Λucifer - LIMIT CONTROL

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Bildcopyright: Λucifer

„Baby! Ready for dance?“
Mit „Limit Control“ legten Λucifer 1999 ihr Debütalbum vor, das auch fernab der Animewelt mit seinen rockigen Songs und schönen Balladen bestehen kann.

 

Über den Künstler

Nachdem 1999 der Anime „Kaikan Phrase“, basierend auf dem gleichnamigen Manga von Maju Shinjo, anlief, in dem es um eine Band und ihren Weg zum Erfolg geht, wurde die „reale“ Band Λucifer geschaffen, um den Anime besser zu promoten. Die beiden Gitarristen Yuki und Atsuro, Bassist Towa und Drummer Santa veröffentlichten gemeinsam mit Sänger Makoto, der den Namen seines Alter-Egos „Sakuya“ nicht annahm, 1999 zwei Singles, bevor noch im selben Jahr ihr erstes Album „Limit Control“ erschien. Neben etlichen weiteren Singles, veröffentlichten sie in ihrer kurzen Laufbahn zwei weitere Alben, sowie ein Best Of und einige DVDs, bevor sie sich schließlich 2003 nach einem Abschlusskonzert in Bangkok auflösten.

2010 folgte anlässlich ihres zehnten Geburtstags ein Reunion, während der sie auf Tour gingen, eine neue, streng limitierte DVD veröffentlichten sowie eine Single, die aufgrund einer neuen Drama CD von Kaikan Phrase erschien. 2012 gingen sie schließlich erneut getrennte Wege.
 

Album / Single

Das Intro des Albums besticht vor allem durch Elektro und elektronisch verzerrte Töne, bevor so etwas wie ein Klang einsetzt und dann mehr an Techno erinnert. Sehr merkwürdig gewählt für das Album, da es so im völligen Gegensatz zu den restlichen Songs steht und auch keinerlei Verbindung mit ihnen aufweist. 

Weiter geht es mit dem rockigen „Datenshi Blue“, dem Debütsong sowohl der Anime- als auch der realen Band und kräftigen dominierenden Gitarrentönen.
Der dritte Song „Plasmagic“ hört sich wesentlich flüssiger, dynamischer und melodischer an als noch „Datenshi Blue“, wobei auch hier starke Gitarren dominierend sind. Bei „Sekai de ichiban kirei na mono“ ist dagegen das Schlagzeug das vordergründige Instrument, sowie der pointierte Einsatz von Synthesizern und klingt noch stärker nach Pop als die anderen Songs des Albums. Der Song zeichnet sich vor allem durch seine Wechselhaftigkeit aus: Nach einem kurz getakteten Rhythmus, bei dem Makotos Stimme auch mehr an abgehackten Sprechgesang erinnert als an tatsächliches Singen, folgen poppige Klänge, bei denen auch Makoto wieder flüssiger singt und schon fast balladenartig mit kurzer Klavierbegleitung ausklingt, bevor wieder der kurze, gestückelte Rhythmus folgt. 
 
Mit „C no binetsu“ folgt die erste Ballade des Albums – und dazu einer der schönsten der Band. Tonangebend ist hier die Akustikgitarre, die durchaus einen schnellen Rhythmus anschlägt und die Ballade dynamischer werden lässt, wobei die E-Gitarre den melancholischen Touch beisteuert, mit der Makotos Gesang wunderbar harmoniert. Im Anschluss folgt die wesentlich ruhigere Ballade „Silent Melody“, die durch nur leichtes Anschlagen der Becken und Gitarrenzupfen eingeleitet wird, sowie einem sehr pointierten Bass, zu dem Makoto mit belegter Stimme die Lyrics singt, bevor das Tempo sich ganz langsam steigert und der Song blütengleich im Refrain aufgeht. 
 
 
Ein abrupter Wechsel folgt mit „Dummy“. Nach einem kurzen Drumintro folgen harte Gitarrentöne in kurzer Taktung, auf die Makoto einsetzt. Erst im Refrain wird der Song melodischer, wobei hier der starke Einsatz der Becken des Schlagzeugs auffällt. Towa hat mit seinem Bass in dem Song auch einen überaus kurzen Solopart, von dem man schon gerne mehr hören möchte. 
„Midnight Crow“ ist ein dynamischer, aber seichter Poprock-Song, bei dem auch Makotos Stimme etwas eindimensional und schwächer rüberkommt, als bei den anderen Songs des Albums.
Ein Piano erklingt mit einer sanften Melodie, bevor die Drums und Gitarren einsetzen und das Pianospiel begleiten, der Auftakt zu „Dakishimeru tani nani ga dekirun darou“. Makotos Stimme, sanft und melancholisch, fügt sich in das Zusammenspiel ein, ohne dominierend zu wirken – im Gegenteil, hier bilden die einzelnen Elemente mehr als sonst eine Einheit, wenngleich mal kurzzeitig der Bass, mal das Piano im Vordergrund stehen. Ein schöner, sanfter und runder Abschluss des Albums.
 

Tracklist

1.1 - Legend

1.2 - Datenshi BLUE

1.3 - PLASMAGIC

1.4 - Sekai de ichiban kirei na mono

1.5 - C no binetsu

1.6 - Silent Melody

1.7 - DUMMY

1.8 - Midnight Crow

1.9 - Dakishimeru tani nani ga dekirun darou

Λucifer - LIMIT CONTROL

Verpackung & Extras

Die CD kommt in einem matt glänzenden Schuber daher, auf der neben dem Bandnamen und dem Albumtitel drei der Bandmitglieder, in verschiedenen Blautönen gehalten, abgebildet sind – wobei man einen von ihn gar nicht wirklich erkennt. Auf der Rückseite befinden sich die restlichen beiden Mitglieder sowie die Tracklist des Albums.

Nimmt man die CD aus dem Schuber fällt einem als Extra ein kleiner Kalender entgegen. Auf dem Cover ist die Animeband „Lucifer“ und wenn man ihn aufklappt sieht man Fotos der realen Band, die die Monate Januar bis Juni schmücken. Diese Bilder sind ebenfalls in einem starken Blauton gehalten.
Das vierzehnseitige Booklet ziert Makoto auf dem Cover und auf der Rückseite die ganze Band. Ansonsten gibt es neben der Tracklist die einzelnen Lyrics der Songs in einem kräftigen Gelb auf weißem Hintergrund sowie einzelne Fotos der Bandmitglieder beim Abrocken –diese sind wieder mit einem blauen Farbfilter gemacht worden.
Auf der Scheibe selbst ist allerdings die Animeband abgebildet.
 

Sonstiges

Da die reale Band Λucifer geformt wurde, um den Anime besser zu promoten, wundert es natürlich nicht, dass –mit Ausnahme des Intros- sämtliche Songs auf dem Album auch in der TV-Serie zu hören sind. „Datenshi Blue“ und „C no Binetsu“ waren sogar das zweite und dritte Opening und erschienen zuvor als Singles.

An der Entstehung der Songs selbst war die Band bis auf die Studioaufnahmen wenig beteiligt, alle Lyrics stammen aus der Feder von Mori Yukinojo, Chisato (Penicillin) komponierte die beiden Songs „Plasmagic“ und „C no Binetsu“ und Ippei (ex-FEEL) verleihte „Midnight Crow“ und „Dakishimeru tani nani ga dekirun darou“ seine Melodie. Ersterer ist in der TV-Serie zwölf Episoden lang der Song von Luzifer, mit dem sie sich zusammen fanden. Takuya (Judy and Mary) komponierte die die restlichen Songs.
 
Λucifer

Fazit!

Mit neun Tracks, eigentlich acht, wenn man das Intro abzieht, ist das Album etwas kurz geraten, wenngleich es das natürlich nicht schlechter macht. Für Fans der Musik des Anime ist die CD ohnehin ein Muss, da sämtliche Songs dort gespielt werden. Aber auch denjenigen, die Λucifer nicht kennen, bietet das Debütalbum mit eingängigem Pop-Rock und schönen Balladen einen guten Einstieg. Mit verschiedenen Rhythmen und Zusatzinstrumenten wurde mit dem Stil der Band etwas herumexperimentiert, was kein schlechtes Ergebnis sondern Potential offenbart.

 
Songqualität
2
Songauswahl
5
Verpackung & Extras
5
Preis-/Leistungsverhältnis
0
Gesamt
0

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