Über den Künstler
Das Projekt TSP, ursprünglich für „Taiji & Shu Project“, entstand 2009 und wurde ins Leben gerufen von Taiji Sawada (ex-X Japan) und Shu (Cloud Nine, Crazy Quarter Mile). Kurz darauf gesellte sich auch noch Drummerin Hina (Crazy Quarter Mile) hinzu sowie im Folgejahr Sänger Dai (Taiji with Heavens).
Im Februar 2011 erschien in Form einer CD-Beilage der Musikzeitschrift WeROCK mit dem Song „Rest in peace“ die erste Veröffentlichung der Band. Fünf Monate später verstarb Bassist Taiji jedoch unerwartet unter bis heute ungeklärten Umständen. Die übrigen Mitglieder entschieden sich nach kurzer Überlegung, TSP trotzdem fortzuführen, und so erschien im Sommer 2012 ihr erstes Mini-Album.
Bis heute haben die Sänger wie auch Bassisten mehrfach gewechselt und auch die Bedeutung des Bandnamens hat sich verändert: Aus „Taiji & Shu Project“ wurde „Tribal Scream of Phoenix“. Das in diesem Artikel behandelte Werk trägt den Titel „The Last Resistance of the Firebird“, erschien im Herbst 2012 und stellt ihren ersten Longplayer dar.
Album / Single
Ein starker Regenfall mit Donnergrollen ist das Erste, was man von „Ash&Rain“ zu hören bekommt, untermalt mit verzerrten Synthesizerklängen, bevor mit einem Mal ein aggressiver Rocksound losbricht. Die Drums sowie Bass und Gitarre lassen sich nicht lange bitten und zeigen, was sie drauf haben und das alles wird vom Gesang und stellenweisem Geschrei Ks garniert. Der Track ist ein guter Album-Opener, der viel Energie vermittelt und den Hörer schnell mitreißen kann.
Nahtlos geht es gleich in den zweiten Track „Rest in peace“ über. Auch dieser ist alles andere als ruhig und zurückhaltend, allerdings ist der Rhythmus ein ganz anderer als bei seinem Vorgänger.
„Conflict“ begrüßt den Hörer als erstes mit einer kleinen Drum-Einlage, bevor auch schon Ks Gesang einsetzt. Die zweite Stimme hat hier jedoch Drummerin Hina. Allgemein liegt der Fokus bei „Conflict“ etwas mehr auf einer harmonischen Melodienfolge, als es bei seinen beiden Vorgängern der Fall ist.
Auch „From here to where I am“ ist sehr drumlastig und erneut teilen sich K und Hina den Gesang. Doch trotz der dominanten Drums ist der Track recht melodiös gehalten.
„Fly to hell“ besticht schon in den ersten Sekunden mit einem markanten Bass-Intro – was wenig verwundert wenn man weiß, dass an diesem Song noch Taiji mitgewirkt hat. Diesem Track ist wieder die Power und Dynamik anzuhören, die die Musik von TSP ausmacht.
Das erste, und in dieser Form auch einzige Mal, dass auf dem Album etwas ruhigere Töne angeschlagen werden, findet mit dem sechsten Track „Sand of the sun“ statt. Zwar gibt es zum Teil wieder harte Drumeinlagen, diese halten sich aber in Grenzen. Für sensible Ohren beziehungsweise Leute, die sich intensiv mit Taijis Musik auseinandergesetzt haben, wird in diesem Stück seine Handschrift erkennbar sein. Als Rock-Ballade würde der Song vielleicht nicht unbedingt durchgehen, aber eine gefühlvolle, leicht melancholisch angehauchte Up-Tempo-Nummer ist „Sand of the sun“ allemal.
Wie schon auf ihrem ersten Mini-Album „Mad Cluster“ ist der gleichnamige Track auch auf „The Last Resistence of the Firebird“ vertreten, und zwar in der sogenannten „Album Version“. Ein clever eingesetztes Synthesizer-Intro läutet den Track ein, der sich rasch zu einer regelrechten Rock-Hymne steigert. Gesprochene Strophen wechseln sich mit gesungenen Refrains ab und hierbei fungiert Hinas Stimme als besonderer Kontrast.
Weiter geht es mit zunächst düsteren Tönen, die von einer harschen Gitarre abgelöst werden und dem Lied „Black Vampire“ zuzuschreiben sind. Der Refrain enthält monoton wie auch melodiös gesungene Passagen. Insgesamt hat das ganze Lied einen recht düsteren, aggressiven und leicht beschwörenden Sound. Das Outro, bestehend aus einem Geräusche-Potpourri inklusive Sitar, wirkt zudem irgendwie verstörend.
Mit „Bleeding my way“ kommen wir von düster zu schwer. Der Rhythmus deckt sich stellenweise mit „Black Vampire“, wird aber konsequenter beibehalten. Der Gitarre wird in der Bridge Platz für eine Sondereinlage geboten, was bei den übrigen Songs des Albums eher selten vorkommt. Erneut gelingt Hina mit ihrer Stimme im Refrain ein interessanter Kontrast zu dem sonst teilweise derben Gesang Ks.
Als letzten Track präsentiert sich „Sleep forever“. Entgegen dem, was der Titel vermuten lässt, ist auch dieses Lied recht rau und aggressiv, allerdings ist der Refrain dafür um so melodiöser und eingängiger. Diese Tatsache lässt „Sleep forever“ zwei Gesichter erhalten, ohne dabei wie zwei völlig voneinander unabhängige Songs zu wirken.
Tracklist
1.1 - Ash&Rain
1.2 - Rest in peace
1.3 - Conflict
1.4 - From here to where I am
1.5 - Fly to hell
1.6 - Sand of the sun
1.7 - Mad Cluster!! ~ Album Ver.
1.8 - Black Vampire
1.9 - Bleeding my way
1.10 - Sleep forever

Verpackung & Extras
Die CD wird in einem gewöhnlichen Jewel Case geliefert, welchem zudem ein 16-seitiges Booklet beiliegt. Dieses enthält alle Songtexte in ihrer Original-Sprache sowie Bilder aller Mitglieder (inklusive Taiji), die realen Fotos nachempfunden und als Tuschezeichnung wiedergegeben wurden. Zudem kann man auf dem Cover Teile eines Phönix im Tribal-Stil erkennen; eine Anlehnung an eine sehr ähnliche Abbildung auf einem von Taijis Bässen.
Auf der Rückseite der Hülle ist die Tracklist aufgelistet. Zudem wurden besagte Tuschezeichnungen der Bandmitglieder farblich dezent vom einheitlich dunkelgrauen Hintergrund hervorgehoben.
Sonstiges
„The Last Resistance of the Firebird“ gehört mit zu Taijis letzten Arbeiten, auch wenn er diese selbst nicht mehr fertigstellen konnte. Doch das haben seine Bandkollegen für ihn übernommen, und so haben sie auch seinen Bass, den er für die Songs „Rest in peace“, „Fly to hell“, „Sand of the sun“ und „Black Vampire“ bereits aufgenommen hatte, beibehalten. Für alle übrigen Songs wurde er am Bass von you+ vertreten.
Bei Hina ist hervorzuheben, dass sie die Drums spielt, jedoch auch als zweite Gesangsstimme fungiert.
Fazit!
Ein Album mit einem Haufen guter Ansätze und Ideen, dennoch wirkt die Umsetzung nicht ganz „rund“. Aus technischer Sicht fällt vor allem auf, dass die einzelnen Instrumente nicht ganz vorteilhaft ausgepegelt worden sind: Die Drums klingen oft etwas zu stark im Vordergrund, der Hauptgesang hingegen rutscht etwas zu sehr in den Hintergrund.
Aus musikalischer Sicht wirkt die Tracklistzusammenstellung nicht ganz harmonisch: Besonders die erste Hälfte des Albums folgt sehr strickt einem Ziel, bis mit „Sand of the sun“ - so schön der Song auch ist – ein regelrechter Bruch erscheint. Die vier darauffolgenden Titel wirken wiederum etwas „stolpernd“, als könnten sie den ursprünglichen Fluss der ersten Hälfte nicht mehr fortsetzen.
Dennoch sollte man mit der Kritik nicht zu streng sein, vor allem in Hinsicht auf die Umstände während der Entstehung des Albums. Für Fans von Taiji ist „The Last Resistance of the Firebird“ aber sicherlich interessant. Und auch andere Hardrock- und Metal-Fans können hieran durchaus Gefallen finden.
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