums und sorgen für eine angenehme Abwechslung. Das darauffolgende Lied „Calling“ wird ebenfalls durch einen ruhigeren Part eingeleitet, doch kurz darauf erwartet den Hörer härterer Rock, der mit starkem Beat unterlegt ist. Elemente wie Shoutings und Rap tragen zur Spannung bei und auch der Synthesizer kommt in diesem Stück zum Einsatz. Fans des Industrial werden ebenso auf ihre Kosten kommen, wenn sie sich dem starken Song „Never ending story“ widmen. Innerhalb des Liedes kommt es wiederholt zu einem Wechsel von bassbeladenen, dunklen Abschnitten und poplastigen Partien. Das Schlusslicht bildet schließlich „Inochi no ki“, das mit einem einprägsamen Gitarrensolo beginnt. Durch das stimmhafte Zusammenspiel der Band und Satoshis Stimme, die sich harmonisch über die Instrumente legt, wird der eher sanfte Klang des Stückes vollends zur Geltung gebracht und ist daher ein guter Abschluss des Albums.

Tracklist

1.1 - Opening

1.2 - destiny

1.3 - EXIT

1.4 - MISSION CODE

1.5 - COLOR

1.6 - 13 days

1.7 - Mienai Kyori

1.8 - Saikai

1.9 - Calling

1.10 - Never ending story

1.11 - Inochi no ki

2.1 - now (intro)

2.2 - bit crash

2.3 - NO MUSIC NO REASON

2.4 - Endless wing

2.5 - suiren

2.6 - CRAZY-FLAG

2.7 - Dance Rock Night

2.8 - driving time

2.9 - DIRTY STORY

2.10 - Break Down

2.11 - shining

2.12 - arrow

girugämesh - GO

Verpackung & Extras

Die Special Edition kommt in einer normalen Hülle daher. Das Frontcover ziert der blauumrahmte Großbuchstabe „G“, der nahezu das komplette Bild ausfüllt. Das Innere des Buchstabens ist mit Fragmenten verschiedener Umgebungen gefüllt, die zusammen ein Abbild der Verwüstung ergeben: Hier sieht man beispielsweise zahlreiche Wolkenkratzer inmitten einer düsteren Straßenlandschaft oder Autos, die von der Decke herabhängen. So wird das Leben, wie wir es heute kennen, bizarr dargestellt.
Dieser Eindruck wird zusätzlich vom Backcover verstärkt. Der Buchstabe „O“ zeigt erneut die Szenerie des Frontcovers. Hier wurden jedoch die Bildhälften vertauscht, sodass die Welt, sprichwörtlich, auf dem Kopf zu stehen scheint.

Dem Album „GO“ liegen leider nur wenige Extras bei. Zum einen wurde der CD ein Booklet beigefügt, das aus schmächtigen 16 Seiten besteht. Hier wurden neben wenigen Bildern der Bandmitglieder ausschließlich die japanischen Songtexte abgedruckt. Zum anderen enthält die Special Edition noch eine weitere CD, die einen kompletten Konzertmitschnitt in sehr guter Qualität bietet. Dabei handelt es sich um das Finale der Herbsttour 2010, welches in der Yokohama Bay Hall aufgenommen wurde. Für den günstigen Preis des Albums gleicht diese zweite CD das Fehlen weiterer Extras in jedem Fall aus.

Sonstiges

girugämesh, Gan-Shin Records

Fazit!

Sowohl die visuelle als auch die musikalische Gestaltung des Albums machen girugämeshs Aussage deutlich: Es ist Zeit für Veränderung und Umbruch. Mit der Platte „GO“ zeigt die Band, dass sie selbst diese Aussage ernst nimmt und bereit für etwas Neues ist. Schon in das Album „MUSIC“, das bereits 2008 erschienen ist, ließ die Gruppe erstmals elektronische Klänge in ihre Kompositionen einfließen. „GO“ macht aber deutlich, dass girugamesh sich diesen Stil längst angeeignet haben und einen Schritt weiter gehen, indem immer wieder neue Richtungen ausprobiert werden. Doch auch ihrem alten Stil bleibt die Gruppe treu und stellt den Rock weiterhin an erste Stelle. Somit werden Fans der ersten Stunde und auch Neueinsteiger sicher Freude an girugämeshs „GO“ haben und voll auf ihre Kosten kommen.

Songqualität
2
Songauswahl
2
Verpackung & Extras
6
Preis-/Leistungsverhältnis
2
Gesamt
2

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